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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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lebendiger –
wurde wieder mehr eins mit ihrem Körper. »Du weißt, was das ist, nicht wahr?«
    Cythera schaffte weiteres Holz für das Feuer herbei,
bevor sie antwortete. »Hexensalbe. Sie öffnet das innere Auge. Fördert das
Zweite Gesicht zutage.«
    Â»Ja«, sagte Coruth. »Wenn sie fertig ist, wenn alle
Vorbereitungen getroffen sind, beginnen wir mit deiner Initiation.«
    Cythera schloss die Augen und unterdrückte ein
Schluchzen.

Kapitel 70
    Tausend Barbaren marschierten nach Norden
und schleppten Wagen voller Bücher aus Rotwehr weg. Sie murrten über die Last
und fragten sich, was der Große Häuptling wohl mit geschriebenen Worten
anfangen wollte. Mörget überhörte die Beschwerden
und ordnete doppelte Geschwindigkeit an. Er hatte es eilig, seinen Vater
wiederzusehen. Er wollte dem alten Mann etwas sagen.
    Â»Mach langsamer, du Hurensohn! Wir gehen schon so
lange, dass ich Blasen bis zu den Knien habe. Scheiße, meine Blasen sind so
hoch in meinen Arsch aufgestiegen, dass ich sie schmecken kann.«
    Mörget zog an Balints Kette. Die Zwergin stolperte mit
entsetzt aufgerissenen Augen auf ihn zu. Ausnahmsweise war er einmal guter
Stimmung, also tat er ihr nicht weh. Er grinste bloß von hoch oben in ihr
haariges Gesicht und stieß sein finsteres, dröhnendes Lachen aus.
    Auch ein gut gelaunter Mörget war Furcht einflößend.
    Vor ihnen erhoben sich die Mauern von Helstrow. Er
ging schon seit Tagen zu Fuß, um zur Festung zurückzukehren, die Pferde hatte
er zurückgelassen. Nur wenige von ihnen hatten überlebt, und jedes verbliebene
Tier wurde für die schwindende Zahl von Spähern gebraucht. Die versprengten
Männer aus Skrae hatten viele seiner Reiter getötet. Aber was bedeutete das
schon? Wenn sie nicht Schlimmeres anrichteten, dann stand dem Sieg der Barbaren
nichts mehr im Weg.
    In Mörgets Hinterkopf hielt sich ein nagender Zweifel:
die Frage, womit er sich beschäftigen sollte, nachdem er den Westen erobert
hatte. Womit würde er seinen Blutdurst dann stillen, wenn jeder auf dem
Kontinent sein Leibeigener war? Der Barbar verdrängte die Frage als müßig. Es
gab immer noch das Alte Imperium jenseits des Meeres im Süden. Es gab genügend
Länder, die er noch unterwerfen konnte.
    Vor dem Stadttor empfing ihn Mörgain und erwies ihm
Ehre. Sie legte ihm einen geflochtenen Kranz aus getrockneten Rosen auf den
Kopf, um den westlichen Pomp zu verspotten. Sie hatte sich sogar die Mühe
gemacht, sämtliche Dornen zu entfernen – was er als feinen Seitenhieb auf
seine Härte hätte deuten können. Allerdings wusste er, dass sie ihn verachtete.
Das fand er durchaus belebend für ihre Beziehung.
    Â»Ich hörte, du hast einen Baron zu Fall gebracht«,
sagte er. »Einen albernen kleinen Mann in Leinen und Fellen.«
    Sie verneigte sich wie ein westlicher Höfling. »Mein
Lord, wie gütig von Euch, meine erbärmlichen Leistungen zu würdigen. Obwohl du
vergessen hast, dass ich Sir Croy besiegte.«
    Â»Ich vergesse nichts. Er lebt noch immer.«
    Mörgain lachte. »Ich ließ ihn bei einer Horde
Berserker zurück. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Aber falls er
noch am Leben ist, will ich ihn haben. Er ist so hübsch – auf diese
dekadente Weise. Ich will ihn nackt in meinem Zelt festbinden. Ich will wissen,
wie sich weiche westliche Haut unter meinen Lippen anfühlt. Ich will die
Geheimnisse der höfischen Liebe erfahren.«
    Â»Ihn kannst du nicht haben. Ihn muss ich selbst
töten.«
    Â»Erteilst du mir Befehle,
Häuptling?« Mörgains
Augen blitzten gefährlich. Sie hatten noch nie ein echtes Blutduell
ausgetragen. Ihre Ancient Blades waren nie mit der Absicht aufeinandergetroffen,
Herzblut zu verspritzen. Er fragte sich, wie lange er wohl brauchen würde, um
seine Schwester zu töten. Ob sie eine angemessene Kämpferin wäre, eine
Gegnerin, nach der er schon so lange suchte?
    Aber noch konnte sie ihm nützlich sein. Er packte sie
an der Kehle – sie machte keinerlei Anstalten, ihn daran zu hindern. In
ihren Augen lag ein Funkeln, und sie lächelte, als er zudrückte.
    Â»Was willst du wirklich, Mörgain? Ich brauche deine
Hilfe. Sag mir deinen Preis, und ich zahle ihn.«
    Â»Ich will«, sagte sie und
wählte ihre Worte voller Sorgfalt, »meinen Clans dienen.
Will ihnen gehorchen und die

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