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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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gekommen
ist.«
    Malden blinzelte an ihr vorbei zu Slag hinüber, der
friedlich schlummernd auf dem Tisch lag. Seine Verbrennungen waren noch immer
zu sehen, die Haut rötlich und verzogen, von der Farbe frischen Narbengewebes.
Viele seiner Verletzungen waren völlig verschwunden. Seine gesunde Haut war so
weiß wie die einer Leiche – aber das war schlichtweg die Farbe eines
erwachsenen Zwerges.
    Anstelle seines linken Armes, wo nur noch zerfetztes
Fleisch zu sehen gewesen war, schloss glatte Haut ohne Narben oder
Verwachsungen die Schulter ab. Es sah aus, als wäre er mit nur einem Arm
geboren worden.
    Â»Du hast getan, was du tun musstest«, sagte Malden.
»Du hast es getan, weil ich dich darum bat.«
    Â»Er ist auch mein Freund«, erwiderte sie. Er wollte
sie umarmen, aber sie stieß ihn weg. »Sieh nur!«
    Slags Lider öffneten sich mühsam. Einen Augenblick
lang starrte er ins Leere, und Malden befürchtete schon, er könne erneut das
Bewusstsein verlieren. Dann schien ihn eine seltsame Lebenskraft zu
durchströmen. Sämtliche Muskeln zuckten zugleich, er verdrehte wild die Augen,
presste die Lippen aufeinander, öffnete sie wieder. Dann setzte er sich auf und
redete drauflos.
    Â»Der Behälter, er ist gegossen. Aber … aber ich hatte
keine Zeit, die Verunreinigungen zu ergründen. Er konnte unter der Belastung
zerbersten. Und es blieb keine Zeit, die Geschosse herzustellen, die ich
brauche … Der Überdruck … Vielleicht Füllmaterial, vielleicht auch eine
Schlagplatte … Aber … aber … die Tunnel! Wir müssen die Tunnel überprüfen!«

Kapitel 106
    Malden sah Cythera an. Ihre Energien waren
erschöpft, aber noch heftiger schien ihr der kräftezehrende innere Kampf
zuzusetzen, den sie ausfocht und den er nicht einmal erahnen konnte. Sie
vermochte seinen Blick nicht zu erwidern. Was hatte er ihr angetan? Was hatte
er Slag angetan? Er hatte Ness retten wollen. Lohnte es sich wirklich, dafür alles
zu zerstören, was er je geliebt hatte?
    Â»Mein Junge! Komm mit! Wir müssen die Tunnel
überprüfen … da ist etwas …« Slag schäumte schier über vor Tatendurst. Und auch
vor Verzweiflung. »Etwas hat sich verändert. Wir müssen los. Wir müssen sofort
los.«
    Malden griff nach Cytheras Arm.
    Â»Geh mit ihm, Malden! Gib dein Bestes!«, beschwor sie
ihn.
    Â»Und was soll das sein – im Namen von allem, was
das Beste auf dieser Welt sein könnte?«
    Â»Sei klug! Sei gewitzt! Finde einen Weg, uns alle zu
retten!«, stieß sie hervor.
    Â»Mein Junge! Begleite mich, sofort!«, beharrte Slag.
    Malden folgte dem Zwerg. Was hätte er sonst tun
sollen?
    Sie eilten durch die Straßen. Slag hastete voraus und
brabbelte weiter vor sich hin – über Gefahren, Befürchtungen und
Geschwindigkeiten, mit denen sich brennende Gase in einem geschlossenen
Behälter ausbreiteten. Malden bekam nicht viel davon mit. Er ließ sich führen
und stellte keine Fragen.
    Â»Ein großes Schauspiel daraus machen!«, verkündete
Slag. Welch abscheuliche Magie Cythera auch immer benutzt hatte, um ihm das
Leben zu retten, sie schien noch immer in ihm zu lodern. Sie brachte seine
Gedanken durcheinander, während sie ihn zugleich mit grenzenloser Energie
erfüllte. »Die unaufhaltsame Überraschung maximieren … Die einzige Möglichkeit,
daraus einen Nutzen zu ziehen … Die werden zweimal darüber nachdenken, ob es
das wert ist.« Plötzlich hielt er inne. »Mein Arm …«, murmelte er. »Verdammte
Pest, mir fehlt ja ein Arm!«
    Maldens Gedankenfluss versiegte plötzlich. Er stand in
der kalten Luft und starrte den Zwerg entgeistert an. War ihm jetzt erst
aufgefallen, dass ihm ein Arm fehlte? Vielleicht hatte er die Explosion einfach
vergessen. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, ihn zu wecken.
    Â»In deiner Werkstatt brach ein schlimmes Feuer aus«,
erklärte der Dieb. »Wie ein Ausbruch des Höllenpfuhles. Ich zog dich aus den
Trümmern, aber du hattest bereits einen Arm verloren. Cythera konnte dir keinen
neuen erschaffen.«
    Slag starrte eine Weile auf seine Schulter, als könne
er den Arm dort finden, wenn er nur lange genug danach suchte. Dann seufzte er, und etwas von seiner
überschäumenden Energie verpuffte. »Ich erinnere mich, mein Junge.

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