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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Unterlagen gern einsehen. Ihre Zahlen s timmen nicht. Von vorn bis hinten ni c h t. Ich dachte, ich spreche mit Ihnen darüber, bevor ich die Polizei einschalte. Ich hatte das Gefühl, Ihn e n das, Morris zu Ehren, schuld i g zu sein.«
    »In der Tat«, stim m t e Grahame Coats z u , glatt w i e eine Schlange im Butterfass. »Das sind Sie wirklich.«
    »Nun also?« Maeve Livings t one hob eine m a kellose Augenbraue. Ihr Gesichtsaus d ruck verh ie ß nichts übermäßig Gutes. Grahame Coats fand die Mae v e aus seinen Fantasien entschieden vorteilhafter.
    »Leider haben wir einen s c hurkischen Angestellten in der Grahame-C o ats-Agentur gehabt, Maeve, eine ganze Weile schon. Ich habe selbst schon d i e Polizei gerufen, letzte W o che, gleich als i c h be me rkt hatte, dass etwas im Argen liegt. Der lange Arm d e s Gesetzes er m ittelt bereits. Mit Rücksicht auf den Pro m inentenstatus mehrerer Kunden der Grahame-Coats-Agentur – Sie eingeschlossen – behandelt die Polizei die Sache so diskret w i e m öglich, und wer wollte es ihr verüb e ln?« Sie schien nicht annähernd so beschwic h tigt, wie er sich e r hofft hatte. Er fuhr weiteres Geschütz auf. »Sie haben gro ß e Hoffnungen, dass sie einen Großteil des Gelde s , wenn nicht gar alles, wieder auffinden werden.«
    Maeve nickte. Grahame C o ats entspannte sich, aber nur etwa s .
    »Darf ich fragen, um welchen Angestellten es sich handelt?«
    »Charles Nancy. Ich m u ss sagen, dass ich ihm uneingeschränkt vertraut habe. Es war ein mächtiger Schock für m i c h .«
    »Oh. Er ist ein lieber Kerl.«
    »Der äußere Anschein«, g a b Grahame Coats zu bedenken, »ist m itunter trügerisch.«
    Da lächelte sie, und es war ein liebreizendes, süßes Lächeln. »Das kaufe ich Ihnen nicht ab, Grahame. Das geht jetzt schon seit Ewigkeiten so. Lange bevor Charles Nancy hier angefangen hat. Wah r scheinlich schon vor meiner Zeit. Morris hat Ihn e n vol l k o mmen vertraut, und Sie haben ihn bes t ohlen. Und jetzt erz ä hlen Sie mir allen Ernstes, dass Sie einem Ihrer Anges t ellten oder einem Ihrer K o m plizen die ganze Sache anhä ng en wollen? Tja, a l so, wie gesagt, das kaufe ich Ihnen nicht ab.«
    »Nein«, sagte Gra h ame Coa t s zerknirscht. »Tut mir leid.«
    Sie na h m den Papierstapel z u r Hand. »Nur interessehalber«, sagte sie, »wie viel, g l auben Sie, haben Sie im Laufe der Jahre aus Morris und m ir herausgeholt? Meiner Schätzung nach: ungefähr drei Millionen.«
    »Ah.« Er lächelte nicht me h r . Es war m it Sicherheit mehr, als sie gesagt hatte, aber trotzde m . »Das kom m t wohl hin.«
    Sie sahen sich an, und Grahame Coats’ Gedanken arbeiteten auf Hochtouren. Er m u sste Zeit g e winnen. Zeit war es, was er dringend brauchte. »Wie wär’s«, sagte er, »wenn ich es zurückzahle, den vollen B e trag, in bar, jetzt gleich. Mit Zinsen. Sagen wir, fünfzig Prozent des fraglichen Betrages.«
    »Sie bieten m ir viereinhalb Millionen Pfund? In bar?« Grahame Coats lächelte ihr auf haargenau die Weise z u , wie es angreifende Kobras in der  Regel nicht tun.
    »Selbstverfreilich. Wenn Sie z u r Polizei gehen, werde ich alles abstreiten und m ir ein p a ar Spitzenanwälte neh m en.
    Im ungünstigsten Fall, nach einem extrem langen Gerichtsprozess, im Zuge dessen i c h gezwungen sein werde, Morris’ Namen auf jede m ir zu Gebote stehende Weise in den Schmu t z zu ziehen, wird man m i ch zu h ö chstens zehn bis zwölf Jahren Gefängnis verurteilen. Davon werde ich, bei guter Führung – und ich dür f te einen Mustergefangenen abgeben – vielleicht fünf J a hre absitzen müssen. Angesichts der allge m einen Überfüllung unserer Gefängnisse werde ich den größt e n Teil dieser Zeit im offenen Vollzug ableisten, vielleicht sogar m it täglichem Freigang. Ich halte das für nicht allzu problem a tisch. Die Kehrseite, wenn Sie zur Polizei gehen, ist die, d a ss Sie nicht einen Pfennig von Morris’ Geld sehen werden, d a s garantiere ich Ihnen. Die Alternative wäre, den Mund zu halten und dafür so viel und noch mehr Geld zu bek o mmen, wie Sie brauchen, während ich ein bisschen Zeit gewinne, um … das einz i g Richtige zu tun. Wenn Sie v e rstehen, was ich meine.«
    Maeve dachte darüber nach. »Ich würde Sie gern im Gefängnis v e rfaulen sehen«, sagte sie. Dann seufzte sie und nickte schließlich. »Na gut«, sagte sie. »Ich nehme das Geld. Ich muss nie wieder mit Ihnen i n Kontakt treten. Alle Tantiemenzahlungen gehen in Zukunft

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