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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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direkt an m i ch.«
    »Selbstverfreilich. Der Safe ist hier drüb e n«, sagte er.
    An der Wand auf der anderen Seite des Zimmers befand sich ein Bücherregal, in dem vollkommen einheitliche, in Leder gebundene Ausgaben von Dickens, Thackeray, Trollope und Austen standen, s ä mtlich ung e lesen. Er machte sich an einem der Bücher zu schaffen, worauf das Regal zur Seite glitt und den Blick auf eine Tür freigab, die in derselben Farbe wie die Wand gestrichen war.
    Maeve fragte sich, ob sie ein Ko m b inationsschloss hatte, aber nein, da war nur ein kl e ines Schlüsselloch, für das Grahame Coats einen großen Messingschlüssel besaß. Die Tür öffnete sich.
    Er betätigte einen Lichtsch a lte r i m Innern . E s wa r ein sch m aler Raum, gesäu m t von recht amateurhaft aufgestellten Regalen. An der Wand geg e nüber stand ein kle i ner feuerfester Aktenschrank.
    »Sie können es in Bargeld oder in Sch m uck haben, oder in einer Ko m b ination von beide m «, sagte er unverblü m t.
    »Ich würde zu Letzterem rat e n. Habe viele schöne alte Goldteile hier. Sehr gut zu tragen.«
    Er schloss mehrere Kassetten auf und zeigte den Inhalt. Ringe, Ketten und Medaillons funkelten, glitzerten und blitzten.
    Maeves Mund stand offen. » G ucken Sie sich alles an«, e r munterte er sie, u n d sie zwängte sich an ihm vorbei. Es war eine wahre Schatzkammer.
    Sie nahm ein goldenes Medaillon an einer Kette in die Hand, hielt es hoch und betracht e te es staunend. »Das ist zauberhaft«, sagte sie. »Das muss einen Wert haben von…«, und sie brach ab. In d e m glänzenden Gold des Medaillons sah sie, wie sich hinter ihr etwas bewegte, und sie drehte sich um, was zur Folge hatte, dass der Hammer sie nicht genau am Hinterkopf t r af, wie es in Grahame Coats’ Absicht gelegen hatte, s ondern seitlich von ihrer Wange abglitt.
    »Du m i eser kleiner Scheiß e r!«, sagte sie und trat nach ih m . Maeve hatte kräftige Beine und einen beac h tlichen Tritt am Leib, aber sie und ihr Angreifer standen recht eng beisammen.
    Maeves Fuß erwischte ihn am Schie n bein, gleichzeitig griff sie nach dem Hammer in seiner Ha n d . Grahame Coats schlug erneut zu, und diesmal traf er, sodass Maeve zur Seite ta u melte. Ihr Blick schien zu verschw i mmen. Er setzte nach, schlug i h r den Hammer auf den Kopf, ein zweites, drittes Mal, und sie sank zu Boden.
    Grahame Coats hätte jetzt g e rn eine Schusswaffe gehabt. Eine schöne handliche Pisto l e am besten. Mit Schalldä m pfer, wie im Film. Mal ehrlich jetzt, wenn er je auf die Idee gekommen wäre, dass es ma l nötig sein würde, jemanden in seinem Büro umzubringen, dann wäre er darauf natürlich viel besser vorbereitet g e wesen. Er hätte dann vielleicht sogar einen Vorrat an Gift par a t gehabt. Das wäre praktisch und klug gewesen. Und dieser Unfug hier ganz unnötig.
    Blut und blonde Haare klebt e n an der Schlagfläche seines Hammers. Er legte ihn angewidert aus der Hand, stieg über die auf dem Boden lieg e nde Frau hinweg und nahm die Tresorkästen m it dem Sch m uck an sich. Er kippte den Inhalt auf seinen Schreibtisch und stellte sie dann in den Safe zurück, um diesem daf ü r einen Diplo m atenkoffer zu entnehmen, der bündelwei s e Hundertdollarund Fünfhunderteuroscheine enthielt, s o wie einen kleinen schwarzen Sa m tbeutel, halb gefüllt m it losen Diamanten. Aus dem Aktenschrank zog er einige Akten. Und schließl ic h last, aber keineswegs least, wie er eindringlich versichert hätte – entnahm er dem geheimen Zimmer das lederne Kosmetikköfferchen, in dem zwei Brieftaschen und zwei Reisepässe steckten.
    Dann drückte er die schwere Tür wieder zu, schloss sie ab und schob das Bücherregal in seine Ausgangsstellung zurück.
    Etwas keuchend stand er da und schöpfte Atem.
    Alles in alle m , befand er, durfte er stolz auf sich sein. Gut gemacht, Grahame. Gut, der Mann. Sehr gute Arbeit.
    Er hatte mit dem improv i siert, was grad zur Hand war, und es hatte geklappt: Bluff, Kühnheit und Kreativität die Bereitschaft, alles auf eine Kar t e zu setzen. Er hatte es riskiert, und er hatte gewonnen. Seine Karte hatte gestochen. Eines Tages würde er, in der Ruhe seines tropischen Paradieses, seine Me m o iren sch r eiben, dann könnten die Leute erfahren, wie er mit dieser gefährlichen Frau fertig geworden war. Obwohl, dachte e r , es wäre vielleicht noch besser gewesen, wenn sie eine Pistole in der Hand gehabt hätte.
    Wahrscheinlich, dämmerte ihm bei genauerem Nachdenken, hatte

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