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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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aufgewühlten Wasser eines heftigen
Sturmes gescheitert, und tagelang hatten die Bewohner von Ostbecken dem schrillen Wiehern der Tiere lauschen
müssen, während das Wasser Fuß um Fuß stieg und die ganze Insel zu überspülen
drohte.
    Die Insel hatte es überstanden, aber als der Sturm
vorüber war, war von den Pferden keine Spur mehr zu finden gewesen. Die
Einheimischen betrachteten das Gelände nun als verwunschen. Niemand legte dort
an oder nutzte es für irgendetwas. Die Insel war eine der wenigen unbewohnten
Landparzellen innerhalb der Stadtmauern gewesen, und dadurch hätte sie enorm an
Wert gewinnen müssen, umso mehr, als die Bevölkerung wuchs und jeden Fußbreit
Grund benötigte. Doch keiner hatte sich je dort angesiedelt – bis Coruth
gekommen und geblieben war.
    Kaum höher als sechs Fuß über dem Meeresspiegel, war
die Pferdeinsel mit Stechginster und Brombeergestrüpp übersät. Coruths Haus
bildete das einzige hervorstechende Merkmal, eine Hütte aus Treibholz, in der
nachts oft seltsame Lichter flackerten und aus der manchmal unerklärliche
Geräusche drangen. Ein Heim, wie geschaffen für eine Hexe.
    Malden zog die Ruder durch, bis das Boot auf den
felsigen Strand unterhalb des Hauses knirschte. Er hatte seine Ankunft nicht
angekündigt, wusste er doch nicht, wie er das hätte anstellen sollen –
außer an der Tür zu klopfen. Er blieb eine Weile im Boot stehen und hoffte,
gesehen zu werden.
    Als niemand aus dem Haus trat, rief er, Malden sei
hier und wünsche mit Coruth zu sprechen. Keine Antwort.
    Also verließ er das Boot, sprang auf die Kiesel und
ging auf das Haus zu.
    Er hatte kein halbes Dutzend Schritte zurückgelegt,
als sich ein unter den Steinchen verstecktes Seil bewegte, sobald er den Fuß
daraufsetzte. Er fühlte sofort, wie es sich spannte, und fluchte laut los. Eine
Falle – eine Falle, die er hätte sehen müssen, denn es handelte sich um
keinen magischen Zauber. Eine der einfachsten Fallen, die er je gesehen hatte.
Das Seil führte zu einem Pfosten, an dem Hunderte von Muscheln locker
angenagelt waren. Als sein Fuß das Seil spannte, geriet der Pfosten in
Bewegung, und die Muscheln stießen aneinander. Ein leiser, angenehmer Laut, der
im Wind unterging. Aber Malden hatte in seinem Leben oft genug Alarm ausgelöst,
um zu wissen, dass er nicht unbemerkt geblieben war.

Kapitel 39
    Die Überwindung des Brombeergestrüpps war
schon Abschreckung genug, um die meisten Eindringlinge fernzuhalten, befand
Malden. Aber mittlerweile wusste er, dass es andere, weniger stille Wächter
gab. Er musste auf der Hut sein.
    Als dicht an seinem linken Ohr ein Pferd schnaubte,
zuckte er dennoch zusammen. Auf dem Absatz fuhr er herum und rechnete fast schon
damit, dass ein verzaubertes Tier mit geisterhaften Riesenzähnen nach ihm
schnappte, aber da war nichts.
    Malden hatte oft genug mit dem Übernatürlichen zu tun
gehabt, um gesunden Respekt davor zu empfinden und ihm möglichst aus dem Weg zu
gehen. Er war bereit, aufzugeben, zu seinem Boot zurückzukehren und
loszurudern. Seine ursprüngliche Absicht war vereitelt. Wenn Coruth bereit war,
ihn zu empfangen, konnte er es später ja noch einmal versuchen. Als er sich
jedoch auf den Weg zum Ufer zurück machte, vernahm er das Donnern vieler Hufe
auf dem steinigen Boden zwischen sich und seinem Mietboot.
    Â»Also gut, Hexe – zeig mir, wie ich hier
wegkomme! Das ist alles, worum ich bitte«, sagte er laut.
    Das Wiehern der Pferde klang wie Gelächter.
    Aber es war nichts zu sehen. Anscheinend hinterließen
Geisterrösser keine Hufabdrücke im Boden. Es roch auch nicht nach Pferden. Aber
wann immer er einen Fuß heben wollte, nahm er sie überall ringsum wahr, als
würden sie in unmittelbarer Nähe eng aneinandergedrängt warten, bereit,
durchzugehen und ihn zu zertrampeln.
    Vielleicht konnte er sich ja schützen, indem er sich
nicht bewegte. Vielleicht sollte ihn die geisterhafte Falle nur an Ort und
Stelle festhalten, bis Coruth bei Laune war und ihn empfing.
    Aber dann hörte er, wie ein großes Schlachtross auf
ihn zukam. Jeder Hufschlag klang wie ein Donnerschlag. Ein dämonisches
Schnauben erhob sich aus den untoten Lungen, und die Messingschnallen des
Zaumzeugs klirrten. Wenn Malden sich nicht regte, nicht floh, dann würde ihn
das Geistertier einfach umstoßen und

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