Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
angerührt hat, bevor ihre Brüste gewachsen und ihre Hüften rund
genug geworden waren.«
»Das tut alles nichts zur Sache. Ich habeâ⦠eine Dame,
auch wenn sie weit weg ist«, erklärte Croy mit Inbrunst. »Ich könnte ihre
Zuneigung niemals verraten.«
»Ja, ja, schön. Ich wünschte, ich hätte einen Sohn im
geeigneten Alter oder ich wäre nicht schon verheiratet. Jemand muss um Bethane
werben. Sie kann das Königreich unmöglich allein regieren. Und es würde unserer
Sache nicht schaden, wenn wir einen starken König hätten, der seinen Platz
einnimmt.«
In friedvolleren Tagen wäre Croy möglicherweise der
Ansicht gewesen, dass solche Worte nach Verrat rochen. Aber er wusste, dass der
Baron den Tatsachen nur ganz nüchtern ins Auge sah. Hochgestochene Prinzipien
waren zurzeit noch seltener zu finden als vernünftige Waffen und Rüstungen.
Der Baron donnerte mit der Faust auf den Tisch, bis
das Geschirr hüpfte. »Aber wir haben uns heute Nacht getroffen, um von Mann zu
Mann zu reden und nicht über die Probleme von Prinzessinnen. Wir sind hier, um
über Schwerter und Blut und Krieg zu diskutieren.«
»In der Tat«, erwiderte Croy, froh über den
Themenwechsel.
Kapitel 51
Der Baron seufzte und betrachtete seine
Karten und Berichte. »Rotwehr wurde wie erwartet erobert. Mörget setzt Sappeure
ein â für einen Barbaren eine seltsame Taktik, aber sie erfüllt ihren
Zweck. Die meisten Bürger sind tot, wie meine Spione berichteten.« Der Baron
entrollte eine Karte und beschwerte sie mit einem Pokal und einem
juwelenbesetzten Dolch. »Zweitausend Mann befinden sich inzwischen hinter
seinen Mauern â unter Mörgets persönlicher Führung.«
»Ich habe gesehen, wozu er fähig ist«, sagte Croy. »Er
hat sich als erfolgreicher Feldherr erwiesen. Damit hätte ich nicht gerechnet,
als ich ihn kennenlernte.«
»Barbaren in den Kampf zu führen, ist einfach. Man
lockt sie mit hilflosen Frauen und vollen Alefässern. Sie rennen darauf zu wie
Maultiere auf wurmstichige Ãpfel. Hier.« Der Baron wies auf eine Stelle auf der
Karte, auf eine StraÃe nördlich von Rotwehr. »Uns liegen Berichte über Boten
vor, die sich auf dem Rückweg nach Helstrow befinden. Sie werden dafür nicht
länger als zwei Tage brauchen, auch wenn sie ihre Pferde zuschanden reiten.
Morgen bei Sonnenuntergang werden sie vermutlich hier vorbeikommen.« Er deutete
auf einen Punkt dicht bei Osthof.
»Ihr wollt, dass ich sie angreife, mein Lord?«
»Richtig. Falls Mörg in ein paar Tagen immer noch
nichts von seinem Sohn gehört hat, wird er sich fragen, was ihm widerfahren
sein mag. Also wird er einen weiteren Trupp losschicken, der nach dem Rechten
sehen soll. Keine Kompanie â ein paar hundert Mann. Das ist eine Zahl,
gegen die wir antreten können.«
Croy nickte. Es würde eine
opferreiche Schlacht werden. Trotz unermüdlicher Bemühungen bei der
Rekrutierung hatte er nicht allzu viele Männer für die Sache des Königs
gewonnen. Er konnte vielleicht dreihundert Räuber, Deserteure und Bauern ins
Feld führen, die der ersten Musterung entgangen waren. Selbst gegen hundert gut
ausgebildete, gut bewaffnete Barbaren war ein Sieg höchst unwahrscheinlich. Der
Blutzoll wäre hoch. »Vielleicht«, sagte er. »Aber ein Angriff wird Mörg auf
unsere Anwesenheit aufmerksam machen. Bisher sind wir ihm noch nicht
aufgefallen â was wir gegen ihn unternommen haben, hat er vermutlich als das Vorgehen von Räubern
und Soldaten abgetan, die bis zum bitteren Ende weiterkämpfen.«
»Das kann sich bald ändern. Man wird Euer Gesicht
erkennen und Mörg berichten, dass Ihr noch immer ein magisches Schwert führt.
Wenn das geschieht, machen wir uns seine Ãberraschung zunutze â das wird
den Fronbauern neuen Mut verleihen. Ich glaube, wir sollten ihn bald in einen
Kampf verwickeln. Wir brauchen einen Sieg, Croy. Einen Sieg, der dem Barbaren
zeigt, dass er nicht unverwundbar ist.«
Croy holte tief Luft. Ein Sieg â selbst ein
kleiner Sieg â würde Mörg vielleicht zu einem kurzen Innehalten bewegen.
Ihn vielleicht sogar verunsichern. Aber ein groÃer Sieg erschütterte ihn
möglicherweise bis ins Mark. Jagte ihm genug Angst ein, um ihn nach Osten
zurückzudrängen, zurück über die Berge. Dann
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