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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Krieg ist verloren«, erklärte er kopfschüttelnd. »Der Barbar hat sich das
ganze Land unter den Nagel gerissen, und keiner traut sich ihm
entgegenzustellen.«
    Â»Ich sah, dass sie Reiter nach Rotwehr schickten.
Späher, denen die Eroberer folgen werden«, sagte Croy. »Für die Barbaren
scheint der Feldzug noch nicht vorbei zu sein.«
    Der Soldat warf die Hände in die Luft. »Ich war noch
nie in Rotwehr. Da kenne ich keinen. Warum sollte es mich kümmern, was mit
denen dort geschieht?«
    Für kurze Zeit schloss Croy die Augen. Konnte er
diesen Männern vertrauen? Würden sie Wache halten, während er schlief? Nein,
noch nicht.
    Â»Hat einer von euch Sir Hew oder Sir Rory getroffen?«,
fragte er.
    Die Soldaten sahen sich an, als hätten sie Angst vor
einer Antwort. »Angeblich sind sie im Kampf umgekommen«, antwortete Gavin
zwischen Schlucken lauwarmer Suppe. »Natürlich erzählt man sich über Euch das
Gleiche, mein Lord. Und … und über Euren Herrn.«
    Croy hob ruckartig den Kopf. »Man hält ihn für tot?«
Möglicherweise war das die erste gute Nachricht, die er bisher vernommen hatte.
Falls alle der Meinung waren, dass der König in der Schlacht gestorben sei,
dann glaubten es die Barbaren vielleicht auch. Zumindest würden sie dann nicht
nach ihm suchen.
    Â»Gut, gut«, sagte Croy.
»Sollen sie es glauben, bis wir bereit sind, sie mit der
Wahrheit zu überraschen. Bis wir im Verborgenen unsere Männer gesammelt
haben – alle, die die Schlacht überlebt haben. Alle, die unter dem Banner
des Königs zusammenströmen. Außer euch muss es noch andere geben, andere, die
kämpften und besiegt, aber nicht vernichtet wurden. Andere, die bereit sind,
wieder aufzustehen, echte Männer von Skrae, blutüberströmt, aber nicht
geschlagen, und wenn …«
    Er hielt inne, weil er die Männer wieder dabei ertappt
hatte, wie sie Blicke wechselten. Als teilten sie ein Geheimnis, das er nicht
erfahren sollte.
    Croy runzelte die Stirn und schwieg eine Weile. Er
wartete, bis die Männer mit dem Essen fertig waren. »Wo hatte eure Kompanie
während der Schlacht Aufstellung genommen?«
    Gavin wandte den Blick ab, als er antwortete. »Wir
waren im Westteil der Stadt untergebracht, in einem ehemaligen Armenhaus.
Keiner sagte uns, dass die Schlacht begonnen hatte. Dabei hatten die Barbaren
bereits das Tor überrannt.«
    Croy nickte. »Und als die Nachricht kam, dass die
Festung in Bedrängnis geraten war – wohin haben euch eure Sergeanten dann
geschickt?«
    Wieder verschwörerische Blicke.
    Croy wusste, wie dieses einhellige Schweigen zu deuten
war. Diese Männer hatten nicht am Kampf teilgenommen. Vermutlich hatten sie
nicht einmal Gelegenheit gehabt, ihre Waffen zu ziehen. Falls sie aus Helstrow
entkommen waren, bevor die Barbaren das Westtor erobert hatten, dann mussten
sie bereits aufgebrochen sein, bevor Croy mit dem König auf den Schultern
geflohen war.
    Diese Männer waren keine Veteranen des Schlachtfeldes.
Sie waren Deserteure.
    Â»Wie auch immer, spart euch die Antwort«, sagte er. Es
gab Geschichten, die wollte er gar nicht
erfahren. Zum Beispiel ob Gavin und seine Männer ungehindert aus der
Festung desertiert waren – oder ob sie beispielsweise ihre eigenen
Sergeanten töten mussten, um von dort wegzukommen. Ob sie einfach nur
erbärmliche Feiglinge oder – viel schlimmer – Verräter waren.
    Was auch immer zutreffen mochte – er wusste, dass
er wieder nicht zum Schlafen käme. Die Sicherheit des Königs konnte er
unmöglich Fahnenflüchtigen anvertrauen.
    Die Ehre, die von ihm geleisteten Eide, die
Prinzipien, auf denen sein Leben aufgebaut war – das alles verlangte von
ihm, diese Männer der Gerechtigkeit zu überantworten, falls sie wirklich
schuldig waren. Sie auf der Stelle zu töten. Das war die Strafe für Deserteure
in jedem Heer.
    Aber der Krieg brachte Tugenden wie die Ehre ins
Wanken. Angst vermochte das Herz eines Mannes zu verwirren. Also beschloss
Croy, seinen Zorn mit Gnade zu beschwichtigen. Er würde Gavin und seine Männer
genau im Auge behalten – aber er würde sie nicht im Namen der
Gerechtigkeit hinrichten, noch nicht. Vorher sollten sie eine weitere
Gelegenheit bekommen, sich zu beweisen.
    Â»Lasst die Vergangenheit ruhen! Ihr seid hier, und das
allein

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