Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
einer
jeden Blide, eines jeden Rammbockes und jeder Schutzwand haben will, die sich
in unserem Besitz befinden, und wie viele davon sich kurzfristig herstellen
lassen. Goris verhält sich manchmal wie ein Narr. Er kennt den Unterschied
zwischen Schwebescheiben und der Oberarmschiene einer Rüstung, aber ich bin mir
nicht sicher, ob er richtig zählen kann, also überprüfe jede Zahl, die er dir
nennt. Wir haben später noch viel zu besprechen, bleib in der Nähe.«
Balint verbeugte sich tief. »Euer Majestät«, murmelte
sie.
»Noch eins«, sagte der König, bevor er sie entlieÃ.
»Sir Croy mag ein Trottel sein, aber wenn er sagt, dass jemand nicht
vertrauenswürdig ist, dann hat er vermutlich recht. Diene mir gut, und ich
vergesse deine Verfehlungen. Verrate mich, und ich schicke dich wie
Pökelfleisch in einem Fass ins Königreich zurück. Hast du mich verstanden?«
Balint nickte. Dann marschierte sie mit hocherhobenem
Haupt aus dem Raum hinaus. Als sie an Croy vorbeiging, konnte sie sich jedoch
ein gehässiges Kichern nicht verkneifen.
»Und jetzt zu dem da â dein Name ist Malden,
richtig? Und du bist ein Dieb.«
»Mein Name ist Malden, Euer Majestät«, erwiderte
Malden und warf Croy und Cythera einen Blick zu. Einen flehentlichen Blick.
Aber was konnte Croy tun? Sollte er versuchen, Malden
zu befreien, bräche er sein Versprechen dem König gegenüber. Und das war
undenkbar.
»Sir Hew hat dich heute Morgen in Gewahrsam genommen.
Eigentlich hätte er dich dem Magistrat übergeben sollen, aber er sagte mir,
dass du ein besonderer Fall bist. Nachdem meine Zeitnot hier so wenig
Anerkennung zu finden scheint, bestand er darauf, dass ich persönlich über dich
richte. Offenbar warst du bei deiner Verhaftung im Besitz eines der berühmten
Schwerter. Dieser verfluchten Ancient Blades.«
»Die Klinge mit dem Namen Acidtongue, Euer Majestät«,
bestätigte Malden.
»Ein ziemlich kostbares Stück Eisen.« Der König
runzelte die Stirn. Er musterte Maldens billigen Umhang, die magere Gestalt.
»Hör zu, Junge, es ist nicht zu übersehen, dass du die Klinge gestohlen hast.
Du bist genauso wenig ein Schwertkämpfer wie ich ein Fischweib. Also biete ich
dir die gleiche Entscheidung an, wie ich sie jedem Verbrecher und Landstreicher
anbiete. Du kehrst in deine Zelle zurück und wartest darauf, dass ich Zeit
finde, dich zu hängen. Oder ich nehme dich als FuÃsoldaten in mein Heer auf,
falls dir das lieber ist, und du verdienst dir durch den Militärdienst meine
Vergebung. Vorausgesetzt, du überlebst.«
»Ich bitte Euer Majestät um Vergebung, aber mir sagen
beide Möglichkeiten nicht zu«, gestand Malden.
»Nun, das habe ich auch nicht vermutet. Aber so lautet
mein Angebot.«
»Für einen Mann, der schuldig ist, ja. Aber ich bin
unschuldig. Ich habe das Schwert nicht gestohlen. Sein rechtmäÃiger Besitzer
überreichte es mir aus freien Stücken â Sir Croy.«
Die Augen aller richteten sich auf den Ritter und
starrten ihn an.
Kapitel 12
»Stimmt das, Croy?«, verlangte der König zu
wissen. »Habt Ihr tatsächlich ein unbezahlbares und unersetzbares, ein
wahrhaftig magisches Schwert zu einem Geschenk gemachtâ⦠an jemanden, der
offensichtlich Gossenabschaum aus der niedrigsten Kloake von Ness ist?«
Croy kniete nieder. Es war nicht angemessen, sich für
den König ganz zu Boden zu werfen, aber er zog es in Betracht. »Es ist wahr«,
sagte er.
Der König runzelte die Stirn. »Ich war der Ansicht,
Ihr besäÃet bereits eine magische Klinge. Ja, ich erkenne sie an Eurem
Gürtel â Ghostcutter, glaube ich. Hm. Als ich Acidtongue das letzte Mal
sah, befand es sich im Besitz von Sir Bikker. Nicht wahr?«
»Sir Bikker ist tot, Euer Majestät«, sagte Croy. Er
schluckte schwer, bevor er fortfuhr. »Ich tötete ihn in einem Ehrenduell. Mit
seinem letzten Atemzug übergab er mir Acidtongue und bat mich, für die Klinge
einen neuen Träger zu finden. Es ist Brauch in unserem Orden, dass wir unsere
Nachfolger bestimmen. Und ich wählte diesen Mann, Malden, zum nächsten Träger
von Acidtongue.«
»Gab es denn keinen besseren Kandidaten? Ich habe zum
Beispiel einen Neffen, der völlig überfordert ist, seine Bauernhöfe zu
verwalten, aber mit Leidenschaft den ganzen Tag mit einem Holzschwert
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