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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Manuskripten vollgestopft. »Als die
Gelehrte Bruderschaft aus dem Kapitelhaus vertrieben wurde, ließ sie einiges
zurück. Ich rettete, was ich retten konnte.« Er reichte Malden ein Buch. »Hier.
Das ist Rus Galenius’ Handbuch der Bollwerke . Der
beste Beitrag zu dem Thema, den ich fand.«
    Malden öffnete das Buch und blätterte darin. Es war
großzügig mit Zeichnungen ausgestattet. Eine Abbildung zeigte Männer auf einem
Wehrgang, die eine Kurbel an einem riesigen Kessel drehten. Unter ihnen rissen
andere Männer die Arme über den Kopf, als ein Regen aus heißem Öl oder
geschmolzenem Blei über sie hereinbrach. Viele der Illustrationen waren
ausgetüftelte Diagramme, die den richtigen Einsatz von Faschinen und Motten
zeigten, dazu Aufrisszeichnungen von Belagerungstürmen und beweglichen
Schutzwänden. Allerdings war der Text in einer unbekannten Sprache geschrieben.
»Das kann ich nicht lesen«, gab er zu.
    Cutbill starrte ihn von oben herab an. »Das ist die
Hochsprache des Alten Imperiums. Bis vor Kurzem wurde jedes Buch auf der Welt
in dieser Sprache verfasst. Du kennst nicht einmal die Grundlagen der
Grammatik?«
    Malden runzelte die Stirn. »Ich lernte lesen, damit
ich die Bücher eines Bordells führen konnte. Ich hatte Glück, überhaupt so viel
Bildung mitzubekommen. Ich hatte nie Gelegenheit, fremde Sprachen zu
studieren.«
    Cutbill nickte gewichtig und dachte darüber nach. Er
griff nach einem anderen Buch und schüttelte den Kopf. »Dir bleibt keine Zeit,
es noch zu lernen. Slag wird zumindest mit den Zeichnungen und Tabellen
klarkommen, aber für den Text brauchst du einen Übersetzer. Alle Priester der
Göttin kennen die Hochsprache.«
    Â»Vielleicht, aber sie sind geflohen«, erwiderte
Malden. Was du eigentlich wissen solltest – das hätten dir deine Spione
doch sagen müssen, dachte er im Stillen. Selbst im Kapitelhaus eingeschlossen,
hatte Cutbill überall in der Stadt seine Augen und Ohren und wusste sich über
die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten, da war sich Malden sicher. Wenn
der Gildenmeister Unwissen vorschützte, dann hielt er etwas geheim. Was ging
hier eigentlich vor sich?
    Cutbill setzte sich und legte die Finger unter die
Nase. »Natürlich kann ich das alles lesen. Ja, so machen wir es – du
kommst so oft wie möglich zum Unterricht hierher.«
    Und er erteilt mir Ratschläge, dachte Malden. Ob ich
sie hören will oder nicht.
    Nun erkannte er, wie das Spiel lief. Wer mit dem
Gildenmeister der Diebe zu tun hatte, musste immer nach einer verborgenen
Strategie Ausschau halten. Sie zu übersehen, wäre gefährlich gewesen. Im Geist
ließ er die letzten Ereignisse seines Lebens an sich vorüberziehen, erkannte,
wie Cutbill sie Schritt für Schritt gesteuert hatte. Als der Burggraf ihn hatte
töten wollen, hatte Cutbill den Herrn der Stadt gezwungen, sein Leben zu
schonen. Als er sich geweigert hatte, das Vincularium zu besuchen, hatte Cutbill
dafür gesorgt, dass er gute Gründe hatte, die Stadt zu verlassen. Als er nach
Ness zurückgekehrt war, hatte ihn die Führung der Diebesgilde bereits erwartet.
Cutbill hatte dafür gesorgt, dass alle Teile zusammenpassten. Hätte er sich
Pritchard Hood nicht so schnell entgegengestemmt, was hätte Cutbill dann wohl
getan, um diesen Zusammenstoß zu erzwingen? Bestimmt hätte der Gildenmeister
auch dafür einen Plan gehabt.
    Cutbill war ein genialer Ränkeschmied, und er befolgte
eine einfache Regel. Wollte er jemandem seinen Willen aufzwingen, dann schien
es für den Betroffenen keinen anderen Weg zu geben als den, den Cutbill
aufzeigte. Niemals sagte er jemandem ins Gesicht, was er tun sollte. Er deutete
lediglich die schlimmen Konsequenzen an, sollte man sich anders entscheiden.
    Â»Ich berate dich bei jeder Einzelheit der
Stadtverteidigung. Ich versorge dich mit Listen aller Aufgaben, die du
erledigen musst, und zwar je früher, desto besser«, erklärte Cutbill.
»Gemeinsam wehren wir uns und retten Ness.«
    Â»Und wenn ich nicht mitspiele?«
    Cutbill blinzelte. »Wie bitte?«
    Â»Was ist, wenn ich mich entscheide, deine Befehle
nicht zu befolgen? Du hast mich in diese Rolle gedrängt. Bisher hast du mir
keine Wahl gelassen. Aber ein freier Mann hat immer eine Wahl.«
    Â»Ich biete dir zu einer Zeit meine Hilfe an, in der du
sie verzweifelt brauchst«,

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