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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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loszulassen …« Er musste an die vielarmige Kreatur denken, die ihn im Palastturm um ein Haar getötet hätte. Wenn man sie nicht feucht hielt, wuchs sie rasend schnell und würde nie damit aufhören. »Für diese Welt ist das ein unnatürliches Wesen«, sagte er. »Was wird es anrichten, sobald es frei ist? Wird es jeden Mann und jede Frau in der Stadt auffressen? Oder uns alle mit Höllenfeuer verbrennen?«
    »Kaum etwas so Dramatisches«, erwiderte Hazoh. »Falls er ausgewachsen wäre, dann würde vielleicht passieren, was du sagst. Aber mein Sohn ist noch nicht ganz bereit zu seiner Geburt. Wenn er dort herauskommt, wird er nichts als Schmerzen kennen – und es gibt nur eine Möglichkeit, diese Qual zu beenden. Er muss das erste lebende Wesen verschlingen, dem er begegnet. Aber komm jetzt bitte nicht auf irgendwelche verrückten Einfälle! Cyhera und ich sind völlig ungefährdet, denn der Dämon erkennt sein eigenes Fleisch und Blut. Aber dich wird er mit einem Bissen verschlingen, und das wird ihm genug Kraft verleihen, um in sein Ei zurückzukehren und seinen Reifeprozess fortzusetzen.«
    Eine dünne Eisenplatte löste sich von der Hülle und landete mit Getöse auf dem Boden. Rotes Licht schoss aus der entstandenen Lücke.
    »Er wird nicht ruhen, bis er dich verschlungen hat«, fuhr Hazoh fort. »Er wird dich Tag und Nacht jagen. Er könnte deiner Spur Hunderte von Meilen folgen, selbst wenn dir die Flucht aus diesem Raum gelingen sollte. Ich sehe keinen Grund, warum Cyhera deinem Tod beiwohnen sollte. Sie scheint sehr von dir eingenommen zu sein. Also werde ich dich deinem Schicksal überlassen.«
    Malden wich vor dem Ei zurück, als es krachte und bebte, während weitere Eisenstücke herabfielen. »Hazoh!«, rief er. »Ihr habt doch gesagt, dass die Magie den Burggrafen nach achhundert Jahren zugrunde gerichtet hat, nicht wahr?«
    Der Zauberer runzelte die Stirn. »Ich schätze schon.«
    »Was ist mit Euren eigenen Zaubern? Was haben sie nach acht Jahrhunderten mit Eurer Seele angestellt?«
    Hazoh hob die Hand zu der Geste, die ihn und Cyhera aus dem Raum transportieren würde. »Eine gute Frage, aber sie klingt doch ziemlich akademisch. Ich fürchte, du wirst die Antwort nie erfahren.«
    Malden schlug den Arm vor die Augen, als das Licht aufflammte. Als es verblasste, stand er allein in der großen Halle.
    Aber nicht für lange.
    Unter seinen entsetzten Blicken brütete das Ei weiter seinen Inhalt aus. Einen Augenblick lang konnte er sich nicht bewegen, so sehr fesselte ihn das Spektakel der Dämonengeburt. Dann heulte das Ding in dem Ei in rasendem Schmerz auf, und er nahm die Beine in die Hand.
    Viele Türen führten aus der großen Halle hinaus. Als kürzester Weg bot sich das gewaltige Portal an, das sich zum Vorderrasen hin öffnete. Falls er es bis dorhin schaffte, hätte er einen Vorsprung, bevor der Dämon die Jagd aufnahm. Natürlich würde das seinen Untergang nur verzögern.
    Außerdem hatte Malden einen anderen Plan im Sinn. Er eilte zu einer Tür zwischen zwei Statuen. Die Tür, die schließlich zur Bibliohek führte, derselbe Weg, den er bei seinem ersten Besuch im Herrenhaus genommen hatte. Sie war verriegelt, allerdings mit einem ganz gewöhnlichen Schloss. Mit fliegenden Fingern wickelte Malden seine Haken und Spanner vom Ahlengriff.
    Hinter ihm drang eine Klaue aus dem Ei und streckte wundes Fleisch in die kalte Luft. Der Dämon befreite sich aus seinem Gefängnis.
    Mit zitternden Händen gelang es Malden gerade noch rechtzeitig, das Schloss zu öffnen, bevor der Dämon sein Ei verlassen hatte. Als die Tür aufschwang, wandte sich der Dieb für einen Sekundenbruchteil um und warf einen Blick zurück.
    Was er dort erblickte, enlockte ihm einen Entsetzensschrei.

Kapitel 88
    Bikker schwitzte. Mit dem Handrücken wischte er sich über die Stirn.
    Das war der größte Erfolg, den Croy mit seinen Versuchen, ihn zu töten, errungen hatte. Sein Wams war an einigen Stellen zerfetzt, aber es verriet nur, dass das Kettenhemd darunter unversehrt war. Croys Arm war nicht stark genug gewesen, um die Eisenringe zu durchbohren, nicht einmal mit dem guten Zwergenstahl des Kurzschwerts.
    »Steh auf!«, schrie Bikker. »Komm schon! Ich habe dich ausgebildet, einen besseren Kampf zu liefern.«
    Croy fielen fast die Augen zu.
    »Verdammt, eine steife Brise könnte dich im Moment töten«, meinte Bikker. Seine Stimme war nicht so hart wie seine Worte. »Croy, du hast keine Chance. Ich hätte dich schon

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