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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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bestimmt hatte. Malden verkehrte in
höheren Kreisen. Es war bekannt, dass er Sir Croy kannte, einen der
berühmtesten und schillerndsten Männer von Ness. Gerüchten zufolge hatte sich
der Dieb auch mit Coruth verbündet, der mächtigsten Magierin der Stadt. Und
einige wussten, dass er einmal Ommen Tarness,
dem Alleinherrscher über die Freie Stadt, einen großen Dienst erwiesen
hatte.
    Vermutlich glaubte man, dass dieser Umstand Malden einen gewissen
Einfluss einräumte. Dass Tarness ihm womöglich einen Gefallen schuldete. Nur
schade, dass Tarness das nicht so sah.
    Malden wäre lieber in die Kutsche von Sadu dem
Blutgott gestiegen und auf direktem Weg nach unten in den Höllenpfuhl gefahren,
als etwas mit Ommen Tarness zu besprechen. Trotzdem bestieg er die Kutsche des
Burggrafen.
    Schließlich hatte er keine andere Wahl.
    Sobald die Tür geschlossen war, setzte sich die
Kutsche in Bewegung und holperte wild über die Pflastersteine, obwohl der
Kutscher das Gespann nicht einmal besonders scharf antrieb. Malden suchte nach
einem Griff, fand aber nur bestickte Kissen.
    Â»Das war eine eindrucksvolle Rede, Malden«, sagte
Tarness und blickte durch das Fenster auf die dunklen Straßen.
    Â»Wart Ihr in der Nähe?«, fragte Malden, obwohl er
wusste, dass sich der Burggraf keineswegs in der Menge aufgehalten hatte. Er
zog eine Bemerkung in Betracht, dass nämlich Tarness der erfolgreichste Dieb
war, den Ness je gesehen hatte, aber das wäre unhöflich gewesen.
    Tarness beantwortete seine Frage sowieso nicht.
»Wirklich beflügelnd. Hat mich an mich selbst erinnert, als ich in deinem Alter
war.«
    Es lebte nur noch eine Handvoll Menschen, die wussten,
dass Ommen Tarness in Wirklichkeit ein sabbernder Narr war. Eine Kreatur fast
ohne Verstand, die sich nicht einmal allein anziehen konnte. Der Mann, der
Malden gegenübersaß, war bloß die Hülle. Es war die Krone, die zu ihm sprach.
Die Krone enthielt die Seele von Juring Tarness, dem ersten Burggrafen der
Freien Stadt. Ein Mann, der seit achthundert Jahren tot war, aber weiterlebte,
indem er von seinen unmittelbaren Nachfahren Besitz ergriff. Als er sagte, dass
Malden ihn an seine Jugend erinnere, meinte er eine Zeit, die seit
Jahrhunderten in der Vergangenheit lag.
    Malden beschloss, diese Tatsache nicht zur Sprache zu
bringen. Der Burggraf hatte eine seltsame Art, sich bei Leuten zu bedanken, die
sein Geheimnis kannten, selbst bei jenen, die es für sich zu behalten
versprachen. Allein Cutbills energischer Einspruch hatte Juring daran
gehindert, den Dieb auf der Stelle umzubringen. Inzwischen war Cutbill
verschwunden.
    Â»Ich schätze, du hast am Gottstein mit mehr
Teilnehmern gerechnet«, fuhr Juring fort. »In Ness gab es früher doppelt so
viele Diebe, nicht wahr? Aber natürlich stellen meine Werber keine Fragen, wenn
sie meine Königstaler austeilen. Sie nehmen jeden Mann mit zwei Händen und
einem Kopf – ob er nun ein Dieb oder ein ehrlicher Arbeiter ist. Schließt
man sich meinem glorreichen Feldzug an, wird die Vergangenheit ausgelöscht.
Viele, sehr viele deiner Diebe haben mein Angebot bereits angenommen. Was ist
mit dir, Malden? Wirst du meine Goldmünze einstecken und mir mit der Kraft
deines Armes dienen?«
    Malden schob sich in die Kutschenecke und stemmte sich
mit beiden Händen ab. Allmählich wurde ihm übel. »Ihr könnt es Euch nicht
einmal leisten, die Männer zu bezahlen, die Ihr bereits angeworben habt«,
antwortete er. Vielleicht war die Bemerkung unklug.
    Aber Juring lachte bloß. »Ich habe genug Gold für die
Rekrutierungen. Mehr brauche ich derzeit nicht. Aber sei beruhigt, meine
Waffenmänner werden bezahlt.«
    Malden schüttelte den Kopf. »Nicht zu diesem Tarif.
Nicht jeden Monat. Selbst wenn Ihr diesen Haufen in den Tod schickt, werden
Euch die Überlebenden trotzdem zugrunde richten. Ihr müsstet schon die
königliche Schatzkammer plündern, um diesen Sold weiterhin aufzubringen.«
    Â»Der nächste König wird sich so glücklich schätzen,
sein Land zurückzubekommen, dass er gern dafür bezahlen wird.«
    Â»Nein«, erwiderte Malden. »Das glaube ich nicht. Ich
halte Euch auch nicht für so närr… so optimistisch, mit der Hoffnung in den
Krieg zu ziehen, dass er so ohne Weiteres löhnen wird.« Das war knapp gewesen.
Beinahe hätte er den Mann als Narren bezeichnet. Das

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