Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
auf
den Tisch. Den Kopf im Nacken, atmete sie geräuschvoll aus. »Ich verliere mich
schnell, wenn ich so weit von meinem Körper entfernt bin. Und natürlich
verdrießt mich oft, was ich da sehe. Malden.« Sie musterte ihn. »Wie geht es
dir? Seit einer Ewigkeit sind wir uns nicht mehr über den Weg gelaufen.«
    Â»Ich lebe, wofür ich ewig dankbar bin«, erwiderte
Malden mit einem Schulterzucken. »Davon abgesehen hat sich das Glücksrad für
uns alle weitergedreht. Helstrow ist gefallen und …«
    Â»â€¦Â bald folgt Rotwehr«, ergänzte Coruth. Ihre Lippen
verzogen sich zu einem dünnen Strich. »Die Barbaren überrumpeln den
Gegner – ihre beste Taktik. Sie werden nicht durch komplizierte
Nachschublinien behindert, denn sie plündern das Land, in das sie einfallen,
und versorgen sich mit Beute. Jeder Häuptling befehligt seinen Clan völlig
unabhängig, also hocken keine Kompanien in Garnisonen und warten auf Befehle
von oben.« Sie schüttelte den Kopf. »Rotwehr wird fallen. Aber damit geben sich
die Angreifer nicht zufrieden. Sie wenden sich nach Westen. Sie kommen auch
nach Ness.«
    Malden wich das Blut aus dem Gesicht. »Das hast du …
gesehen? Mit dem Zweiten Gesicht?«
    Â»Das war nicht nötig.« Coruth wedelte mit einer
knochigen Hand. »Das ist bloß logisch. Jeder weiß, was auf uns zukommt. Darum
ist auch jeder, der es sich leisten konnte, bereits auf und davon.« Sie warf
dem Dieb einen durchtriebenen Blick zu. »Es heißt, dass sogar Cutbill geflohen
ist.«
    Malden war entsetzt, dass Coruth den Namen des
Gildenmeisters kannte. Aber vermutlich kannte eine Hexe jeden Menschen –
und wusste über seine Geschäfte Bescheid, und zwar besser, als ihm lieb sein
konnte. Er nickte. »Ja, das musste ich vor Kurzem selbst erfahren.«
    Â»Und wer kümmert sich um die Diebe, nachdem er
verschwunden ist?«, fragte Coruth.
    Bei jedem anderen hätte Malden gelogen. Möglichst
niemand sollte über seine neue Stellung Bescheid wissen – das hätte ihn
nur das Leben kosten können, oder er wäre in den Kerker gewandert. Aber Coruth
durchschaute jede Lüge. »Das ist der Grund meines Besuches«, antwortete er. »Er
hat mir den Befehl übertragen.«
    Coruths Augen weiteten sich, und ihr Lächeln kehrte
zurück. Es schien sie keineswegs zu überraschen, dass Cutbill Malden als
Nachfolger eingesetzt hatte. »Cythera, hast du das gehört? Er ist jetzt
Gildenmeister! Ein Mann in gehobener Stellung. Du könntest es schlechter
treffen.«
    Â»Also weißt du, dass Cythera und ich …«, begann
Malden. Aber er kam nicht weit.
    Â»Ich weiß alles, sehe alles«, sagte Coruth mit einem
Funkeln in den Augen. »Wenn sie dich heiraten will, halte ich sie nicht davon
ab. Das ist ihre Entscheidung.«
    Â»Im Augenblick entscheide ich mich, nach dem Essen zu
sehen«, erklärte Cythera und eilte in die Küche.
    Eine Weile saßen Coruth und Malden schweigend
nebeneinander. Schließlich nahm die Hexe einen Beutel vom Gürtel und schüttete
sich den Inhalt, offenbar getrocknete Früchte, in die Hand. Malden hatte nicht
die geringste Ahnung, worum es sich dabei handelte. Coruth klaubte ein Stück
heraus und legte es sich unter die Zunge.
    Â»Du bist nicht wegen eines Ratschlags in Liebesdingen
gekommen«, sagte die Hexe leise.
    Malden zog die Seite aus seinem Wams, die er aus Cutbills
Kontobuch herausgerissen hatte. »Nein. Ich wollte dich wegen dieses Zettels um
Hilfe bitten. Darauf steht eine verschlüsselte Botschaft, und die verstehe ich
nicht.«
    Coruth nickte und studierte das Papier eine Weile
aufmerksam. Dann hielt sie es näher ans Gesicht und schnupperte daran. Rieb es
zwischen den Fingern und lauschte dem Rascheln. »Keine Magie. Aber die hätte
ich von Cutbill auch nicht erwartet.«
    Â»Warum nicht?«
    Coruth lächelte. »Weil ich dir den Text dann so
einfach hätte vorlesen können, als wäre er in simplem Skraelisch verfasst.
Nein, diese Verschlüsselung soll auf mühevolle Weise geknackt werden. Cutbill
wollte, dass du dir das allein erarbeitest.«
    Â»Dafür könnte mir die Zeit fehlen. Heute Nacht treffe
ich mich mit seinen … das heißt, mit meinen Dieben. Ich muss ihnen etwas sagen, ihnen irgendeine Richtung
vorgeben. Sonst glauben sie, dass ich bloß eine

Weitere Kostenlose Bücher