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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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und ihr fiel auf, daß er aus der Ferne betrachtet noch ein wenig jünger wirkte. Dascha schüttelte ebenfalls den Kopf, und der Fotograf ging schnell weiter.
    Sie ging zurück in die Halle, wo Dascha schon verging vor Ungeduld.
    »Wo bleiben sie nur?«
    »Wieso, hast du es eilig?« fragte Nastja ruhig. »Wir sitzen hier in der Wärme, im Trockenen, niemand treibt uns an. Was gefällt dir denn nicht?«
    »Möchtest du denn nicht so schnell wie möglich Ljoschas Frau werden?« fragte Dascha erstaunt.
    »Mir ist es ziemlich egal«, gab Nastja zu. »Ich bin schon seit Jahren seine Frau. Was sollte sich nach der Trauung ändern?«
    »Aber ihr werdet doch von jetzt an Zusammenleben.«
    »Wie kommst du denn darauf? Ljoscha wird weiterhin bei sich in Shukowskij wohnen, von dort aus hat er einen Fußweg von nur fünf Minuten bis zu seiner Arbeitsstelle. Er ist doch immer nur an den Wochenenden zu mir gekommen, gelegentlich vielleicht auch unter der Woche, aber eher selten. Und so wird es auch weiterhin bleiben.«
    »Trotzdem . . .« widersprach Dascha beharrlich. Sie wollte um keinen Preis nachgeben und zustimmen, daß eine gesetzliche Eheschließung bei weitem nicht das Wichtigste und Kostbarste im Leben war.
    Endlich tauchten Alexander und Ljoscha wieder in der Halle auf.
    »Alles in Ordnung, Mädchen, ich habe die Sache geregelt. Wir werden nur etwas warten müssen, ungefähr eine halbe Stunde. Vor uns sind noch zwei Paare dran, für jede Trauung eine Viertelstunde, dann kommen wir an die Reihe. Man wird uns die gestempelten Pässe samt Heiratsurkunde aushändigen, wir unterschreiben im Heiratsbuch, und fertig. Man hat uns versprochen, daß es nicht länger als drei Minuten dauern wird.«
    »Und das Anstecken der Ringe?« fragte Dascha empört.
    »Wir stecken sie uns im Restaurant an«, sagte Nastja besänftigend, »oder gleich hier, in der Halle.«
    »Wie bitte? Also, Nastja, ich weiß nicht. . .«
    Dascha traten vor Enttäuschung Tränen in die Augen. Sie war erst zwanzig Jahre alt, Sascha Kamenskij war ihre erste große Liebe, sie trug sein Kind unter dem Herzen und hielt ihre Heirat mit ihm für das wichtigste Ereignis ihres ganzen Lebens. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie Nastja und Alexej sich auf ihrer eigenen Hochzeit so gelassen und beinah gleichgültig verhalten konnten.
    Sie saßen in der Halle und warteten geduldig, bis die feierliche Trauung der zwei Paare, die vor ihnen dran waren, vorüber sein würde. Nastja ging noch mal vor die Tür, um zu rauchen. Jetzt stand auch der Fotograf, der ihr vorhin seine Dienste angeboten hatte, rauchend vor der Tür.
    »Haben Sie es sich vielleicht anders überlegt?« fragte er lächelnd. »Ich habe sehr günstige Preise, und ich garantiere Ihnen beste Qualität.«
    »Nein, danke«, lehnte Nastja erneut ab.
    »Aber warum denn? Einer Frau wie Ihnen muß es doch gefallen, fotografiert zu werden.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Sie sind sehr fotogen. Von welcher Seite und aus welchem Winkel man Sie auch aufnehmen würde, Sie würden immer blendend aussehen. Sind Sie Fotomodell?«
    »Nein. Und Sie sollten mir nicht so dreist schmeicheln, das macht mich mißtrauisch und wütend.«
    »Ich verstehe nicht ganz. . .«
    »Sie machen mir völlig unangemessene Komplimente, damit ich Ihre Dienste als Fotograf in Anspruch nehme. Sie wissen genau, daß ich keine Schönheit bin, aber Sie rechnen damit, daß ich auf Ihre Heuchelei hereinfalle und mich von jemandem fotografieren lasse, der mich vielleicht als schön sieht und entsprechend schön machen wird auf seinen Fotos.«
    Der Fotograf sah Nastja nachdenklich an und schüttelte mitleidig den Kopf.
    »Allerhand. Ihnen muß ja einiges zugestoßen sein im Leben. Eine so schöne Frau, und solche Komplexe. Haben Sie das schon von Kindheit an?«
    Nastja fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen schoß. Sie machte sich nichts aus ihrer Unscheinbarkeit und hatte deshalb keinerlei Komplexe, aber sie konnte es nicht ausstehen, wenn sich Fremde über ihre äußere Erscheinung ausließen.
    »Wissen Sie, was?« sagte der Fotograf fröhlich, während er Nastja mit seinen grünen Augen musterte, »ich mache jetzt ein Polaroid-Foto von Ihnen, in zwei Minuten ist die Aufnahme fertig, und Sie werden sich selbst überzeugen. Keine Sorge, ich mache es kostenlos. Ich zeige Ihnen ein Meisterwerk.«
    »Was zeigen Sie mir?« erkundigte sich Nastja, die sich inzwischen von ihrer Verwirrung erholt hatte.
    »Ich zeige Ihnen, daß ich recht habe. Ich

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