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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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der sich an einen Schaukasten abstützte, beugte sich vor und lachte ihm ins Gesicht. »Und, suchst du etwas Bestimmtes?«

Kapitel 50
    Croy ging in dem Geheimtunnel voraus, Ghostcutter in der Faust. Die Flamme der Kerze in seiner anderen Hand flackerte bedenklich, erlosch aber nicht.
    Mörget hinter ihm hatte Mühe, sich durch den schmalen Gang zu zwängen. Er musste sich zwar nur leicht ducken, um nicht mit dem Kopf anzustoßen, aber die breiten Schultern zwangen ihn, seitlich zu gehen.
    Der Korridor beschrieb viele Biegungen, die steil nach unten und dann wieder nach oben führten, und schließlich überlegte sich Croy, ob er das Schwert wegstecken sollte, um eine Hand fürs Klettern frei zu haben. Er entschied sich dagegen – wer wusste schon, was ihn erwartete? So stolperte er vorwärts und suchte Halt an winzigen Vorsprüngen im rauen Fels.
    Davon gab es allerdings genug. Croy hatte wenig Zeit, darüber nachzudenken, wer diesen Tunnel gebaut haben mochte und welchem Zweck er diente. Aber ihm war klar, dass es kein Zwerg gewesen sein konnte. Der Felsen war grob ausgehöhlt, überall fanden sich die rechteckigen weißen Spuren von Meißeln. Die Decke war uneben, und er stieß sich mehr als nur einmal den Kopf an Stellen, wo die Arbeit nicht sorgfältig ausgeführt worden war. Gelegentlich wurde der Weg so schmal, dass auch Croy nur noch seitlich vorankam, und Mörget vermochte nur mit vielen Verrenkungen und Grunzern mitzuhalten.
    Aber der Barbar beklagte sich nie und schlug auch keine Umkehr vor. Er teilte mit Croy gewisse Ansichten über Feinde, die die Flucht ergriffen, wenn man sich ihnen näherte. Es war kaum anzunehmen, dass ihre Verfolger sie nach ihrer Flucht in Ruhe lassen würden. Viel wahrscheinlicher rief das Bauernmädchen – oder wen immer Mörget da überrascht hatte – gerade Hilfe herbei. Vermutlich bewaffnete und tatkräftige Hilfe. Für einen Ritter wie Croy bedeutete dies, dass in diesem Fall nur Taktik infrage kam. Man stürmte so schnell wie möglich vorwärts, um den Feind zu überwältigen, bevor dieser Gelegenheit hatte, sich zu sammeln.
    Croy schwitzte und atmete schwer, als er endlich das Ende des Durchganges erreichte. Dort wartete eine schmucklose Ziegelmauer, die sich durch nichts von jener unterschied, die in den Geheimgang geführt hatte. Er drückte dagegen und erwartete, dass sie sich genauso mühelos öffnete wie die Tür, die sie in der Pilzzucht gefunden hatten. Als die Wand sich nicht bewegte, runzelte er die Stirn. Dann stemmte er sich mit der Schulter dagegen und überlegte, mit dem Gürtelmesser den Mörtel zwischen den Fugen wegzukratzen.
    »Lass mich sehen!«, drängte Mörget und schob sich an Croy vorbei. In dem schmalen Tunnel war nicht genug Platz, um Seite an Seite zu stehen, also trat Croy zurück und kam dabei Mörget näher, als ihm lieb war. Zog man die Tatsache in Betracht, dass sie beide mit Mist bedeckt waren, keine angenehme Berührung.
    »Die Wand muss sich öffnen. Wir haben keine Nebengänge oder andere Fluchtwege entdeckt«, beharrte Mörget.
    »Es sei denn, es gibt eine weitere Geheimtür, die geschickter verborgen ist als die letzte«, entgegnete Croy. »Möglicherweise ist diese Tür ja falsch. Eine Ziegelfassade am Ende des Tunnels.«
    »Eine falsche Tür?«
    »Eine falsche Geheimtür«, bestätigte Croy.
    »Eine falsche Geheimtürfalle«, knurrte Mörget. »Die uns jeder Rückzugsmöglichkeit beraubt, uns dort einsperrt, wo wir nicht ernsthaft kämpfen können. Schlau! Das gefällt mir nicht. Ich habe dir doch gesagt, dass sie eine Zauberin ist. Sie spielt mit uns.«
    »Ich bin sicher, dass sie keine Magie gewirkt hat«, brummte Croy. »Sie ist eine schlichte Pilzbäuerin.«
    »Sie ist eine Zauberin und muss vernichtet werden«, beharrte Mörget. Er schien seinen Zorn kaum zügeln zu können.
    Da fiel Croy etwas ein. Als Mörget seine Geschichte erzählt hatte, wie er aus den Städten im Osten den Weg nach Ness gefunden hatte, hatte er behauptet, unterwegs gegen viele Zauberer gekämpft zu haben. So hatte er gelernt, wie ein Ancient Blade zu kämpfen.
    Jetzt fragte sich Croy, wie viele dieser Gegner wohl tatsächlich Magier gewesen waren – und bei wie vielen es sich bloß um einen Verdacht des Barbaren gehandelt hatte. Wie viele Unschuldige er mit seiner Berserkerwut wohl erschlagen hatte. Der Gedanke verwandelte Croys Blut in Eiswasser. Mörget schien auch nicht aufrichtig daran gelegen zu sein, Cythera und Slag zu retten. Er war viel

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