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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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zukam. Erst als sie bereits die Hand nach dem Türgriff ausstreckte und dabei war, in sein Auto einzusteigen, schreckte er zusammen und wandte sich ihr zu.
    »Lieber Gott, Kamenskaja, ich habe dich nicht erkannt. Bist du das wirklich?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte sie lachend. »Ich sitze in meinem Büro in der Petrowka und arbeite. Sie verwechseln mich.«
    Sie reichte ihm eine Plastikhülle, in der sich das Kuvert mit dem akkurat gefalteten Zettel befand. Im Gegenzug dazu überreichte ihr der Untersuchungsführer eine dunkelrote Rose mit einem kräftigen, fast meterlangen Stiel.
    »Die ist für dich. Aus Holland. Sie riecht nicht, aber dafür hält sie länger.«
    »Ich danke Ihnen, Konstantin Michailowitsch.«
    »Und ich danke dir. Ich habe euren Oleg Subow erwischt und ihn überredet, den Brief zu untersuchen. Ich fahre jetzt gleich zu ihm. Wenn es dich interessiert, dann ruf gegen Abend an, damit ich dir das Ergebnis mitteilen kann. Gut, Kamenskaja, ich wünsche dir . . . Nun ja, du weißt selbst, was ich dir wünsche. Ich bin kein Freund großer Worte, aber du weißt, daß ich dich achte, schätze und darüber hinaus sehr mag. Viel Glück.«
    »Ihnen auch. Ich rufe Sie heute abend an«, sagte Nastja, während sie aus dem Auto ausstieg.
    Offenbar hatte Alexander bei der Leiterin des Standesamtes mächtig Vorarbeit geleistet, denn sie mußten nicht warten. Die Angestellte, die sie mit einem liebenswürdigen Lächeln am Eingang empfing, bat um ihre Pässe und schlug der Braut und der Trauzeugin vor, sich im Brautzimmer frisch zu machen.
    »In genau drei Minuten werden Sie zur Trauung gebeten. Wenn Sie danach ein Glas Sekt trinken möchten, können wir eine Flasche in den Kühlschrank stellen.«
    »Gibt es bei Ihnen vielleicht auch Kaffee?« fragte Nastja unbescheiden.
    Diese Worte hörte im Vorübergehen eine korpulente Dame mit einer eleganten, teuren Brille und gepflegter Frisur. Sie wandte sich an Nastja.
    »Entschuldigen Sie, sind Sie die Trauzeugin von Alexander Pawlowitsch?«
    »Nein, ich bin die Trauzeugin seiner Braut. Worum geht es denn?«
    »Alexander Pawlowitsch hat daraufhingewiesen, daß er zusammen mit seiner Schwester erscheinen wird, die heute ebenfalls heiratet. Sind Sie das?«
    »Ja.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte die Dame lächelnd. »Ich bitte Sie und die Braut, mir kurz in mein Büro zu folgen.«
    Dascha sah erschrocken von Nastja zu der korpulenten Dame und trippelte auf ihren hohen Schuhen neben ihnen her. Aus irgendeinem Grund waren weder Sascha noch Tschistjakow irgendwo zu sehen, und Nastja wurde plötzlich mulmig zumute.
    Die Dame führt sie in ein riesiges Büro, in dem ein niedriger Tisch mit sechs Sesseln stand, auf dem Tisch eine Vase mit Rosen, eine geöffnete Schachtel Pralinen und eine Flasche Sekt in einem Eiskühler.
    »Ich bitte Sie, Platz zu nehmen«, sagte die Dame mit einem gastfreundlichen Lächeln. »Ich bin Dina Borisowna, die Leiterin des Standesamtes. Alexander Pawlowitsch und Alexej Michailowitsch werden auch gleich hier sein, und Sie werden sich von hier aus gemeinsam zum Trauungssaal begeben. Sie heißen Anastasija Pawlowna, wenn ich mich nicht irre?«
    Nastja nickte wortlos und harrte mißtrauisch der Dinge, die da noch kommen sollten. Dina Borisowna betätigte indessen irgendeinen unsichtbaren Knopf, es ertönte ein leises Schnarren, und bereits einen Augenblick später stand vor Nastja eine Tasse mit dampfendem Kaffee.
    »Alexander Pawlowitsch hat darauf hingewiesen, daß seine Schwester wahrscheinlich Kaffee haben möchte«, sagte die Dame lächelnd, »deshalb habe ich den Kaffeekocher in Kampfbereitschaft gehalten. Nach der Trauung werden Sie in dieses Büro zurückkehren und auf die geschlossene Ehe anstoßen. Pralinen, Sekt, Gläser – alles steht zu Ihrer Verfügung.«
    Nastja war kaum dazu gekommen, den starken, aromatischen Kaffee auszutrinken, als auch schon Sascha und Alexej erschienen. Im selben Augenblick öffnete sich eine zweite Tür, die aus dem Büro der Leiterin in den Trauungssaal führte.
    »Alexander Pawlowitsch, wir bitten Sie, Ihre Braut und die Trauzeugen zur Zeremonie.«
    Unter den Klängen des von einem Streichquartett gespielten Hochzeitsmarsches schritten sie feierlich durch die geöffnete Tür. Nastja musterte angestrengt die Personen, die sich im Raum befanden, versuchte die Worte zu verstehen, die sie miteinander wechselten, und sah ständig auf die Uhr. Die Prozedur gefiel ihr nicht. Sie stellte sich vor, wie sie selbst

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