Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
auf eine
Strohpuppe eindrischt. Ehrlich gesagt erinnert er mich ein wenig an Euch, Croy.
Er hat auch nichts anderes im Kopf als Hirngespinste von Ehre und
Ritterlichkeit.« Der König seufzte. »Völlig nutzlos, dieser Mann. Könnt Ihr
Acidtongue nicht ihm geben?«
    Croy konnte nicht einfach Nein sagen. Man widersprach
dem König nicht. Andererseits konnte er auch nicht Ja sagen. Er kannte den
fraglichen Neffen. Wie jeder Ritter im Königreich war er selbst auf entfernte
Weise mit dem Königshaus verwandt, und dieser Neffe war sein zweiter Vetter, um
zwei oder drei Ecken herum. Er wusste es nicht mehr genau. Der Junge war ihm immer
wie ein Einfaltspinsel vorgekommen. Außerdem hatte er das Schwert bereits an
Malden übergeben. Sobald eine magische Klinge an ihren nächsten Träger
weitergegeben worden war, war diese Handlung nicht mehr rückgängig zu machen.
Das wäre nur möglich gewesen, wenn er zu dem Schluss gekommen wäre, dass Malden
seinen Eid gebrochen habe. Dann hätte er die Verpflichtung, Malden zu töten, um
die Klinge zurückzubekommen. Der König konnte von ihm verlangen, genau das zu
tun (und er müsste gehorchen), aber selbst das stellte eine Schwierigkeit dar.
Er hatte keine Zeit gehabt, Malden als Ancient Blade auszubilden – und
darum hatte der Dieb auch nie den heiligen Schwur geleistet. Man konnte ihm
kaum unterstellen, ihn gebrochen zu haben, da er ihn nie gehört geschweige denn
ausgesprochen hatte.
    Croy musste den König irgendwie davon überzeugen, dass
er die richtige Wahl getroffen hatte. »Euer Majestät, Malden mag von niedriger
Geburt sein, aber sein Herz ist stark. Er ist ein Naturtalent an Schnelligkeit
und Beinarbeit. Ich glaube, dass er nach einigen Jahren vernünftiger Ausbildung
und strikter Körperertüchtigung zu einem
hervorragenden Schwertkämpfer werden kann.«
    Maldens Ketten klirrten. Croy blickte in seine
Richtung und sah, wie der Dieb mit dem Finger auf sein Gesicht zeigte. Seine Lippen formten das Wort Ich?, als könne er nicht glauben, was er da
hörte. Aber sicherlich war ihm doch klar gewesen, wie sein zukünftiges
Schicksal aussah, als Croy ihm das Schwert überreicht hatte. Sicherlich …
    Der König erhob sich von seinem Stuhl und durchquerte
mit entschlossenen Schritten den Raum. Er öffnete die Tür und winkte. Einen
Augenblick später trat Sir Hew ein, in den Händen Acidtongue mit seiner
glasgefütterten Scheide.
    Â»Habt Ihr etwas mitbekommen?«, fragte der König.
    Â»Ja, Euer Majestät. Ich hörte alles. Und ich würde
beschwören, dass alles der Wahrheit entspricht. Ich habe nie erlebt, dass Croy
lügt, nicht einmal um seine Haut zu retten. Vor allem nicht für eine
Straßenratte wie diesen Malden. Der Jun-ge ist ein Schwächling, aber er ist
flink wie eine Katze. Was sein Herz betrifft – das kann nur Croy
beurteilen.«
    Der König zupfte sich müde am Bart. »Also gut, von mir
aus, gebt dem Jungen sein Schwert! Nehmt ihm die Fesseln ab! Dann stellt ihr
drei euch an der Wand auf. Wenn mir schon drei Ancient Blades zur Verfügung
stehen, dann sollen sie sich wenigstens nützlich machen.«
    Alles wurde schnell erledigt. Croy und Hew ergriffen
einander mit großer Zuneigung an den Unterarmen, nachdem sie an der Wand
Aufstellung genommen hatten. Es war lange her, dass sie sich gesehen hatten.
»Ihr tragt die Krone des Königs auf der Brust«, sagte Croy mit einem Blick auf
Hews Wappenrock. »Ich bin so froh, Euch zu sehen, alter Freund – aber auch
sehr überrascht!«
    Hew hob die Schultern. »Nach unserer Auflösung
versuchte ich mich eine Weile als fahrender Ritter, genau wie Ihr. Reiste durch
das Land … Ihr wisst schon … erschlug Gobline und Banditen, verbrannte Zauberer
auf dem Scheiterhaufen. Das Übliche eben. Allerdings wurde mir klar, dass mein
eigener Herr zu sein, nicht das Richtige für mich ist. Also kehrte ich letztes
Jahr zurück und bat um meine alte Stellung. Seine Majestät hatte Mitleid mit
mir und machte mich zum Hauptmann seiner Wache. Inzwischen ist das Schlimmste,
womit ich täglich zu tun habe, ein Hungernder, der einen Laib Brot gestohlen
hat, aber ich habe Ehre, wahre Ehre.«
    Â»Es freut mich von ganzem Herzen, das zu hören«, sagte
Croy. In seinen Augenwinkeln hatten sich Tränen gesammelt.
    Â»Mich auch«, sagte Malden.

Weitere Kostenlose Bücher