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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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ihre
Anwesenheit. Slag war wie alle Zwerge nach Einbruch der Dunkelheit hellwach,
nachdem ihm das Sonnenlicht nicht länger in die Augen stach. Allerdings tauchte
er erst spät auf und grinste Malden entschuldigend an – dann hielt er
seine tintenverschmierten Finger hoch, um seine Unpünktlichkeit zu erklären.
    Velmont schlich wie ein Panther zwischen den Dieben
umher und hielt Ausschau nach Anzeichen von Verrat. Malden hegte nicht den
geringsten Zweifel, dass es viele Abtrünnige gab, aber zumindest blieben die
Messer unter den Umhängen verborgen.
    Die Diebe blieben nicht lange allein. Die Huren von
Ness trafen unter großem Aufsehen ein, zur Sicherheit in Gruppen von sechs bis
zehn Frauen. Ihre Puffmütter führten sie an, und sie gaben ihrer Solidarität
mit lautem Jubel Ausdruck. Elody schrie am lautesten, und Malden war erfreut zu
sehen, dass Herwig alle Huren mitgebracht hatte, die in ihrem Bordell
arbeiteten. Zum ersten Mal seit undenklichen Zeiten hatte das Haus der Seufzer offenbar seine Pforten für die Nacht
geschlossen.
    Sie kamen nicht als Letzte. Maldens Leute hatten sich
in die Tiefen des Stinkviertels begeben, selbst in die ärmsten Bezirke, in
denen sogar Diebe nicht sicherer waren als Kaufleute. Sie hatten an Türen
geklopft und lautstark die Neuigkeiten verkündet. Malden hatte damit gerechnet,
dass ein paar Graubärte und alte Frauen dem Aufruf gefolgt wären. Aber es
überraschte ihn, als er eine ordentliche Zahl von Krüppeln, Kranken und selbst
mütterlichen Frauen eintreffen sah. Bald war der Platz so überfüllt, dass sich
die Menge in die umliegenden Straßen drängte, und Fensterläden flogen auf, als
die Anwohner sehen wollten, was der Lärm zu bedeuten hatte.
    Aber Malden war noch nicht bereit anzufangen. Er
wartete auf Pritchard Hood.
    Er harrte beinahe eine Stunde aus und stand oben auf
dem Gottstein – genau wie bei seiner Ansprache an die Gilde vor geraumer Zeit, als Ness für einen fröhlichen Dieb
wie ihn noch eine angenehme und sichere Stadt gewesen war. Er sprach nicht zu
den versammelten Menschen, hieß sie nur willkommen und begrüßte jene,
die er kannte. Er stachelte sie nicht auf. Bei seinem Vorhaben ging es um eine
ernste Angelegenheit und nicht um die Possen eines Spaßmachers beim Herbstfest.
Auch wenn er nicht besonders gläubig war, hatte er doch eine ziemlich genaue
Vorstellung von der Art und Weise, wie sich die einstigen Priester des
Blutgottes verhalten hatten. Sie hatten ihre Riten ernst genommen, und er hatte
vor, es ihnen gleichzutun.
    Endlich traf Pritchard Hood und sechs seiner
stämmigsten Wachleute ein und bahnten sich rücksichtslos ihren Weg durch die
Menge, bis sie unmittelbar vor dem Gottstein standen. Malden entging
keinesfalls, dass die Männer nicht ihre üblichen Stangenwaffen trugen, sondern
Keulen und Knüppel. Eine wichtige Beobachtung. Anscheinend wollte Hood seine
Stärke unter Beweis stellen.
    Â»Was hast du vor, Malden?«, brüllte Hood zu ihm
herauf. »Dieser Ort wurde rituell geschändet. Der Felsblock ist alles andere
als heilig!«
    Malden lächelte auf den Mann hinunter. »Glaubt Ihr
ernsthaft, Sadu stört sich daran, dass die Priester Eurer Göttin diesen Stein
mit Essig wuschen und dabei ihre Liedchen sangen? Glaubt Ihr, er hat es
überhaupt bemerkt?«
    Â»Ich glaube, er erzitterte in seinem Höllenpfuhl«,
erwiderte Hood und wandte sich um. »Ich glaube, er wusste, dass seine Zeit
vorüber und das Zeitalter der Göttin gekommen war.«
    Â»Ah, Leute Eurer Sorte glauben immer, dass man Götter
zur Seite schieben kann, wenn sie nicht länger erwünscht sind.« Malden sah sich
in der Menge um. Er entdeckte die andächtigen Mienen, diese seltsame Ruhe in
den Augen seiner Anhänger. »Wenn es politisch ratsam ist.« Lautstark hallte
seine Stimme über die Menge hinweg, damit es auch alle hören konnten. Er hätte
sich bloß gewünscht, dass Tageslicht geherrscht hätte, damit die Leute besser
hätten sehen können. Aber Loophole würde im Morgengrauen hängen, also blieb nur
wenig Zeit.
    Â»Wahre Gläubige wissen, dass Götter nicht sterben«,
fuhr er fort. »Sadus Kinder haben ihn nicht vergessen. Hier in Ness hat man uns
immer unser Recht garantiert, zu dem Gott zu beten, zu dem wir beten wollen.
Selbst wenn das nicht im Stadtbrief der Freien Stadt steht, so hat doch

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