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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Gespräch nicht besonders hitzig zu verlaufen schien.
    Nur vier, dachte Croy. Vier gegen einen Zauberer. Was hatte sich Vry nur dabei gedacht?
    Als die Diskussion beendet war, besorgte sich jeder der Männer erst einmal einen Becher Ale. Sie stützten sich auf ihre Waffen und tranken schweigend ihre Ration. Als die Becher leer waren, verließen sie das Zelt und überquerten die Wiese. Wassertropfen spritzten auf, als sie durch das nasse Gras auf das Anwesen zu marschierten. Der Feldwebel blieb in seinem Zelt sitzen.
    »Jetzt wirst du ein schönes Schauspiel erleben, mein Sohn«, sagte Kemper mit einem gemeinen Grinsen. »Das gibt ein Blubad, auf jeden Fall.«
    »Eigenlich sollte man annehmen, dass Hazoh sie nicht einmal reinlässt«, meinte Malden.
    »Dann wäre er aber ein noch größerer Narr.« Kemper lachte. »Das wird so großartig. Nach allem, was sie mir antaten, mich im Kerker aufzuhängen. Mir tun noch immer die Handgelenke von den Silberketten weh, von den Füßen ganz zu schweigen. Wollen wir doch mal sehen, wie es diesen Augenumhangträgern gefällt, in der Luft zu baumeln. Ach, ist das schön!«
    Malden war sich nicht sicher, ob er das hämische Vergnügen des Falschspielers teilte. Er war sich unschlüssig, wie das hier endete, aber sollte Hazoh die Stadtwächter töten oder ihnen auch nur den Zutritt verweigern, würde das unweigerlich weiteren Ärger nach sich ziehen. So etwas konnte Vry nicht zulassen – er würde dann noch mehr Männer schicken müssen, bis schließlich jeder bewaffnete Wächter vor dem Tor stand und Einlass verlangte. Das konnte für keinen Beteiligten gut enden, und es würde es ihm unmöglich machen, dort einzubrechen und die Krone zu stehlen. Er wusste nicht, was er hoffen sollte. Er konnte bloß zusehen und auf das Beste hoffen.
    Die vier Wächter erreichten das Tor des Anwesens kurz vor Mittag – obwohl sich nur Cyhera des genauen Zeitpunkts bewusst war. Hazoh hatte am Treppenabsatz des ersten Stocks des Hauses eine mechanische Uhr hängen. Ihr regelmäßiges Ticken hatte Cyhera immer als beruhigend empfunden. Die Art und Weise, wie sie den Tag in kleine Zeiteinheiten einteilte, hatte ihr alles leichter erträglich gemacht. Jetzt war jedes Ticken und Tacken wie ein Schlag gegen ihre Sinne, denn ihre sämlichen Hoffnungen hingen von der nächsten Stunde ab.
    Die Wächter blieben vor dem Tor stehen. Einer von ihnen erhob die Stimme und verlangte von den Männern auf dem Anwesen freien Zugang im Namen des Burggrafen. Allein Cyhera hörte die Antwort – und war erstaunt.
    »Einen schönen Tag, Männer. Der Magus bittet euch herein und heißt euch willkommen«, sagte der Hauswächter. Er wandte sich um und gab ein Signal in Richtung des Rosenfensters oben am Haus, die magische Barriere löste sich auf, und die feuchte Luft selbst schien erleichtert aufzuatmen.
    Die Stadtwächter betraten nacheinander die Säulenhalle. Oben auf der Galerie war Cyhera eifrig damit beschäftigt, das Silber zu zählen. Im Haushalt eines Zauberers war das eine wichtige Aufgabe, da der Löffel, mit dem Hazoh aß, von einem rivalisierenden Zauberer gegen ihn benutzt werden konnte. Sie beugte sich über den Besteckkasten – für den Fall, dass jemand sie beobachtete (gleichgültig, ob es menschliche oder unsichbare Augen waren) –, lauschte aber jedem Wort, das unten gewechselt wurde.
    »Ich habe eine offizielle Botschaft vom Stadtvogt, die ich Euch übergeben muss, mein Lord«, sagte einer der Wächter. »Dann müssen wir darum bitten, Euer Haus durchsuchen zu dürfen.«
    Hazoh klang nicht übermäßig beunruhigt. »Also gut, lasst hören!«
    »Sie lautet wie folgt«, sagte der Wächter. Er trug keine Schriftrollen mit sich – vermulich hatte er die Botschaft auswendig gelernt, um sie nun wiedergeben zu können. »Wir enbieten unserem guten Freund Hazoh einen Gruß, dem viel geliebten Freund des Burggrafen und des Königs, seines Lehnsherrn. Mit schwerem Herzen muss ich, Anselm Vry, Euch heute diese Abordnung schicken. Es sind gewisse Beweise vorgelegt worden, die den Diebstahl eines Gegenstands betreffen, den der Burggraf als den wertvollsten seiner Besitztümer betrachtet. Diese Beweise scheinen anzudeuten, dass sich der fragliche Gegenstand derzeitig auf Eurem Anwesen befindet. Im Namen des Gesetzes ermächtigte ich diese Männer, das Herrenhaus, sämliche Gebäude und das Gelände Eures Anwesens zu durchsuchen, und zwar mit aller Sorgfalt, um die Störung möglichst gering zu halten, vor allem

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