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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Kriegsgabel vom Schild. Croy ließ sie zu Boden fallen und streckte das blutige Schwert in die Höhe. »Wer von euch ist der Nächste?«
    Plötzlich starrten ihn alle Wächter an.

Kapitel 76
    Malden schlich durch einen Korridor, der durch den ganzen zweiten Stock führte, und suchte nach der verschlossenen Tür, die in Hazohs Sanktum führte. Er konnte sich inzwischen etwas mehr Lärm gestatten, da es im Korridor alles andere als still war.
    Besucher würden hier oben nie Zugang haben, das war ihm klar. Denn hier wurde das Herrenhaus richtig seltsam. Der schwebende Esszimmertisch, die lebenden Bücher, der Mann aus Rauch, den er eine Etage tiefer gesehen hatte, das alles war wie ein Wunder gewesen, sogar großartig. Aber hier oben fand Hazohs wahre Magie statt.
    Die Tür zum Laboratorium stand offen, und Malden hörte faulige Sekrete und geheimnisvolle Flüssigkeiten brodeln und kochen. Grünliches Licht sickerte aus dem Raum heraus, und die Luft vor dem Eingang schimmerte, als würde etwas in dem Labor gewaltige Hitze verbreiten – aber als Malden daran vorbeischlich, verspürte er ein Frösteln, verursacht von einer unheiligen Brise, die aus der Tür hervordrang. Nach dem traurigen Heulen und dem ängslichen Wimmern zu urteilen, enhielt der nächste Raum ein Bestiarium. Welche Tiere dort eingesperrt waren, ob man an gewöhnlichen Tieren herumexperimentierte oder exotische Kreaturen als Kuriositäten hielt, vermochte der Dieb nicht zu sagen. Er war nicht so dumm, die Tür zu öffnen, um nachzusehen.
    Die dritte Tür schien einzuatmen, als er vorbeiging, und auszuatmen, als er sie ansah. Als wäre die Tür lebendig. Aus dem Spalt zwischen Tür und Boden drang ein schwaches, schimmerndes Licht. Das dunkelrote Licht des Höllenfeuers. Malden konnte sich einfach nicht beherrschen. Er griff nach der Türklinke, um die Tür aufzustoßen und zu sehen, was sich dahinter befand.
    Aber in genau diesem Augenblick atmete die Tür wieder aus – und verpestete die Luft vor ihm mit Schwefelgestank. Er riss die Hand zurück.
    Das konnte nicht sein, oder? Es musste irgendein zauberischer Witz sein. Auf keinen Fall konnte Hazoh in seinem Haus eine Tür haben, die auf direktem Weg in den Höllenpfuhl führte. Was, wenn jemand die Tür aus Versehen öffnete?
    Andererseits – hier würde nie jemand Zugang erhalten, der diesen Fehler machen konnte. Nicht, solange es Hazoh nicht wollte.
    An der nächsten Tür vernahm er ganz andere Laute, die sich allerdings nicht weniger klagend anhörten. Dort weinte jemand, aber es war kein Mensch. Die Laute waren unnatürlich und unheimlich, steigerten sich immer wieder zu einem wehmütigen Höhepunkt, der sich unmöglich einer menschlichen Kehle entringen konnte. Leiser und mühsamer zu hören war da noch ein rhyhmisches Grunzen, das sich allerdings durchaus menschlich anhörte. Anscheinend vergnügte sich Hazoh mit einer Kreatur aus dem Höllenpfuhl.
    Malden verspürte das Verlangen, die Schlafzimmertür aufzustoßen und sich zu vergewissern, wie ein Sukkubus wirklich aussah, aber er konnte den Wunsch gerade noch unterdrücken. Zum einen hätte die Neugier seinen Untergang bedeutet – Hazoh auf diese Weise zu überraschen, wäre der Inbegriff von Dummheit gewesen. Doch nach den Lauten zu urteilen, wäre er jede Wette eingegangen, dass der Sukkubus hinter der Tür nicht annähernd dem Bild im Haus der Seufzer ähnelte.
    Einige Schritte weiter gelangte er zu einer ganz gewöhnlichen Tür, die sich als verschlossen erwies, als er die Klinke hinunterdrückte. Das musste sie also sein. Die Tür zum Korridor der Fallen. Dahinter erwarteten ihn das Sanktum – und die Krone.
    Bis zu diesem Moment war Maldens Einbruch ohne nennenswerte Rückschläge verlaufen. Hinter dieser Tür begann das eigenliche Spiel, das wusste er. Zum tausendsten Mal hätte er gern gewusst, was sich dort befand. Kemper hatte es nicht gewagt, dort einen Blick zu riskieren, und Cyhera hatte ihm nichts darüber sagen können. Er würde völlig auf sich allein und auf sein Geschick angewiesen sein.
    Malden sah sich noch einmal in dem Korridor um und vergewisserte sich, dass sich Cyhera nicht von hinten anschlich, dann kniete er auf dem Teppich vor der Tür nieder. Er wickelte seine Werkzeuge vom Ahlengriff und reihte sie sorgfältig vor sich auf. Dann hakte er eine kleine Laterne vom Gürtel und entzündete eine Kerze. Die Zinnlaterne verbreitete keine Helligkeit, bis er einen Schieber an der Seite öffnete. Der Lichtstrahl war

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