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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Hand mitten durch ihren Rock hindurch, aber sie spürte etwas. Sie wurde blass, ließ das Tablett fallen und fauchte den Tätschler wütend an – nur um den unschuldig dreinblickenden Malden allein auf einer Bank sitzen zu sehen. Mit Mühe stolperte der Dieb aus der Schenke hinaus und stieß vor der Tür auf Kemper, der sich vor Lachen ausschütten wollte.
    Einmal musste sich Malden über einer Brücke erbrechen. Danach fühlte er sich schwach, und Kemper überzeugte ihn davon, dass das beste Heilmittel für seinen Zustand ein weiterer Humpen Ale war. Malden stimmte ihm begeistert zu.
    Die Zechtour endete kurz vor Sonnenaufgang – aber mit einem bitteren Nachgeschmack. Völlig unbeabsichtigt waren sie zur Stadtmauer gekommen, und Malden blieb wie angewurzelt stehen, als er die grüne Stadtwiese von Gartenmauer vor sich sah. Er befand sich unmittelbar auf Hazohs Schwelle.
    »Kemper«, sagte er. »Kemper.«
    »Was?«
    »Der Zauberer, der dich verflucht hat, der dich in … deinen Zustand verwandelt hat. Der Zauberer, der dich verflucht hat – war sein Name zufällig Hazoh?«
    Kemper lachte, bis er keine Luft mehr bekam. »Hazoh? Du glaubst, er war das, der Großmeister aller Zauberer, der alte Hurensohn? Bei Sadus acht Zeigefingern, erspare mir solch ein Schicksal! Nein, mein Junge, nein. Es war bloß ein Dorfzauberer in einem verfluchten Dorf hundert Meilen von hier entfernt.«
    »Aber er muss doch… du weißt schon. Sehr mächtig gewesen sein. Um dir das anzutun.«
    Kemper schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, der Miskerl, der mich erwischte … also verglichen mit deinem Hazoh war er wie Spucke im Meer.« Er ließ sich schwer ins Gras fallen. »Magie ist eine mächtige Sache, jawohl. Selbst ein leichter Fluch ist nicht witzig. Aber was Hazoh mit einem anstellen könnte, daran denke ich bloß mit Grausen. Vermulich schält er dir das Fleisch von den Knochen und fordert sie dann zu einem Tänzchen auf. Oder reißt vor deinen Füßen die Erde auf und schmeißt dich in den Höllenpfuhl, wie man einen Stein in den Brunnen wirft.«
    »Oh«, sagte Malden. Und übergab sich. Teilweise war es der Alkohol. Aber größtenteils die Angst.
    »Ist das dort sein Bau?«, fragte Kemper.
    »Das ist das Haus«, bestätigte Malden und wies über die Wiese hinweg zum Herrenhaus des Zauberers. »Dort muss die Krone sein.« Im Verlauf der Nacht hatte er Kemper alles erzählt – einschließlich der Tatsache, dass ihm keine andere Wahl blieb, als bei Hazoh einzubrechen und die Krone zurückzuholen. »Und er wird sie mir nicht einfach geben.«
    Kemper mischte mit einer Hand die Karten, keine geringe Leistung, wenn man bedachte, wie betrunken er war. Dann schien ihm ein Gedanke zu kommen. »Hast du ihn gefragt?«
    Malden blinzelte und versuchte den Kopf freizubekommen. Er war sich nicht sicher, ob Kempers Worte die geniale Lösung oder der absolute Wahnsinn waren.
    »Bikker erschlägt mich, sobald er mich sieht«, wandte er schließlich kopfschüttelnd ein.
    »Dann wartest du eben, bis Bikker nicht da ist«, erwiderte Kemper. Dann bekam er einen Schluckauf und musste eine Weile die Klappe halten.
    »Es ist zu gefährlich«, beharrte Malden. »Nein, ich muss einbrechen. Aber wie? Eine unsichbare magische Wand umgibt das Gelände, ganz zu schweigen von Wächtern und Hunden und … und Bikker und Cyh… Cyhera. Ich muss mich auch setzen.«
    Er sank rücklings ins Gras. Er fühlte sich nicht so gut. Er wollte sich an Kemper lehnen und fiel geradewegs durch ihn hindurch. Darüber mussten beide so sehr lachen, dass sie keine Luft mehr bekamen.

Kapitel 45
    Es war nicht schwierig, in den Palast zu gelangen, wenn man es mitten am Tag versuchte und dort offenkundig etwas zu erledigen hatte. Die Bewohner des Palasts verbrauchten täglich gewaltige Mengen an Lebensmitteln, Getränken, Feuerholz und anderen Dingen. Karren rollten durch das riesige Eisentor in der Mauer auf dem Schlosshügel. Arbeiter schleppten Mehlsäcke, Schinken und Ölfässer durch einen Hintereingang in der Nähe der Küche. An diesem Tag mussten sie sich in einer Reihe aufstellen und warten, denn im Hof drängten sich bereits Steinmetzen, Architekten und Maurer, die sich um den sorgfältigen Abriss der Turmreste kümmerten. Es war ein großes Durcheinander aus Handwerkern, die in jeder vorstellbaren Farbe und jedem möglichen Stil gekleidet waren.
    Als Croy neben einem Wagen voller Getreide eintrat, hielt ihn ein Torwächter auf. Der überforderte Mann vergewisserte

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