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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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machte Cutbill ihm klar. »Welcher Narr schlüge sie
aus?«
    Â»Der Narr, der weiß, dass alles seinen Preis hat. Du
sagtest eben, dass du für diese Aufgabe einen Mann mit Grütze im Kopf haben
willst. Das war eine Lüge, oder? Du suchst bloß eine Marionette. Eine
Galionsfigur, die von den Bürgern geliebt wird. Die dir aber vollkommen
verpflichtet und mit Eisenketten an deine Entscheidungen gefesselt ist.«
    Cutbill starrte Malden eine Weile schweigend an.
Schließlich sah er zur Seite. »Ich glaube, du solltest gründlich nachdenken,
bevor du einen schlimmen Fehler begehst«, sagte er dann.
    Malden stand auf und legte die Hand auf Acidtongues
Griff. »Darauf warst du nicht vorbereitet, oder? Für den Fall, dass ich nicht
mitspiele, hast du keinen Zug parat.«
    Cutbill betrachtete die Klinge. »Bist du dir da
sicher?«
    Malden zog das Schwert einen Zoll aus der Scheide.
Säure tropfte auf die Binsen und schäumte.
    Cutbill verzog keine Miene. »Natürlich könntest du
mich töten«, sagte er. »Das haben wir bereits in Betracht gezogen. Aber denk
daran, was du verlierst.«
    Â»Eine Stellung, die ich nie wollte? Einen Meister, der
mich wie einen dummen Lehrling behandelt?«
    Â»Malden«, sagte Cutbill bedächtig, »ich habe gehört,
wie gut du in Helstrow gegen Sir Hew bestanden hast. Wie du gezeigt hast, dass
ein Mann mit einem Schwert einem anderen Mann mit einem Schwert – der auch
damit umzugehen weiß – jederzeit gewachsen sein kann.«
    Â»Ich sehe kein Schwert in deiner Hand.«
    Â»Als ich halb so alt war wie du, führte ich eine Bande
Bettlerkinder an. Jeden Tag kämpften wir auf der Straße um verfaulte
Rübenschalen oder um genug Münzen, um in einer kalten Nacht im Stall schlafen
zu können«, flüsterte Cutbill. »Ich habe keineswegs vergessen, was ich damals
lernte. Ich kenne mehr schmutzige Tricks als du.«
    Malden wich nicht zurück.
    Cutbill seufzte. »Also gut. Du hast mich bedroht. Ich
gestehe dir sogar großmütig zu, dass es keine leere Drohung war. Aber ein Kampf
zwischen uns hilft keinem und macht viele Pläne zunichte, an denen ich seit
Jahren arbeite. Steck das Schwert weg! Ich kaufe dir mein Leben ab.«
    Â»Ich brauche kein Gold. Davon habe ich selbst genug«,
erwiderte Malden.
    Â»Ich wollte dich auch nicht mit Geld bezahlen. Ich
besitze etwas viel Wertvolleres als Geld.« Er deutete auf eine Tür. »Hinter
dieser Tür lagern Lebensmittel. Ich wusste, dass ein schlimmer Winter auf uns
zukommt, also legte ich Vorräte für eine lange Zeit an.«
    Â»Du willst dir dein Leben mit einigen Fässern
gesalzenem Schweinefleisch erkaufen?«
    Â»Dort hinten stehen hundert Fässer Mehl. Ich kaufte
sie zur höchsten Erntezeit, als der Preis ziemlich niedrig war. Sie gehören
dir.«
    Hundert Fässer Mehl würden die Stadt eine ganze Woche
lang ernähren. Malden brauchte das Mehl. Kurz zog er in Betracht, den
Gildenmeister zu töten und es sich einfach zu nehmen.
    Aber schließlich stieß er das Schwert zurück in die
Scheide und hob friedfertig die Hände. »Ich nehme, was du zu bieten hast. Das
Mehl und den Rat. Aber ich will, dass du eins weißt – ich arbeite nicht
länger für dich«, sagte er. »Du arbeitest für mich. Als Berater. Ich treffe
meine eigenen Entscheidungen, und wenn sie gut zu deinen Ratschlägen passen,
dann ist das in Ordnung. Weichen sie von deinen Plänen ab, werde ich mich nicht
entschuldigen.«
    Cutbill lächelte. »Anders will ich es auch gar nicht
haben.«
    Malden fragte sich, ob er einen kleinen Sieg
davongetragen hatte – oder ob sich die Unterredung genauso abgespielt
hatte, wie es sich Cutbill von Anfang an erhofft hatte.

Kapitel 80
    Mörget erklomm den reifbedeckten Hügel, die
blanke Streitaxt in der Hand, und ließ sie durch die Luft sausen. Ein Pfeil
schoss durch den Wind und prallte neben ihm auf den harten Boden. Er achtete
nicht darauf. »Kommt näher, ihr Feiglinge! Kommt und kämpft!«, brüllte er, und
seine Stimme dröhnte über die gefrorenen Felder unter ihm.
    Dort stand ihm ein Heer entgegen. Die Armee der Freien
Männer, so nannten sie sich, auch wenn sie ihre Befehle von dem Mann auf dem
Pferd erhielten, der eine Krone trug. Mörget richtete seine Axt auf die
vordersten Ränge der Streitmacht. Die Ersten wichen zurück

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