Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
verwegenen Streich auf Kosten eines Ritters zu würdigen.
Indem er Cytheras Ehre beschmutzt hatte – auch wenn es keine Lüge
war –, hatte Malden auf die Halunken Eindruck gemacht.
    Aber er musste den Anführer für sich gewinnen. Der
Mann schritt in eine Ecke, wo in unmittelbarer Nähe zur Decke ein tief
angebrachtes Fenster zu sehen war. Malden erkannte, dass er sich in einem
Keller befand. Vermutlich unter einem Gasthaus oder einem Spielhaus. Der Mann
spähte durch das Fenster, als erwarte er, einen Königsmann zurückstarren zu
sehen. Dann humpelte er zu den anderen zurück. Erst da bemerkte Malden, dass
der Kerl ein Holzbein hatte. Es würde Mühe kosten, einen Krüppel zu einer Reise
von mehr als hundert Meilen Fußmarsch zu überreden. Aber genau das kam auf ihn
zu.
    Â»Ich muss von hier verschwinden. Heute Nacht, mit der
Frau. Jeder, der mir dabei hilft, wird ordentlich bezahlt«, sagte Malden leise.
    In Ness erregte die Erwähnung von Geld, das den
Besitzer wechselte, die Aufmerksamkeit eines jeden Diebes. Die Helstrower
schienen da nicht anders zu sein.
    Â»Die Mauern sind abgeriegelt«, fuhr er fort. »Und ich
bin fremd hier. Mir sind die geheimen Wege nach draußen nicht bekannt. Aber der
Mann, dem sie vertraut sind, könnte reich werden, sobald ich frei bin.«
    Â»Vielleicht weiß ich ja einen Weg nach draußen«, sagte
Velmont.
    Â»Vellie, halt’s Maul!«, donnerte
der Anführer. »Ich will nichts mehr davon …«
    Â»Bei den Eingeweiden des Blutgottes, du hörst dir an,
was ich zu sagen habe«, gab Velmont zurück. »Falls es um Silber geht –
oder zumindest die Aussicht auf Silber –, höre ich zu.«
    Malden nickte. Er konnte den Dieben kein Geld zahlen,
jedenfalls nicht im Augenblick. Aber immerhin sprachen sie nicht mehr davon,
ihm den Hals durchzuschneiden. Außerdem hörte es sich so an, als gebe es noch
immer die Möglichkeit des Entkommens. Darauf hatte er gehofft: dass Velmont
oder seine Organisation einen geheimen Weg aus der Festung hinausfand. »Das
höre ich doch gern. Vielleicht ist das auch gut für euch. Vielleicht solltet
ihr mich begleiten. Morgen ist es zu spät. Jeder von euch wird eingezogen. Zum
Kämpfen gezwungen. Und glaubt mir – da erwartet euch kein Spaziergang. Die
Barbaren sind bloß zehn Tage vom Fluss entfernt und kommen rasch näher.«
    Â»Barbaren?«, fragte einer der Diebe, und plötzlich
dröhnten Malden die Ohren von dem Lärm, der sich in dem Keller erhob. Da erst
wurde ihm bewusst, dass die Diebe nicht die geringste Ahnung gehabt hatten,
warum ihr König zum Krieg rüstete. Vermutlich hatte sich niemand die Mühe
gemacht, die Bevölkerung über die Neuigkeiten aus dem Osten in Kenntnis zu
setzen. »Wie viele? Reiter? Ich habe gehört, dass sie Hexen haben, die mit
ihrem bösen Blick das Blut eines Mannes in Jauche verwandeln.«
    Â»Uns bleibt genug Zeit, stiften zu gehen. Aber es muss
in dieser Nacht sein. Hauen wir noch heute ab, sind wir Flüchtlinge. Tun wir es
morgen, sind wir Deserteure, und Deserteure hängt man«, erklärte Malden.
    Â»Warum sagst du mir nicht einfach, wo deine Frau
wartet?«, sagte der Anführer. »Ich sorge dafür, dass sie an ihr Ziel kommt,
einverstanden?«
    Â»Hältst du mich für einen Narren? Ich reise mit ihr –
und mit jedem von euch, der mitkommen will. Also, mit jedem von euch, der die
nächsten beiden Wochen überleben will.« Malden schüttelte den Kopf. »Die
Barbaren sind furchterregende Feinde. Einige von ihnen beschmieren sich die
Gesichter rot, um zu zeigen, dass sie Menschenblut getrunken haben. Ihre Frauen
malen sich die Gesichter wie Totenschädel an und verkünden damit, dass ihre
Gegner sie erst umbringen müssen, bevor sie sich ihnen nähern können. Begleitet
mich, und wir brechen zusammen nach Ness auf. Cutbill wird euch Zuflucht
gewähren. Er wird euch zu vollwertigen Mitgliedern unserer Gilde machen. Er
wird euch mit Gold überschütten.«
    Malden war sich kaum bewusst, was er da alles
versprach. Er hätte das Blaue vom Himmel gelogen, nur um die Diebe auf seine
Seite zu ziehen.
    Â»Hör zu, Herr«, sagte Velmont, »ich glaube, er sagt
die Wahrheit …«
    Â»Ich habe dich nicht um deine Meinung gebeten,
Vellie«, sagte der Anführer. »Ich treffe die

Weitere Kostenlose Bücher