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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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ein halbes Dutzend Mal erschlagen können. Willst du denn nicht leben? Willst du denn nicht siegen?«
    Irgendwie schaffte es Croy, zu genug Atem zu kommen, um Worte formen zu können. »Ich habe bereits gesiegt, Bikker. Ich habe meinen Glauben behalten. Natürlich kannst du mich jetzt töten. Aber das macht dich kein bisschen mehr zu einem Mann.«
    »Dich leben zu lassen aber schon?«, knurrte Bikker.
    »Nein. Du kannst deine Ehre nicht wiederherstellen, egal was du tust. Das verstehe ich jetzt. Ich hatte gehofft, diese Wunde auf deiner Seele heilen zu können. Aber dazu ist es jetzt zu spät.«
    Bikker knurrte, vielleicht schrie er auch. Es war ein worloser Laut, der aus ihm aufstieg, während er mit der freien Hand in die Luft schlug. Zornig stampfte er mit dem Fuß auf. Und dann gewann er langsam die Beherrschung wieder. Er kam zu Croy zurück und schaute mit so etwas wie Ruhe auf ihn herab.
    »Zieh Ghostcutter! Erweise mir die Ehre, ehrenhaft zu sterben. Komm schon!« Bikker packte Croy grob unter den Achseln und riss ihn hoch. Er hielt den Ritter fest, bis dieser wieder auf die Füße kam. Mit Mühe stand er aufrecht. Aber die Arme konnte er nicht heben. Die bloße Anstrengung, stehen zu bleiben, kostete ihn seine ganze Kraft.
    »Das ist doch albern«, sagte Bikker. »Du solltest daraus lernen, Croy. Sir Croy. Man muss dich aus deinen Träumen von Adel und Ehre wecken. Habe ich dir nicht beigebracht, dass selbst ein mächtiger Lord auf die gleiche Weise stirbt wie ein schlichter Schurke? Anscheinend hast du an jenem Tag nicht aufgepasst. Eine echte Schande – wenn ich dich jetzt töte, lernst du es nie. Du gehst und sitzt dann an der Seite der Göttin und bist noch immer der Ansicht, dass Helden in einer anderen Farbe bluten als das gemeine Volk.«
    »Ich halte an meinem Glauben fest«, flüsterte Croy. »Ich lebte diesen Traum. Ich fürchte den Tod nicht.«
    Ein durchtriebenes Funkeln trat in Bikkers Augen. »Was du nicht sagst. Mir jagt der Tod einen Heidenschrecken ein. Darum habe ich so verbissen geübt, gelernt, so stark zu sein. Denn das Einzige, was sich zwischen mir und dem Höllenpfuhl befindet, sind mein rechter Arm und das Stück Eisen, das ich halte. Aber vielleicht – vielleicht bietet das Leben noch mehr.«
    »Ja.«
    »Vielleicht entspricht doch alles der Wahrheit«, fuhr Bikker fort. »Diese ganzen erbärmlichen Losungen und Opfereide, die du abgelegt hast, vielleicht bedeuten sie doch etwas. Wollen wir es überprüfen?«
    »Wovon sprichst du?«
    Bikker beugte sich vor, bis seine Augen nur noch wenige Zoll von Croys Gesicht entfernt waren. »Führen wir ein Experiment wie Hazoh in seinem Labor durch! Du bist mein Versuchsobjekt. Ich stelle dich vor eine einfache Wahl, dann sehen wir, ob du an deine eigenen Phantasien glaubst. Hm?«
    Croy war zu müde für eine Erwiderung.
    »Ich verspreche dir etwas. Du kannst gehen, und ich jage dich nicht. Außerdem macht es mir nicht den geringsten Spaß, einen Schwächling wie dich zu töten. Ich lasse dich für den Rest deines Lebens in Ruhe. Du brauchst dich bloß umzuwenden und zu gehen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.«
    Croy runzelte die Stirn. Dieses Versprechen erschien ihm unglaubwürdig.
    »Unter einer Bedingung«, fuhr Bikker fort. »Ghostcutter lässt du hier.« Diesen Handel auszuhecken, schien ihm Vergnügen zu bereiten.
    Croy fletschte die Zähne. »Mein Schwert ist meine Seele«, zitierte er. »Das hast du mir beigebracht.«
    »Genau«, bestätigte Bikker. »Also triff deine Wahl. Gib deine Seele auf oder verwirk dein Leben.« Mehr sagte er nicht.
    Croy schüttelte ungläubig den Kopf. Bikker war ein Ancient Blade, genau wie er selbst. Wie konnte er eine so höllische Wahl treffen? Das widersprach allem, woran Croy je geglaubt, was er je gelernt hatte. Ein Blade starb mit dem Schwert in der Hand, oder nachdem die Waffe an jemanden weitergereicht worden war, der in dem ewig währenden Krieg gegen die Dämonen mehr damit ausrichten konnte. Das war das Gesetz ihrer Existenz. Die wichtigste Regel ihres Ordens.
    Aber natürlich ging es genau darum. Croy hatte Bikker als treulosen Feigling bezeichnet. Diese Verwünschung hatte nur dann eine Bedeutung, wenn Croy beweisen konnte, dass er selbst anders war. Ließ er sich auf den Handel ein, würde er seine Beleidigung damit bedeutungslos machen. Aber er würde überleben.
    Ein solches Schicksal konnte Croy niemals hinnehmen. Es sei denn …
    Wenn er jetzt starb, würde er Cyhera niemals

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