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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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würde er Skrae für eine Weile in
Ruhe lassen. Ein entschiedener Schlag, ausgeführt zum richtigen Zeitpunkt,
könnte alles ändern.
    Aber Osthof teilte diese Ansicht nicht, das wusste
Croy genau. Der Baron konnte sich nur vorstellen, dass sich der Krieg über
Jahre erstreckte, ein bitteres Ringen, Belagerungen und Gegenbelagerungen,
während die Barbaren sich eine Meile nach der anderen nach Westen bewegten. Er
hatte Angst, und der Ritter konnte es ihm nicht verdenken. Der Plan, den Croy
geschmiedet hatte, barg ein großes Risiko. Trotzdem wusste er, dass er recht
hatte.
    Â»Sofort zuzuschlagen, wäre die falsche Strategie«,
erläuterte er. »In einem Monat kann ich unsere Streitkräfte verdoppeln, sogar
verdreifachen. Ich kann Läufer zu den Baronien und Gütern im Westen schicken.
Ich kann Männer aus dem fernen Ness rekrutieren. Und ich kann sie ausbilden,
ihnen beibringen, die Stellung zu halten. Und wenn sich Mörget aus Rotwehr
zurückzieht, kann ich ihn auf der Straße stellen, bevor er mit seinem Vater in
Helstrow zusammentrifft.«
    Â»Das kommt nicht infrage. Er verfügt über zweitausend
Mann.«
    Â»Er muss eine Garnison in
Rotwehr zurücklassen. Das könnte seine Streitmacht
halbieren. Eine solche Möglichkeit, einen der wichtigsten Häuptlinge zu
überraschen, bekommen wir nie wieder. Schlagen wir gleich zu – selbst wenn
wir gewinnen –, wird Mörg auf Rache sinnen. Er wird ganz Grünmoor nach uns
durchsuchen. Wir werden gezwungen sein, unsere Truppe aufzulösen – und vor
dem Winter können wir uns nicht wieder sammeln.«
    Â»Hm«, machte Osthof und glättete seine Karte mit einer
Hand. »Wie ich sehe, habt Ihr darüber nachgedacht, Croy.« Er trat an das
schmale Fenster im hinteren Teil des Gemaches und merkte offensichtlich nicht,
dass es zugehängt war. »Militärisch gesehen erscheint mir Euer Plan durchaus
sinnvoll.«
    Â»Es … es freut mich, dass Ihr das so seht«, sagte Croy
mit leiser Zuversicht.
    Â»Politisch ist es natürlich ein allzu gewagtes Spiel.
Ihr wart zu lange dem Hof fern, alter Freund. Und wenn Ihr Euch dort
aufgehalten habt, seid Ihr doch nie in die Kunst der Staatsführung eingeführt
worden. Erzielen wir einen Sieg, so kurz nach Mörgs erstem Erfolg, zeigen wir
ihm, dass wir seine Sprache sprechen. Dann wird er mit uns verhandeln. Er wird
mich aufsuchen, und wir werden zu einer Einigung kommen. Vielleicht treten wie
ihm einen Teil unseres Landes ab und überlassen ihm einige unserer Bauern als
Unfreie. Vielleicht wird er auch Gold als Tribut fordern.« Der Baron hob die
Schultern. »Soll er seinen Willen bekommen. Der größte Teil von Skrae wird von
seinem Schatten befreit sein. Dann können wir im Lauf der Zeit darüber
verhandeln, dass wir zurückbekommen, was uns gehört.«
    Dem Ritter rauschte das Blut in den Adern. »Das ist …
verrückt.«
    Der Baron wandte sich um und musterte ihn.
»Entschuldigung?«
    Croy hatte Osthof beleidigt. Ihn einen Narren genannt.
Aufgrund solcher Kränkungen waren schon Duelle ausgetragen worden. Aber er
konnte einfach nicht dastehen und sich solchen Unsinn anhören. Mörg würde niemals mit ihnen verhandeln. Sie lagen wie Hunde auf dem
Rücken und boten ihre Blöße dar. Mörg hatte sie in den Zustand versetzt, in dem
er sie haben wollte. Mit Barbaren versuchte man nicht zu verhandeln. Es war
auch völlig sinnlos, ihnen gegenüber Zugeständnisse zu machen. Das hatte Ulfram
der Fünfte bewiesen und teuer dafür bezahlt. Man reagierte auf ihre Gewalt mit
Gegengewalt – und sorgte dafür, dass man die geplanten Manöver auch
durchführen konnte. »Vergebt mir, mein Lord. Aber Euer Plan …«
    Â»Ich habe so entschieden. Ich erwarte nur, dass Ihr
ihn in die Tat umsetzt.«
    Der schwach beleuchtete Raum schien plötzlich einen
roten Schimmer anzunehmen. »Ich glaube, Osthof, Ihr lasst etwas außer Acht. Ich
bin derjenige, der unsere Truppen rekrutiert. Ich bin derjenige, der ihnen
Befehle erteilt.«
    Â»Und ich glaube, Ihr vergesst etwas, Croy.« Der Baron schlug wieder auf den Tisch. »Ihr seid ein
Ritter, und ich bin ein Baron.«
    Croy ertappte sich dabei, wie seine Hand in Richtung
von Ghostcutter tastete. Er zwang sich jedoch, das Schwert fest an die Seite zu
pressen.
    Â»Die Göttin hat mich aus einem

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