Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
nie Pläne gegen dich geschmiedet, falls du
das vermutet haben solltest. Ich hätte dich nie betrogen. Also warum im Namen
von Sadus acht Ellbogen hast du dich auf diese Weise gegen mich gewandt? Ich
vertraute dir. Ichâ⦠ich ehrte dich. Und du vergiltst es mir mit Verrat?«
»Tat ich das?«
»Ja! Es sei dennââ¦Â« Malden strömte der Schweià von der
Stirn. Lag er hier etwa falsch?
»Es sei denn?«
Die Fallen in den Räumen über ihnen waren
lebensgefährlich gewesen, aber für ihn nicht tödlich. Er hatte geglaubt, dass
die Einladung bloà ein Köder für ihn gewesen war, um ihn an einen Ort zu
locken, an dem er mit Sicherheit sterben würde. Wo das Werk vollendet werden
konnte, die Aufgabe, die Prestwicke â Cutbills bezahlter
Meuchelmörder â nicht hatte beenden können. Die verschlüsselte Botschaft
war die erste Falle gewesen, ein unwiderstehlicher Köder, um ihn an einen Ort
zu bringen, wo ihn der Tod erwartete. Und dennoch â sein Gegner hatte gewusst,
dass er die Klingenfalle ausschalten, den Ãlbottich und ganz gewiss die Grube
im Korridor umgehen würde. In seiner Laufbahn als Dieb hatte er weitaus
gefährlichere Fallen überwunden.
Aber das galt nicht für andere. Jeder, der nicht seine
Erfahrung hatte, wäre verloren gewesen. Jeder, der langsamer war als er. Jeder,
der weniger Glück hatte.
»Es sei denn, alles war eine Prüfung«, überlegte
Malden. »Es sei denn, du wolltest, dass ich in dieses Zimmer gelange. In diesem
Augenblick.«
»Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, du kämst früher.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so lange für die Entschlüsselung
brauchtest.«
»Mach mich nicht zornig!«, brüllte Malden. »Dein Leben
ist verwirkt!«
Cutbill lachte. »Ich glaube nicht. Nicht mehr. Vor
einigen Augenblicken hättest du es vielleicht noch getan. Aber jetzt nicht
mehr. Du willst Bescheid wissen. Du willst den Grund erfahren. Was allein schon
als Erklärung dafür reichen sollte, warum ich dir das alles antat. Weil du so
klug bist, niemals auf ein Missgeschick zu reagieren, bevor du weiÃt, warum es
dir widerfuhr.«
Malden lockerte den Griff um das Schwert. Er konnte es
noch immer erheben. Er konnte das Schwert noch immer niedersausen lassen. Dem
Schurken den Kopf abschlagen.
Aber nein. Nein, er würde es nicht tun. Wenn er ihn
tötete, würde er die Wahrheit nie erfahren.
Er schob das Schwert in die Scheide zurück.
»Steh auf!«, befahl Malden. »Steh auf und sprich!«
Cutbill hob den Kopf. »Mit dem gröÃten Vergnügen.«
Kapitel 78
»Malden, niemand liebt mich«, klagte Cutbill.
Aus einem Zinnkrug goss er Wein in zwei Becher. Er hielt sie Malden hin, damit
der sich einen aussuchte. Malden wählte den linken. Cutbill nahm einen
schnellen Schluck aus dem rechten, um zu beweisen, dass er sie nicht beide
vergiftet hatte. Alles geschah ohne groÃes Aufheben, ein Ritual, das ohne Worte
verstanden wurde.
»Das entspricht nichtâ⦠ganz der Wahrheit«, erwiderte
Malden. »Die Diebe deiner Gildeââ¦Â«
»Sie fürchten mich«, unterbrach ihn Cutbill. »Einige
der Gewitzteren, die kapieren, worum es mir geht, respektieren mich sogar.
Versteh mich nicht falsch. Ich habe nicht das Verlangen, geliebt zu werden. Das
hatte ich nie. Als ich damals die Gilde auf die Beine stellte, musste ich zu
einem herzlosen Schurken werden. WeiÃt du eigentlich etwas über meinen
Werdegang?«
»Ist das schon wieder eine Prüfung?«
»Wenn du so willstââ¦Â«
Malden setzte sich auf einen bequemen Stuhl und legte
Acidtongue in seiner Scheide über die Knie. Was hatte er über Cutbill gehört?
Hauptsächlich Gerüchte und Vermutungen, aber im Lauf der Zeit hatte er einige
Tatsachen ergründen können. »Deine Herkunft ist geheimnisumwittert â ob du
in Ness geboren wurdest oder anderswo. Ich weià nur, dass du aus einer Horde
gewöhnlicher Schläger und Verbrecher die tödlichste Bande der Stadt gemacht
hast. Das warâ⦠vor zwanzig Jahren?«
»Fünfundzwanzig«, verbesserte ihn Cutbill.
Malden runzelte die Stirn. Der Gildenmeister musste
älter sein, als er gedacht hatte â oder er hatte seine Laufbahn als sehr
junger Mann begonnen. »Nach der Ermordung anderer Anführer konntest du deine
Macht festigen.
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