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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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du?«
    Es war keine Frage, die einer Antwort bedurfte. Cyhera hielt den Mund.
    »Natürlich ist es keine große Überraschung, dass er überlebt hat. Wir wussten ja bereits, dass er wie jedes Tier einen ungewöhnlichen Instinkt für Gefahren hat. Schließlich war er ja auch schlau genug, dich nicht zu küssen, nicht wahr? Ich hatte wirklich gedacht, ihn damit zu erwischen. Welcher Mann könnte deinen Reizen widerstehen, wenn er den Preis dafür nicht kennt? Aber vielleicht hast du ihn ja doch gewarnt. Vielleicht hast du dich auch einfach nicht bemüht. Obwohl wir beide wissen, dass du ihn küssen wolltest .«
    Cyhera hielt den Blick stur nach vorn gerichtet. Sie ließ nicht zu, dass sich ihre Wangen röteten, gestattete sich nicht die geringste Reaktion. Hazoh sprach nur auf diese Weise mit ihr, wenn er gelangweilt war. Es war ein kleines Spiel. Ein Vergnügen. Er sagte etwas Provozierendes – machte eine Andeutung auf irgendein finsteres Geheimnis ihrer Mutter oder erzählte ihr von irgendeiner perversen sexuellen Begegnung, die er vor vierhundert Jahren gehabt hatte. Und wenn sie auch nur erschauderte, hatte er seinen Spaß. Und danach bestrafte er sie.
    Er kannte so viele Strafen für sie.
    »Das war mir sofort klar, als ich euch beide zusammen sah. Ich konnte hören, wie dein Herz schneller schlug. Der Geruch deines Atems veränderte sich. Du wolltest ihn. Du wolltest, dass der kleine Dieb dein Spielzeug ist, nicht wahr, Cyhera? Hm? Ich habe dir eine Frage gestellt, Mädchen.«
    »Wie Ihr wünscht, Meister. Wenn Ihr wollt, dass ich ihn begehre, dann tue ich das.«
    Hazoh lachte. »Du kannst das nicht vor mir verbergen. Ich konnte es in der Luft schmecken, die Veränderung in dir. Du warst wegen ihm besorgt. Hattest Angst, was ich mit ihm mache. Du brauchst mich nur darum zu bitten, Mädchen, und ich bringe ihn her. Belege ihn mit einem Zauber, der ihn direkt in dein Schlafgemach führt.« Er riss ein Stück Fleisch mit den Zähnen ab und kaute schmatzend. »Ich lasse ihn vor dir knien. Ich sorge dafür, dass er sich nach dir verzehrt. Nur ein Wort, und er gehört dir. Natürlich wirst du ihn in dem Augenblick töten, in dem er dich mit seinen groben Händen antatscht. Eine grobe Berührung, und er wird in Stücke gerissen. Aber vielleicht würde dir das ja Vergnügen bereiten, hm? Würde dich das seufzen lassen? Würde es dich aufstöhnen lassen?«
    »Ich diene Eurem Vergnügen, Meister. Nicht dem meinen.«
    Hazoh starrte sie mit seinen hellen Augen an. Sie wusste, dass er versuchte, in ihr Herz zu sehen, ihre Geheimnisse herauszukitzeln. Der Zauber auf ihrer Haut machte das unmöglich, aber er versuchte es gelegenlich trotzdem. Er interessierte sich für sie. Schließlich war sie alles, das zwischen ihm und ein paar grausamen Todesarten stand.
    »Vielleicht sollte ich deinen Sir Croy holen. Dieser aufgeblasene Schwertschwinger braucht dringend eine Lektion. Ich glaube, ich hole ihn gleich her. Und dann sagst du ihm alles. Du wirst all die Dinge auflisten, die du so gern mit dem Dieb treiben würdest. Sir Croy wird hier stehen und dir zuhören, während du sämliche deiner schmutzigen Sehnsüchte beschreibst. Wie klingt das? Glaubst du, seine Liebe ist groß genug, um sich das anzuhören und es danach zu vergessen? Glaubst du, er wird dich immer noch so lieben, wenn er diese Geheimnisse kennt?«
    »Wenn es Euch amüsiert, Meister …«
    Verärgert schnalzte er mit der Zunge. Das war der schlimmste Teil des Spiels. Selbst wenn sie ihre Haltung bewahrte, selbst wenn sie ihren Ekel herunterschluckte und sich ihre Gedanken nicht anmerken ließ, machte ihn das wütend.
    Manchmal war das viel schlimmer.
    »Ich könnte sie beide herschaffen, wenn du willst. Ich könnte sie jetzt gleich in diesen Raum holen und sie um dich kämpfen lassen. Ich könnte sie dazu bringen, dass sie sich mit bloßen Händen in Stücke reißen. Würde dir das gefallen? Würde es dich erregen, Kind, wenn du zusiehst, wie sie um deine Zuneigung kämpfen? Würde es das?«
    Cyhera konnte sich nicht länger beherrschen. Tief in ihrer Kehle bildete sich ein kleiner Laut, ein winziges Wimmern. Als es aus ihrem Mund drang, war es so leise, dass sie glaubte, es würde in Hazohs Schmatzen untergehen.
    Das war ein Irrtum.
    »Habe ich dich erwischt«, sagte er und warf die Keule auf die Platte. Er wischte sich die Finger am Gewand ab und stellte sich hinter sie; sein nach Fleisch stinkender Atem traf heiß ihr Ohr. »Endlich bin ich zu dir

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