Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
Vom Netzwerk:
auf Fat Charlies Kopf. »Steht dir gut«, sagte er.
    Fat Charl i e seufz t e. »Dad. Ich trage keine Hü t e . Es sieht bescheuert aus. Ich mach m i ch nur lächerlich. Warum versuchst du immer, m i ch in Verlegenheit zu bringen?«
    Im schwindenden Licht sah d e r alte Ma n n seinen Sohn an. »Glaubst du, ich würde d i ch anlügen? Alles, was man zum Hütetragen braucht, mein Sohn, i st die Einstellung. Und die hast du. Glaubst du, ic h würde sagen, dass du gut aussiehst, wenn es gar nicht s t immt? Du siehst echt cool aus. Du glaubst m ir nicht?«
    Fat Charl i e sagte: » Nicht so richtig.«
    »Schau«, sagte sein Vater. Er zeigte übers Brückengeländer. Das Wasser unter ihn e n war still und glatt wie ein Spiegel, und der Mann, der i h m dort aus dem Wasser entgegenblickte, sah tatsächlich e c ht cool aus m it seinem neuen grünen Hut.
    Fat Charlie blickte auf, um s e inem Vater zu sagen, dass er sich vielleicht doch getäuscht habe, aber der Alte war verschwunden.
    Er trat von der Brücke hinunter in die Dämmerung.
     
    —————
     
    »OKAY. ICH MÖCHTE JETZT GENAU WISSEN, wo er ist. Wo ist er hin? Was haben Sie m it i h m ge m a cht?«
    »Ich hab gar nichts gemacht. Herrgott, Kind«, sagte Mrs. Higgler. »Beim letzten Mal war es ganz anders.«
    »Es sah aus, als wäre er zum Mutterschiff zurückgebea m t worden«, sagte Benja m i n. »Cool. Irre Spezialeffekte, und total echt.«
    »Ich m ö chte, dass Sie ihn zurückholen«, sagte Daisy heftig. »Er soll sofort wieder herkommen.«
    »Ich weiß nicht m a l, wo er ist«, sagte Mrs. Higgler.
    »Und ich hab ihn n i cht dahin ges c hickt. Das war er selber.«
    »Außerde m «, sagte Clarissa, »was ist, wenn er nun gerade dabei ist, das zu tun, was er tun will, und wir holen ihn mit t endrin zurück? Dann wü r d en wir ihm alles verderben.«
    »Genau«, sagte Benja m in. »Das wäre, als würde ma n den Landetrupp m itten in seiner Mission zurückbeamen.«
    Daisy dachte darüber nach u n d stellte zu ihrer nicht geringen Irritation fest, dass es einen gewissen Sinn ergab – jedenfalls soweit man in dieser ganzen Angelegenheit überhaupt von Sinn sprechen konnte.
    »Wenn jetzt fürs Erste nichts mehr passiert«, sagte Clarissa, »sollte ich wohl ma l wieder ins Restaurant zurück. Nachgucken, ob alles in Ordnung ist.«
    Mrs. Higgler schlürfte i h ren Kaffee. »Hier passiert nichts«, st i mmte sie zu.
    Daisy schlug m it der flachen Hand auf den Tisch. »Also, entschuldigen Sie mal. Da draußen läuft ein Killer ru m . Und jetzt ist auch noch Fat Charlie z u m Masterschiff zurückgebea m t worden.«
    »Mutterschiff«, sagte Benjam i n.
    Mrs. Higgler blinzelte. »Okay«, sagte sie. »Wir sollten etwas tun. Was schlagen Sie vor?«
    »Ich weiß nicht«, gestand Daisy und hasste sich dafür.
    »Zeit totschlagen, nehme ich an.« Sie nahm den Williamstown Courier zur Hand, den Mrs. Higgler zuvor gelesen hatte, und blätterte darin.
    Die Geschichte von den ver m issten Touristinn e n, die nicht auf ihr Kreuzfahrtschiff zurückgekehrt waren, nahm eine Spal t e auf der Seite drei ein. D i e z wei i m Haus, sagte Grahame Coats in ihrem Kopf. Haben Sie im Ernst gedacht, ich würde glauben, dass sie auf einer Kreuzfahrt wären?
    Letzten Endes war Daisy immer noch Po l izistin.
    »Ich brauche ein Telefon«, sagte sie.
    »Wen wollen Sie anrufen?«
    »Ich glaube, wir fangen m it dem Touris m u s m inister und dem Polizeichef an, und dann sehen wir weiter.«
     
    —————
     
    DIE KARMESINROTE Sonne schrumpfte am Horizont. Wäre Spider nicht Spider gewesen, hätte er den Mut verloren. Auf diesem Teil der Insel gab es eine klare Trennlinie zwischen Tag und N acht, und Spider sah zu, wie die letzten roten Sonnenkrü m el vom Meer verschluckt wurden. Er hatte seine Steine und die beiden Pflöcke.
    Er hätte auch gern Feuer gehabt.
    Er fragte sich, wa n n der Mond aufgehen würde. Wenn der Mond am Himmel stand, hatte er vielleicht eine Chance.
    Die Sonne ging endgült i g un te r – der le tzte rote Fleck versank im dunklen Meer, und es war Nacht.
    »Anansik i nd«, sagte eine Stimme aus der Dunkelheit.
    »Bald schon werde ich me ine M a hlzeit zu m ir nehmen. Du wirst nicht me rken, dass ich da bin, bevor du me inen Atem auf deinem Nacken spürst. Ich habe über dir ges t anden, als du gefesselt und m ir hilf l o s ausgeliefert warst, und da hätte ich dir gl e ich an Ort und Stelle den Nacken durchbeißen können, aber ich habe es dann doch n i cht getan. Dich im

Weitere Kostenlose Bücher