Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
nicht ernshaft, machte ihm aber bewusst, dass er nicht über seine vollen Kräfte verfügte.
    Doch dann schob er alle Bedenken beiseite.
    Der Oger wurde inzwischen von allen Seiten von Wächtern attackiert. Sie konzentrierten ihre Angriffe auf sein verwundbares Gesicht, und er war allein damit beschäftigt, die Augen zu schützen. Er blutete bereits aus einem Dutzend Schnitten an Wangen und Stirn.
    »Genug«, sagte Croy laut genug, um durch den Kampflärm hindurch gehört zu werden.
    Einer der Männer blickte herüber und entdeckte ihn, aber die anderen setzten den Ansturm auf Gurrh fort. Anscheinend hielten sie den Oger noch immer für die größere Gefahr, obwohl hier ein Ancient Blade stand. Nun, er hatte genug Männern beigebracht, das Schwert zu respektieren und das Amt, für das es stand. Er knurrte und hob den runden Eichenschild, den er sich auf den linken Unterarm geschnallt hatte. Gewöhnlich kämpfte er mit zwei Schwertern ohne Deckung, aber sein linker Arm war noch nicht wieder stark genug, um ein Schwert zu halten, also hatte er stattdessen den Schild gewählt. Aus der Mitte ragte ein Eisenbuckel hervor; der Rand war von einem Stahlreifen eingefasst. Er war an jeder Art von Schild ausgebildet worden, die Mensch oder Zwerg je gemacht hatten, und er wusste ganz genau, wie er damit umzugehen hatte. Er hieb das Schwert gegen den Buckel und erzeugte einen glockenhellen Ton. »Hierher!«, brüllte er.
    Die Wächter spähten in seine Richtung. Einer von ihnen löste sich aus der Gruppe, die den Oger angriffen, und stürmte herbei, um sich Croy zum Kampf zu stellen. Es war ein großer Mann mit einer Kriegsgabel, deren lange Zinken nur an den Spitzen geschärft waren. Eigenlich sollte die Waffe auf dem Schlachtfeld Pferde zu Fall bringen oder schwere Rüstungen durchschlagen.
    Natürlich würde sie auch mühelos Croys Eingeweide durchbohren, sollte er ihrem Besitzer eine Schwachstelle bieten.
    »Wer bist du, und was im übelsten Namen des Blutgotts willst du?«, verlangte der Söldner zu wissen. Er senkte die Gabel und zog die Hände ein Stück am Schaft zurück. Damit befand sich die Spitze ganz dicht vor Croys Brust und der Mann ein ordenliches Stück außer Reichweite des Schwerts.
    Croy lächelte. »Ich bin Sir Croy, und ich diene dem Burggrafen, dem König und der Göttin. Ich möchte, dass du die Gabel fallen lässt und wegläufst. Obwohl ich bezweifle, dass du das tun wirst.«
    »Da hast du wohl recht. Verschwinde, Ritter – wir haben bereits alle Hände voll zu tun.«
    Croy schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Glaub mir bitte – es tut mir leid. Aber du dienst einem bösen Herrn, und in dieser Nacht liegt noch viel Arbeit vor mir. Also kann ich dir keine Gnade gewähren.«
    Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem höhnischen Lachen.
    Da schrie Gurrh auf. Es war kein angenehmer Laut – der Oger hörte sich an wie ein Löwe, der von Bogenschützen zur Strecke gebracht wird. Unwillkürlich blinzelte der Wächter über die Schulter, um zu sehen, was dort geschah.
    Croy nutzte die Gelegenheit. Er hatte schon ehrenhaftere Taten begangen, aber die Lage erforderte ein rasches Eingreifen. Er stieß den Schild gegen die Zinken der Kriegsgabel, so hart, dass sie sich in das Eichenholz gruben. Bevor der Wächter sie losreißen konnte, drehte Croy den linken Arm – es schmerzte, aber dazu reichte seine Kraft aus – und hebelte dem Mann die Waffe aus den Händen. Dann warf er sich nach vorn, mit der rechten Schulter voran, und ließ das Kurzschwert durch die Luft sausen.
    Schwerter wollten schneiden. Blut sollte fließen – dazu waren sie gemacht. So wie ein Pferd eher einem geraden Weg folgt, statt durch Hecken zu galoppieren, wenn man ihm die Wahl lässt, durchschnitt das Schwert die Luft ohne großen Krafteinsatz. Es traf die Schulter des Wächters und grub sich ihm tief in den Oberarm. Er heulte auf und fiel auf die Knie, während Blut seinen Ärmel tränkte.
    Es war kein tödlicher Schlag. Die Verletzung würde heilen, ohne dass etwas zurückblieb. Aber es war eine schmerzhafte Wunde, und der Mann würde in dieser Nacht nicht mehr mit der Stangenwaffe kämpfen.
    Croy hatte sich das Versprechen gegeben, dass er die Männer töten würde, wenn es sein musste. Er hatte sich für diese Notwendigkeit gestählt. Aber dieser Mann hatte ihn nicht unmittelbar angegriffen. Ein Todesstoß wäre einfach nur unangemessen gewesen.
    Ein ordenlicher Ruck des linken Arms – der wieder schmerzte – löste die

Weitere Kostenlose Bücher