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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Boden verteilen würde.
    Der Ritter verfügte noch über einen letzten Funken Kraft. Er nutzte ihn dazu, die Spitze des Kurzschwerts in den Boden zu rammen, um eine Barriere gegen den Angriff zu schaffen. Das Kurzschwert wankte, guter Zwergenstahl geriet an den Rand seiner Biegsamkeit und darüber hinaus. Acidtongue durchschnitt ihn wie einen Bindfaden. Stahlfragmente flogen durch die Luft; einer schlitzte Croys Wange auf. Das Schwert bestand nur noch aus einem Griff mit einem oder zwei Zoll gezackter Klinge. Croy ließ es fallen, dann schloss er die Augen und ließ sich auf ein Knie sinken.
    Er vermochte den Kopf nicht zu heben. Sein Nacken war völlig enblößt. Acidtongue konnte mühelos Fleisch und Knochen durchschneiden, wenn es heiß und voller Kampfeslust war. Ein Schnitt, und Bikker hätte Croy enhauptet.
    Croy konnte den Kopf nicht heben. Dazu war er einfach zu erschöpft.
    Cyhera, dachte er. Ich liebe dich. Es tut mir so leid.
    Der Schlag blieb aus.
    Croy öffnete die Augen, konnte sich aber immer noch nicht bewegen. Er betrachtete das Gras. Es sah so weich aus, und es wäre so schön gewesen, sich einfach kopfüber in seine grüne Umarmung fallen zu lassen. Auf dem Boden lag ein Splitter seines zerstörten Schwerts, der noch immer hell funkelte.
    Bikker hatte ihn noch immer nicht getötet. Worauf wartete er?
    »Sieh mich an, Croy!«
    Langsam und unter Qualen hob Croy den Kopf und erwiderte den Blick seines Gegners. Bikkers Gesicht war wild verzerrt, in seinen Augen funkelte der Wahnsinn. An seinen Lippen klebte Speichel.
    »Gut«, sagte Bikker. »Das wäre erledigt. Zieh Ghostcutter. Schluss mit den Spielchen. Jetzt kämpfen wir wie Männer.«

Kapitel 86
    Malden hielt die Augen geschlossen, bis er sicher sein konnte, dass das höllische Zauberlicht verblasst war. Seine Hand verkrampfte sich um den Ahlengriff, und er zog seine Waffe, wobei er peinlich darauf achtete, kein Geräusch zu verursachen.
    Als das Glühen auf der Innenseite seiner Lider erlosch, schlug er die Augen wieder auf und sah Hazoh noch immer vor sich stehen. Etwas hatte sich verändert, etwas, das er nur aus den Augenwinkeln wahrnahm, denn seine Konzentration galt allein dem Zauberer. Hazoh atmete schwer, die Arme hingen ihm am Körper hinunter. Maldens Beine spannten sich wie Federn, und dann sprang er, die Ahle gerade ausgestreckt, damit sie den Bauch des Zauberers traf und hinten wieder herauskam.
    Eigenlich rechnete er damit, dass sich Hazoh umwandte und ihn finster anstarrte, dass seine Augen irgendeinen Zauber versprühten, der Malden das Fleisch von den Knochen fetzte. Vielleicht verschwand der Zauberer auch einfach, bevor er ihn erreichte. Stattdessen überraschte er den Magier. Malden fühlte, wie die Spitze der Ahle den Stoff von Hazohs Nachtgewand durchbohrte, wie sie in dem verhassten Fleisch versank, wie sie über Knochen kratzte. Er stieß mit aller verfügbaren Kraft zu, bis die Spitze im Rücken des Zauberers wieder zum Vorschein kam. Kein heißes Blut sprudelte ihm über die Hand, aber das überraschte ihn weniger als der Ausdruck auf Hazohs Gesicht.
    Der Zauberer wirkte einfach nur enttäuscht.
    Malden stolperte rückwärts und zog die Ahle mit sich. Er starrte auf das Stück Eisen in seiner Hand und entdeckte kein Blut. Auch keinen Schleim, kein lebendes Feuer oder was sonst vermulich durch die Adern eines Zauberers strömte. Er blickte auf und entdeckte das Loch, das er in den Stoff gestoßen hatte … aber die darunterliegende Haut wies nicht einmal einen Kratzer auf.
    »Eine gewalttätige Reaktion auf einen bedrohlichen Reiz. Das Kennzeichen eines nicht erleuchteten Wesens. Ungeziefer, du hast mich in dieser Nacht so oft überrascht – jetzt beweist du, dass eine primitive Kreatur mit ihrer Gerissenheit zu allem fähig ist. Nun ja, selbst die am weitesten entwickelte Spezies verhält sich irgendwann wieder wie das Ungeziefer, das sie ist. Und nun sieh, was du angerichtet hast!«
    Cyhera schrie auf. Sie starrte auf die Handfläche ihrer linken Hand. Die Tinte sah aus, als würde sie kochen. Blumen blühten auf, dann lösten sich ihre Blätter, fortgerissen von einem Sturmwind, der sich allein in ihrer Haut bewegte. Schlingpflanzen schoben sich so eng um ihr Handgelenk, dass es den Anschein hatte, als würden sie ihren Blutfluss abschneiden. Auf ihrem Gesicht fielen hundert Schneeflocken in sich zusammen, während auf ihren Schultern Rosen emporschossen, deren Dornen giftig schimmerten.
    Anscheinend gründete die

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