Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
Euren verdammten Gaul!«
Der König war nicht blind. Er sprang in den Sattel.
Aber bevor er sein Pferd in Richtung Helstrow wandte, warf er Mörg von oben
einen vernichtenden Blick zu. »Du wagst es, das geheiligte Ritual der
Parlamentärsflagge zu beschmutzen! Keine Gewalt, kein Verrat!«
Mörg lachte. »Das ist euer Brauch, nicht unserer. Wir
pflegen auf jede nur erdenkliche Weise zu betrügen. Auf unsere Weise gewinnen
wir viel mehr Schlachten.«
Sir Hew galoppierte los und trat nach dem Leib des
königlichen Pferdes. Croy brauchte keine weitere Aufforderung, um seinen Hengst
zu wenden.
»Beschützt mich!«, rief der König. »Kommt zu mir, ihr
alle!«
Die Ancient Blades kreisten ihn rasch ein, während die
Berserker schrille Schreie ausstieÃen und sich zu Fuà an die Verfolgung machten. Sie rannten wesentlich schneller, als es einem gewöhnlichen Mann
möglich gewesen wäre, schwangen die Ãxte und hieben mit den Schilden in die
Luft.
»Das Tor! Ãffnet das Tor!«, rief Sir Rory. Vor ihm
versuchten Soldaten verzweifelt das Tor zu öffnen, bevor ihr König heran war.
»Die Ballisten!«, brüllte Croy. Auf den Wehrgängen
über dem Tor spannte man langsam die riesigen Armbrüste. »SchieÃt über unsere
Köpfe hinweg â auf der Stelle!«
Die Pferde donnerten auf das Tor zu und schleuderten
Erdbrocken in die Höhe, als sich ihre Hufe in den Boden gruben. Das Tor war
noch immer hundert Yards entfernt.
Die Berserker holten auf. Und hinter ihnen sprangen
zehntausend Barbaren mit Waffen in den Händen auf die FüÃe.
Eine Balliste feuerte mit einem Schnappen, als risse
die längste Lautensaite der Welt mitten im Akkord. Ein sechs Fuà langer
Eisenbolzen blitzte über Croys Helm hinweg, durchschlug einen Berserker und
hinterlieà ein Loch in dessen Brust, groà wie eine Faust. Er durchbohrte auch
den ihm folgenden Mann und grub sich dann lautlos tief in die Erde.
Der erste Berserker starb, bevor er auf dem Boden aufschlug.
Der zweite, jener, der durchbohrt worden war, brauchte länger. Als Croy einen
Blick über die Schulter wagte, musste er ungläubig mit ansehen, wie sich der
Barbar nach vorn schob und von dem Geschoss zu befreien versuchte, das ihn an
Ort und Stelle festnagelte.
Einen quälenden Schritt nach dem anderen zwang sich
der Berserker weiter nach vorn. Auf seinem Gesicht zeigte sich nicht der
geringste Schmerz. Hatte er sich mit seinem wilden Tanz völlig empfindungslos
gemacht? Er tat den nächsten Schritt â und kam frei. Federnd löste sich
der Ballistebolzen aus dem Rücken des Mannes.
Der Berserker lachte â und starb, während eine
Blutfontäne aus der Wunde hervorsprudelte.
Hinter ihm drängten sich fünfzig seiner Artgenossen.
»Das Tor! Ãffnet das Tor!«, brüllte der König, und
Croy sah, dass es in der Tat offen stand. Aber das dahinter befindliche
Fallgitter war noch immer herabgelassen.
Kapitel 27
Hinter dem Fallgitter brüllten sich Soldaten
an, Männer rannten aufgeregt hin und her, versuchten verzweifelt, das Tor zu öffnen.
Es war dazu gemacht, in kürzester Zeit in die Tiefe zu rasseln, aber genau aus
diesem Grund dauerte es lange, bis es wieder oben war. Die Männer an den beiden
Winden boten alle Kraft auf, um das gewaltige Gewicht Zoll um Zoll in die Höhe
zu wuchten. Croy sprang genau in dem Augenblick vom Pferd, als sich das
Eisengeflecht wieder hob â aber ganz langsam, so langsam, dass es ihm
vorkam, als sähe er den Tod heranschleichen. Er riss sich die Panzerhandschuhe
von den Fingern, packte das Gitter mit bloÃen Händen und stemmte sich dagegen,
versuchte den Soldaten an den Winden hinter dem Tor zu helfen.
»Euer Majestät!«, rief Sir Hew. Croy wandte den Kopf.
Und sah, wie Pfeile den Himmel verdunkelten.
Er hatte bei den Barbaren kaum Bogen gesehen und
angenommen, sie würden nichts von deren Einsatz halten. Aber nun schoss ein
Pfeilhagel auf ihn zu.
Sir Hew riss den König
gerade noch rechtzeitig vom Pferd und zerrte ihn hinter die Flanken des
Schlachtrosses, während die Pfeile einschlugen. Zahllose Spitzen prasselten
gegen Croys gepanzerten Rücken und prallten wirkungslos ab, aber die Pferde
schrien auf, und einige von ihnen galoppierten davon.
Und noch immer näherten sich die Berserker und stieÃen
schrille Schreie aus. Mit den eigenen Waffen fügten
Weitere Kostenlose Bücher