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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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ihr und ihrer Mutter
gewesen – sie schuldete ihm mehr, als sie jemals zurückzahlen konnte. Und
hier stand sie nun und verriet ihn. Fest entschlossen, ihm die Wahrheit zu
gestehen, öffnete sie den Mund. Sie würde ihm alles über Malden sagen. Sie würde
ihn um Verzeihung bitten. Das war das einzig Richtige, das ihr zu tun übrig
blieb.
    Â»Sprich nicht!«, bat er. »Hör bloß zu! Wenn wir uns
wiedersehen, heiraten wir auf der Stelle. Dann mache ich mir weder Gedanken
über den Schwur noch über die Formalitäten und anderen Spitzfindigkeiten. Ich
bringe dich in den Göttinnendom, in den Kleidern, die wir gerade am Leib
tragen, gleichgültig, ob es Tag oder Nacht ist. Falls nötig, wecken wir die
Priester und zwingen sie, die Zeremonie durchzuführen. Ich knie zusammen mit
dir vor dem Altar nieder und nehme deine Hand, und es wird gut sein. Für alle
Zeiten.«
    Sie musste es ihm sagen. Es wäre eine unvorstellbare
Grausamkeit gewesen, es nicht zu tun.
    Â»Ich sehe es genau vor mir. Die Kerzen. Das goldene
Füllhorn über dem Altar. Ich rieche förmlich den Weihrauch. Ja.« Er legte die
Stirn gegen die ihre. »Ja. Mit diesem Bild in meiner Vorstellung werde ich
alles ertragen, was immer auf mich zukommt. Das Blutvergießen ist mir einerlei.
Die Gefahr ist mir einerlei. Ich werde nur dein Gesicht vor mir sehen, wie du
dich mir schenkst. Wie ich mich dir schenke.«
    Â»Croy«, schaffte sie hervorzustoßen, auch wenn ihre
Stimme brach, »ich muss dir etwas sagen …«
    Aber er war noch nicht fertig. »Einst hatte ich einen
Lehrer, einen Fechtmeister, der mich lehrte, dass es nur zwei Möglichkeiten
gibt, in die Schlacht zu ziehen. Man erwartet, das Leben zu verlieren, will
aber ehrenhaft sterben. Die Göttin schenkt einem
ihre Gunst, und man überlebt. Oder man zieht mit einem Anlass in den
Krieg, der einen bestärkt, unbedingt überleben zu wollen, mit einem Anlass, um
weiterzumachen – und die Göttin sorgt dafür, dass man siegreich aus dem
Kampf hervorgeht. Er sagte, das Letztere sei immer besser. Ich werde für dich
kämpfen, Cythera. Ich werde mich in den Kampf begeben und dafür sorgen, dass
ich jenen Augenblick im Göttinnendom erleben werde.«
    Â»Du solltest wissen, dass ich … du solltest …«
    Die Worte steckten ihr im Hals fest. Sie hätte eher
zum Mond fliegen können, als sie hervorzubringen. Sie betrachtete ihn.
Vielleicht verlieh ihr sein Anblick die nötige Kraft, um das Richtige zu tun.
    Tränen glitzerten auf seinen Wangen, aber er lächelte.
    Die Wahrheit würde ihn vernichten. Trotzdem war es
falsch, das Geheimnis für sich zu behalten. Dieser Meinung war sie noch immer.
Aber es hätte einer Heiligen bedurft, um die Worte auszusprechen, und sie
wusste, dass sie keine Heilige war. Also tat sie stattdessen, was eine Hexe
getan hätte. Was ihre Mutter getan hätte.
    Â»Dann wirst du ein Held sein«, sagte sie. »Der Verteidiger
von Skrae. Welche Frau könnte dir widerstehen?«
    Er lachte, ein Laut reinen Glücks in dieser dunklen
Stunde. Er küsste sie auf die Wange und verließ sie. Eilte zurück in die Nacht,
um seine Pflicht zu erfüllen.
    Als er gegangen war, zitterte sie noch eine Weile,
obwohl ihr nicht kalt war. Dann trat sie ans Fenster, um ihre Wache
wiederaufzunehmen – aber diesmal wartete sie darauf, dass Malden kam und
sie mitnahm.

Kapitel 18
    Trotz seines schmerzenden Schädels blieb
Malden bei Bewusstsein, aber angesichts der Tatsache, von einer Horde wütender
Männer durch dunkle Straßen getrieben zu werden, die auf ihn einprügelten,
sobald er langsamer wurde, verlor er rasch jegliches Gefühl für Zeit und Ort.
Fackeln und Eingänge zogen an ihm vorbei, und er starrte auf das Straßenpflaster
oder in den leeren, kalten Himmel hinauf. Man stieß ihn eine Treppe hinunter
und dann auf einen Boden aus festgestampfter Erde. Es roch nach altem Moder.
Man drehte ihn auf die Seite, und er sah sich einer Steinwand gegenüber, auf
der Schnecken feuchte Bahnen hinterlassen hatten.
    Plötzlich spritzte ihm aus einem Eimer abgestandenes
Wasser ins Gesicht, und er spuckte und stieß gurgelnde Laute aus, während er
sich verzweifelt aufzurichten versuchte. Der Holzeimer landete auf seiner
Schulter, und er zuckte erneut vor Schmerzen zusammen.
    Aber plötzlich konnte er wieder klar

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