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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Neckereien fern.
»Weder noch, meine Geliebte. Du bist die einzige Frau in ganz Skrae, die meine
Aufmerksamkeit erregt, und ich liebe deine Widersprüche genauso sehr, wie ich
deine große Beständigkeit liebe. Aber verrat mir doch – was hat dich in so
gute Stimmung versetzt?«
    Einen Augenblick lang
erlosch das Lächeln, aber dann kehrte es zurück. »Mutter
ist am Hellsehen. Beobachtet vor allem das Land um Helstrow herum.«
    Â»Bestimmt ein schrecklicher Anblick«, seufzte Malden
und dachte an das Unheil, das die Barbaren in diesem Augenblick auf dem
Ackerland in der Umgebung der Königsfestung anrichten mochten.
    Â»Ich habe nicht nach Einzelheiten gefragt. Mir lag nur
eine Frage auf der Zunge, und ich erhielt die Antwort, die ich haben wollte.
Croy lebt noch.«
    Â»Tatsächlich?«
    Â»Schau nicht so bestürzt drein! Wenn er uns auf die
Schliche kommt, wird er auf Rache sinnen. Noch allerdings hält er dich für
seinen besten Freund. Komm, setz dich! Ich hole dir eine Tasse Tee. Sobald
Mutter mit ihrer Arbeit fertig ist, gesellt sie sich zu uns.«
    Malden nahm Platz und sah Cythera hinterher, die durch
eine Tür in einen Raum ging, der anscheinend als Küche diente. Die Hütte
entsprach so gar nicht seinen Erwartungen. Er hatte sich einen großen Kessel
vorgestellt, der über einem qualmenden Schwefelfeuer brodelte. Teile von
Tierkadavern, abgehackt, getrocknet und an Fäden von der Decke hängend.
Vielleicht überall Knochen oder Tausende von Glasflaschen mit seltsamen und
unbekannten Substanzen. Einen Buchstapel mit einem Totenschädel als
Briefbeschwerer. Zwei oder drei ausgestopfte Reptilien wären auch nicht fehl am
Platz gewesen.
    Stattdessen saß er in einer peinlich aufgeräumten,
ganz schlichten Stube. Sein Stuhl sah wie die anderen Möbelstücke im Zimmer
ordentlich gezimmert, aber einfach aus. Im Kamin brannte ein Feuer im
fröhlichen Orangerot glühender Scheite. Es gab nur ein Anzeichen, dass er im
Empfangszimmer einer Furcht einflößenden Hexe saß, und auf den ersten Blick
wirkte es ganz harmlos: In einer Ecke des Zimmers stand ein Eimer auf einem
Tisch. Malden stand auf und warf einen Blick hinein, überzeugt, Froschhirne,
gehäutete Geister oder gerinnendes Jungfrauenblut zu entdecken – Zutaten,
die eine Hexe sammelte und für ihre Magie benötigte.
    Aber der Eimer enthielt nichts als ein halbes Dutzend
lange, helle Wurzeln, vielleicht Rüben. Möglicherweise hatte Cythera sie
gesammelt, um ihrer Mutter eine Mahlzeit zuzubereiten. Malden war enttäuscht.
Als er jedoch genauer hinsah, entdeckte er, dass die Wurzeln seltsam gegabelt
waren, sodass jede von ihnen Arme und Beine zu haben schien. Tatsächlich
ähnelten sie menschlichen Körpern. Jede hatte einen primitiven Mund und zwei
Falten, die Augen hätten sein können. Malden griff danach, aber bevor er sie
berühren konnte, sprang er entsetzt zurück. Er war sich sicher, dass sich eine
der Falten geöffnet hatte – und ihn ein blindes, milchiges Auge betrachtete.
    Da stürmte Coruth mit wehendem eisengrauem Haar
herein. »Wer immer du bist, wenn du das anfasst, kostet es dich das
Leben!«, rief sie.

Kapitel 40
    Malden trat zur Seite, als Coruth ins Zimmer
stürmte. Sie beugte sich über den Eimer und murmelte seltsame Worte in einer
unbekannten Sprache, aber sie klangen eher nach einer Mutter, die einen
weinenden Säugling tröstet, als nach einer Hexe, die dunkle Mächte beschwört.
Er drückte sich gegen die Wand und verhielt sich so ruhig wie möglich.
    Â»Wer bist du? Warum bist du hier?«, kreischte Coruth
und fuhr zu ihm herum. Aber ihr Blick glitt an seinen Zügen vorbei und richtet
sich ins Leere.
    Â»Coruth, ich bin es, Malden.«
    Â»Malden?«, fragte sie und versuchte sich offenbar an
den Namen zu erinnern. »Malden!« Dann betrachtete sie sein Gesicht, und ihre
Lippen verzogen sich zu einem herzlichen Lächeln. Sie eilte auf ihn zu und
umarmte ihn mit Wärme. »Wie schön, dass du vorbeikommst, mein Junge! Wie nett,
dass du eine alte Frau und ihre Tochter, die alte Jungfer, besuchen kommst!«
    Â»Mutter!«, rief Cythera von der Tür her. »Malden,
bitte verzeih ihr! Sie war eine Weile sehr weit weg.«
    Â»Ich sah«, stimmte Coruth ihr zu. »Sah in die Ferne.
Gefährlich.« Coruth ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte die Beine

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