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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Dutzend Sehnen ausgestattet waren – Malden kamen sie wie Elfenharfen vor.
    Rüstungen und Waffen waren so prächtig, dass er eine Weile brauchte, bis ihm ihre geringe Größe auffiel: Sie waren nicht für Menschen gemacht, sondern für Zwerge.
    »Einem Zwerg ist es verboten, eine Waffe zu führen«, sagte Malden und bewunderte einen Fächer aus Dolchen, die nadelgleich aus einem Samtkissen herausragten. Einer von ihnen besaß einen Rubin als Knauf, groß wie die Faust des Diebes.
    »Heutzutage ist es verboten, ja«, entgegnete Slag. »Bevor wir diesen verfluchten Vertrag unterzeichneten, bestand mein Volk aus wehrhaften Kriegern. Mein Junge, hilf mir zu dem Glaskasten hinüber! An diesem Ort will ich auf eigenen Füßen stehen.«
    Malden begleitete Slag zu dem fraglichen Kasten, der mit unglaublich kunstvoll gefertigten Flaschen, Karaffen und Krügen gefüllt war.
    »Als wir das Vincularium verlassen mussten, ließen wir auch sämtliche Waffen zurück. Das gehörte zu der Abmachung, die wir mit deinem König getroffen hatten.« Slag schüttelte den Kopf – und zuckte schmerzerfüllt zusammen. »Wir gaben viel auf.«
    Cythera hielt die Laterne in die Höhe, um eine Sammlung von Gegenständen am anderen Ende des Raumes zu betrachten. Malden folgte ihr und fragte sich, was ihre Aufmerksamkeit erregen mochte. Im Gegensatz zu dem Gold und den Edelsteinen in den Kästen wirkten diese Dinge nicht sonderlich kostbar. Leinenballen lehnten neben Fässern voll gewöhnlicher Pfeile. Es gab Stücke aus Treibholz, die man poliert hatte, bis sie wie Glas funkelten, schlichte Flaschen mit klaren Flüssigkeiten und verfaulende Pergamentblätter mit einfachen Runen. Dennoch waren diese Alltäglichkeiten mit der gleichen Sorgfalt und dem gleichen Gepränge auf Ständern zur Schau gestellt wie die kostbarsten Juwelen und edelsteinbesetzten Emailarbeiten. Am überraschendsten waren die Steine. Einfache Steinkugeln, eine ganze Reihe davon, deren Oberfläche so glatt war, dass sie im Licht funkelten. Dabei bestanden sie aus ganz gewöhnlichem Granit, Basalt oder Kalkstein. Malden hielt sie für kaum wertvoller als Kieselsteine.
    »Was soll das Zeug hier?«, fragte er. »Das ist doch wohl kaum ein Schatz zu nennen.«
    »Für die Zwerge, die dies alles anfertigten, war es mehr wert als der ganze Glitzerkram in diesem Raum. Mädchen«, wandte sich Slag an Cythera, »du kennst dich mit Runen aus, aber den Namen des Ortes hast du falsch gedeutet. Dies ist nicht die Halle der Schätze. Es ist die Halle der Meisterstücke. Allerdings verstehe ich deinen Irrtum – die Worte lauten in meiner Sprache beinahe gleich.«
    »Meisterstücke«, wiederholte Malden. »So wie sie ein Handwerksgeselle herstellen muss?« In den Gilden, die über die vielen Werkstätten und Werkhöfe von Ness herrschten, gab es drei grundsätzliche Ränge: Lehrlinge, Gesellen und Meister. Um in den Rang eines Meisters aufzusteigen, musste ein Geselle eine besonders gelungene Arbeit anfertigen, zum Beispiel ein vollendet ausbalanciertes Schwert oder einen umgefärbten Umhang, die bewies, dass er sich auf sein Handwerk verstand.
    »Genauso«, stimmte Slag ihm zu. »Allerdings nehmen wir die Sache etwas ernster. Wenn ein Zwerg weiß, welches Handwerk er ausüben möchte, also Goldschmied, Rüstungsschmied, Steinmetz, was auch immer, verbringt er fünf Jahre damit, ein fehlerfreies Musterstück herzustellen, das seine Kunstfertigkeit und seinen Einfallsreichtum zeigt.«
    »Fünf Jahre?«, fragte Malden. »Für ein Stück? Diese Meister müssen Sklaventreiber sein.«
    »Während ein Zwerg an seinem Meisterstück arbeitet, hat er keinen Meister. Er erhält keinen Lohn – er lebt bei seiner Familie, schläft auf Stein und ernährt sich von Brotkrusten.«
    »So verlangt es das Gesetz?«
    »Scheiße, das verlangt der verfluchte Stolz! Ein Zwerg mit einem zweitklassigen Meisterstück kann keinem anderen Zwerg jemals in die Augen blicken. Das Meisterstück macht den Mann, verstehst du? Jeder weiß, wie es entstanden ist, und jeder beurteilt den Zwerg aufgrund dessen, was er geschaffen hat. Der Ruf bedeutet uns alles. Diese glänzenden Steinkugeln, die deinen Hohn erregen, sind das Zeugnis einer Generation der besten Mineningenieure und Steinhauer, die es je gegeben hat. Sie wurden aus Blöcken ausgeschnitten, die größer als dieser Raum waren, beschnitten, bearbeitet und geglättet, bis sie so rund waren wie der verdammte Mond. Es gibt eine lange Tradition von Zwergen, die

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