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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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konnte es kaum glauben.
»Es sieht … nicht so aus … als hätte … ich … es heute Nacht dabei«, würgte er
mit Mühe hervor.
    Der Burggraf ließ ihn los. Nach Atem ringend sank
Malden zurück in die Kissen.
    Â»Die sieben Klingen sind mächtige Waffen«, fuhr Juring
fort. »Aber sie sind noch mehr als das. Seit Jahrhunderten bringt man sie in
Verbindung mit den mächtigsten Kriegern des Zeitalters. Trage ich eine dieser
magischen Klingen am Gürtel, werden mich meine Männer als gesegnet betrachten.
Ein Vorbild an Tugend. Was hältst du davon?«
    Ehrlich gesagt klang es nach völligem Schwachsinn.
Juring Tarness war achthundert Jahre alt, und man konnte nicht so lange leben
und dabei geistig frisch bleiben. Hatte die Seele in der Krone endgültig den
Verstand verloren?
    Dennoch … so völlig
lächerlich war die Vorstellung dann doch wieder nicht. Schließlich hatte Malden
die Wirkung selbst erlebt. Croys Ghostcutter war mehr als nur ein Schwert. Wenn
der Ritter es zog, verschaffte ihm diese Handlung eine gewisse Hochachtung.
Leute, die ihn dabei beobachteten, sahen in ihm nicht länger einen Narren und
nahmen ihn ernst. Natürlich geschah das möglicherweise nur deshalb, weil er sie
in zwei Hälften hätte teilen können, falls sie ihn auslachten.
    Vielleicht lag Tarness gar nicht so falsch mit seiner
Überlegung. Vielleicht brächte es ein Mann, der bereits Hochachtung
genoss – der Mann, der in Ness die uneingeschränkte Macht
darstellte – mit einer Ancient Blade in der Hand noch weiter. Und der Dieb
hatte das Schwert nie wirklich gewollt – Croy hatte es ihm aufgezwungen
und einfach angenommen, er werde sich damit plötzlich in einen edlen Krieger
verwandeln. Seitdem hatte Malden die Klinge vielleicht ein halbes Dutzend Mal
gezogen, und er hatte niemanden damit getötet. Mit Sicherheit würde er ihre
Leistungsfähigkeit niemals ausschöpfen. Er war ein Dieb, kein Schwertkämpfer.
Er konnte sie abgeben, ohne sie zu vermissen.
    Dennoch. Das Schwert einfach zu übergeben, fühlte sich
irgendwie … falsch an.
    Â»Was bietet Ihr mir als Gegenleistung?«, wollte er
wissen.
    Der Burggraf lachte. »Hast du den Eindruck, dass ich
dir irgendetwas schulde? Ich schonte dein Leben. Eine größere Bezahlung wirst
du von mir nicht erhalten. Ich verhandle nicht mit Dieben.«
    Â»Dann solltet Ihr vielleicht einen Ritter finden und
sein Schwert kaufen.« Malden griff nach der Klinke der Kutschentür, um in die
Dunkelheit hinauszuspringen und zu verschwinden. Bevor er sie allerdings
berühren konnte, krachte ein stachelbewehrter Streitkolben auf die Stelle, wo
sich seine Hand soeben noch befunden hätte. Er war schnell genug, die Finger
zurückzuziehen, aber den Schlag selbst hatte er nicht kommen sehen. Er hatte
nicht einmal gemerkt, dass der Burggraf bewaffnet war.
    Â»Ich könnte mir die Klinge
auch einfach nehmen. Sie gehört dir nicht einmal rechtmäßig«, erklärte Juring.
Sein Blick war völlig ruhig. Malden war beeindruckt. Gewöhnlich verrieten sich
Männer, die ihren Zorn zu verbergen suchten, durch den Blick. Aber Juring
verlor die Beherrschung keinen Augenblick lang.
    Malden hatte noch nie etwas für Situationen
übriggehabt, in denen die anderen sämtliche Trümpfe in Händen hielten.
Glücklicherweise hatte er noch immer einen Trumpf im Ärmel. »Die Klinge ist in
Sicherheit. Wenn Ihr mich tötet, werdet Ihr sie nie finden.«
    Er bemühte sich, nicht über die Tatsache nachzudenken,
dass man einen Mann tagelang foltern und dabei am Leben lassen konnte.
    Â»Ich frage mich, wo du sie versteckt hast«, sagte
Juring nachdenklich. »Seit deiner Rückkehr nach Ness bist du noch nicht in
deinem kleinen Zimmer gewesen, also kann sie nicht unter den Bodendielen liegen.
Verbirgt sie sich im Aschehaufen? Irgendwo in den Tiefen von Cutbills Versteck?
Vielleicht hast du sie ja auch Coruth auf der Pferdeinsel zur Aufbewahrung
übergeben.«
    Der Dieb runzelte die
Stirn. Jurings Spione mussten ihn ständig beobachtet haben, wenn sie so genau
über seine Wege Bescheid wussten. Vielleicht hatte der Burggraf auch einen
Zauberer bezahlt, um seine Bewegungen mit einem Zeigestein zu dokumentieren.
Vielleicht hatte er alles gesehen …
    Nein. In diesem Fall hätte
der Burggraf bereits gewusst, wo sich

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