Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
Vom Netzwerk:
gendwo anders essen wollen, kostet es extra.«
    Fat Charlie übergab dem Mann fünf zerknitterte Hundertdollarscheine.
     
    —————
     
    DAISY F ÜHLTE sich al l m äh l ich wie die Sorte Cop, die man nur i m Kino zu sehen b e kom m t: abgebrüht, hartgesotten, jederzeit bereit, die Re g eln zu missachten; die Sor t e Cop, die von einem wissen m ö chte, ob man sich hier aufspielen oder klugerweise m it ihm zusammenarbeiten wolle; und vor a llem aber die Sorte Cop, die sagt: »I c h werde langsam zu alt für diesen Scheiß.« Sie war sechsundzwanzig, und s i e hätte den Leuten am liebsten gesagt, dass sie zu alt sei für diesen Scheiß. Es war ihr durchaus bewusst, wie albern das war, ja, sicher doch.
    In diesem Moment stand sie in Hauptkommissar Ca m berwells Büro und sagte: »Ja, Sir, Saint Andrews.«
    »Bin mal vor Jahren im U r laub dort g e wesen, m i t der ehemaligen Mrs. Cam b erwell. Sehr angenehmes Plätzchen. Ru m kuchen.«
    »Das klingt, als wär’s derselbe Ort, Sir. Die Bilder der Überwachungskameras in Gatwick, das ist eindeutig er. Reist unter dem Namen Bronst e in. Roger Bronstein fliegt nach Mia m i, steigt um und nimmt einen Flug nach Saint Andrews.«
    »Sie sind sicher, dass er es ist?«
    »Ganz sicher.«
    »Tja«, sa g te Ca m b e rwell, »da gucken wir dumm aus der Wäsche, nicht wahr? Kein Auslieferungsabkommen.«
    »Es m u ss doch irgendwas geben, was wir tun können.«
    »H m . Wir können seine restlich e n Konten einfrieren und uns seine Ver m ögenswerte sch n appen, und das werden wir auch tun, aber es wird uns so viel nützen wie ein wasserlöslicher Regenschirm, weil er j e de Menge Geld da gebunkert haben wird, wo wir’s nicht f i nden können oder wo wir
    nicht rankommen.«
    Daisy sagte: »Aber das ist ein gemeiner Schwindel.«
    Er sah sie an, als wisse er nicht genau, was er von dem halten sol l e, was er sah. »Wir sind hier n i cht beim Fangen spielen im Kindergarten. Wenn sie sich an die Re g eln halten würden, wären sie auf unserer Seite. Falls er zurückkom m t, verhaften wir ihn.« Er zerdrückte einen kleinen Plastilin ma nn und for m te ihn zu einem Plastilinball, den er alsdann zwischen den Handflächen pla t twalz t e. » Früher«, sagte er, »konnte man in ein e r Kirche Zuflucht neh m en.
    Wenn du dich in einem Gotteshaus aufh ie ltest, konnte das Gesetz dir nichts anhaben. Selbst wenn du einen Mord begangen hattest. Natürlich war dein gesellschaftliches Leben zie m lich eingeschränkt. Okay.«
    Er sah sie an, als e r warte e r , dass sie sich jetzt verabschiede. S i e sagte: » Er hat Maeve Livingstone u m gebracht.
    Er hat seine Kunden jahrelang nach Strich und Faden betrogen.«
    »Ja und?«
    »Wir soll t en ihn vor Gericht bringen.«
    »Neh me n Sie’s nicht so schwer«, sagte er.
    Daisy dachte: Ich werde allmählich zu alt für diesen Scheiß. Sie hielt aber den Mund, und so schwirrten die Worte nur unablässig in ihrem Kopf herum.
    »Neh me n Sie’s nicht so schwe r «, wieder h o lte er. Er faltete die Plastilinplatte zu einem grob u m rissenen Würfel zusamme n , den er zwischen Da u m en und Zeigefinger klem m te und gnadenlos ma lträtierte. »Ich lass mich von diesen Dingen nicht aus der Fassung bringen. Betrachten Sie’s einfach so, a l s seien S i e Verkehrspolizist. Grahame Coats ist nur ein Auto, das auf einer doppelten gelben Linie geparkt hat, aber weggefahren ist, b e vor sie ihm einen Strafzettel verp a ssen konnten. Ja?«
    »Sicher«, sagte Daisy. »Na t ürlich. Entschuldigen S i e.«
    »Genau«, sagte er.
    Sie kehrte zu ihrem Schreibti s ch zurück, rief die interne Website der Polizei auf und verbrachte ein paar Stunden da m it, ihre Optionen zu studieren. Schließlich fuhr s i e nach Hause. Carol guckte Corona ti on Street und aß dazu ein Chicken Kor m a aus der Mikrowelle.
    »Ich nehme m ir frei«, sagte Daisy. »Ich fahre in Urlaub.«
    »Du hast doch gar keinen Urlaub me hr«, gab Carol vernünf t igerweise zu bedenken.
    »Was ein Jammer«, sagte Daisy. »Ich bin einfach zu alt für diesen Scheiß.«
    »Oh. Wo willst du denn hin?«
    »Ich werde einen Gauner jagen.«
     
    —————
     
    FAT CHARLIE war angetan von Caribbeair. es mochte sich um eine interna t ionale Fluggesellschaft handeln, aber sie hatte den Cha r me eines l o kalen Busunternehmens. Die Stewardess redete ihn m it »Darlin« an und teilte ihm mit, er könne sich egalwo hinse t zen, wo es ihm gefiele.
    Er suchte sich drei Sitze a u s, legte sich la ng und

Weitere Kostenlose Bücher