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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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sich
erst zur Spitze hin. Die Waffe ähnelte weniger einem Schwert als vielmehr einem
grotesken, übergroßen Küchenmesser. Das Eisen wies eine faserige Maserung auf,
die von einem Meisterschmied kündete. So gut ausgewogen die Klinge auch sein
mochte, Croy wusste dennoch, dass kaum ein Mann dieses Gewicht mit beiden
Händen heben konnte.
    Mörgain hielt das Schwert
mit einer Hand, und sie schien den nackten Arm dabei nicht allzu stark
anspannen zu müssen.
    Sir Hew sprach den Namen aus, der in Croys Kopf
herumspukte.
    Â»Das ist Fangbreaker.«
    Fangbreaker – eine der sieben Ancient Blades. Vor
achthundert Jahren zur gleichen Zeit wie Ghostcutter, Chillbrand oder
Acidtongue geschmiedet und genau wie die anderen dazu verschworen, Dämonen zu
töten und die Menschheit zu verteidigen. Fangbreaker und ein weiteres magisches
Schwert namens Dawnbringer waren dem Volk von Skrae Jahrhunderte zuvor in der
letzten schrecklichen Schlacht gegen die Barbaren verlustig gegangen – in
jener Schlacht, die die Horde hinter den Weißwall gedrängt hatte. Die Blades
waren in den Kämpfen in den Bergen umgekommen, und ihre Klingen waren Skrae
verloren gegangen. Schon vor langer Zeit war angenommen worden, dass sie in die
Hände der Barbaren gelangt waren. Croy hatte dies bestätigen können – er
hatte Dawnbringer in Mörgets Hand gesehen, und nun hielt Mörgain Fangbreaker
umfasst. Er fragte sich, ob Mörgain wohl genauso wenig vertrauenswürdig war wie
ihr Bruder – und genauso unwürdig, ein magisches Schwert zu tragen.
    Vielleicht war der Zeitpunkt gekommen, das Schwert
nach Skrae zurückzuholen. Er hechtete nach vorn und führte seine Klinge in
einen Aufwärtsschlag. Mörgain reagierte schneller als erwartet und parierte,
sodass die Schneiden der beiden Schwerter klirrend aneinander vorbeischabten.
Croy spürte, wie sich Sir Hew von hinten an seine linke Seite schob, an seine
schwache Seite. Zusammen würden sie kurzen Prozess mit dieser Schänderin
machen …
    Aber da erhob sich die Stimme des Königs. »Schluss
damit! Aufhören, ihr alle!«
    Croy sprang zurück und warf seinem Lehnsherrn einen
schnellen Blick zu. Ulfram der Fünfte kauerte am Kamin und hielt eine Hand an
den Hals des gestürzten Herolds.
    Â»Dieser Mann ist nicht tot. Nur bewusstlos. Ich lasse
nicht zu, dass in meiner Ratskammer Blut vergossen wird. Nicht in dem Raum, in
dem mein Vater gestorben ist. Und du, Malden, steck das verdammte Ding weg! Du
tropfst Säure auf meinen guten Parkettboden.«
    Croy ließ Mörgain nicht aus
den Augen. Ihr bemaltes Gesicht zeigte keine Regung, aber in ihren Augen loderte
Blutdurst. Falls er oder Hew die Unterhaltung fortsetzen wollten, würde sie nur
zu gern daran teilnehmen, davon war er überzeugt.
    Â»Schluss! Steckt die Waffen weg! Ihr alle«, verlangte
Ulfram erneut.
    Croy erwiderte Mörgains Blick, dann nickte er bedächtig.
Sie erwiderte das Nicken. Gleichzeitig steckten beide die Schwerter weg. Croy
konnte sich darauf verlassen, dass Sir Hew sich ihnen anschloss.
    Â»Solange ihr nicht wieder dieses schmutzige Wort
benutzt«, verkündete Mörgain, »bleibe ich friedlich. Ich bin keine Prinzessin.
Prinzessinnen sind eitle, faule Frauenzimmer, die nur in Türmen herumsitzen und
darauf warten, mit dem reichsten Mann verheiratet zu werden, den ihre Väter
finden können. Ich bin eine Herrin der östlichen Clans. Tausende Männer unterstehen
meinem Befehl.«
    Der König erhob sich zu voller Größe. Er mochte mit
seinen Untertanen viel zu vertraulich umgehen, und möglicherweise begriff er
auch den Wert der Ancient Blades nicht, aber Croy wusste, dass es ihm nicht an
Mut mangelte. »Du befindest dich in meinem Land. Ich sehe weit und breit keinen
deiner vielen Männer. Du hast mich bereits beleidigt. Bist du den weiten Weg
gekommen, nur um mich zu kränken? Es ist eine lange Reise von den Steppen im
Osten bis hierher.«
    Â»Nicht mehr«, sagte Mörgain und lächelte, um ihre
Zähne zu zeigen. Zusammen mit den auf die Lippen aufgemalten Zähnen sah sie aus
wie ein bösartiges Raubtier. »Ich ritt, trieb mein Pferd bis zur Erschöpfung
an. Dazu brauchte ich zwei Tage. Meine Clansmänner kommen zu Fuß. Sie benötigen
ein wenig länger. Aber sie treffen bald ein.«
    Â»Also haben sich meine Späher nicht geirrt«, sagte
Ulfram mit

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