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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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wird nicht eher etwas bewußt werden, bevor es sich nicht wie seine Unterdrücker artikulieren kann. Sprache und Bewußtsein sind eben nicht unabhängig voneinander. Sprache ist artikuliertes Denken. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Und was bin ich?«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Bin ich ein Proletarier oder ein Unterdrücker?«
    »Ich würde meinen, wie die meisten von uns in dieser Zeit gehören Sie irgendwie gleichzeitig zu beiden Gruppen. Sind Sie verheiratet, äh ...« - er schaute in Barrys Mappe - »... Barry?«
    Barry nickte.
    »Da haben wir ja schon eine Form der Unterdrückung. Kinder?«
    Barry schüttelte den Kopf.
    »Leben Sie mit Ihrer Frau zusammen?«
    »Momentan nicht. Aber auch, als wir zusammen waren, haben wir nicht viel miteinander geredet. Außer vielleicht so alltägliche Sachen wie ›Wann hört deine Sendung endlich auf?‹ Manche Leute wollen halt nicht so viel reden. Debra zum Beispiel war so. Deshalb ...« - er konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, die Ursachen seiner früheren Mißerfolge zu erklären - »... habe ich bei meinen bisherigen Examen so jämmerlich versagt. Vorausgesetzt, ich habe beim letzten Mal wirklich einen niedrigen Durchschnitt erreicht. Doch das ist ja nicht sicher, weil die Ergebnisse versehentlich gelöscht worden sind. Aber wenn ich versagt habe, so nur aus dem Grund, weil ich keinerlei praktische Erfahrung habe. Die normalen, alltäglichen Gespräche wie zwischen den meisten Eheleuten haben in meinem Fall einfach nicht stattgefunden.«
    Marvin Kolodny runzelte die Stirn - ein jungenhaftes, freundliches Stirnrunzeln. »Sind Sie sicher, Barry, daß Sie aufrichtig zu sich selbst sind? Nur wenige Leute sind wirklich bereit, sich zu unterhalten. Wir haben doch alle Steckenpferde. Wofür hat sich Ihre Frau interessiert? Hätten Sie sich nicht darüber unterhalten können?«
    »Hauptsächlich für Religion. Aber sie hatte kein Interesse daran, darüber zu reden, solange man nicht ihrer Meinung war.«
    »Haben Sie versucht , ihrer Meinung zu sein?«
    »Nun, sehen Sie, Dr. Kolodny, woran sie wirklich glaubt , ist, daß das Ende der Welt unmittelbar bevorsteht. Im nächsten Februar. Deshalb ist sie jetzt auch nach Arizona gefahren und wartet darauf. Das ist jetzt schon das dritte Mal.«
    »Diese Frau scheint wirklich nicht einfach zu sein, wenn man das hört.«
    »Ich glaube, sie will , daß die Welt untergeht. Außerdem mag sie Arizona.«
    »Haben Sie schon einmal an Scheidung gedacht?« fragte Marvin Kolodny.
    »Nein, nie. Eigentlich lieben wir uns immer noch. Nach einiger Zeit gehen eine ganze Menge Ehepaare auseinander, ohne sich viel unterhalten zu haben, oder? Auch als Debra noch nicht religiös war, haben wir uns nicht sehr viel unterhalten. Um die Wahrheit zu sagen, Dr. Kolodny, ich war nie ein großer Redner. Ich glaube, das ist mir durch die Diskussionsübungen im Gymnasium ausgetrieben worden.«
    »Das ist absolut normal. Ich habe diese Übungen auch gehaßt, obwohl ich zugeben muß, daß ich darin gut war. Wie steht es denn mit Ihrem Beruf, Barry? Haben Sie denn da keine Möglichkeit, Ihre Ausdrucksweise zu bereichern und zu verfeinern?«
    »Ich komme nicht direkt mit Menschen in Berührung. Nur mit Simulatoren, und deren Antworten tendieren immer zu Stereotypen.«
    »Hhm, es gibt keinen Zweifel, Sie haben ein wirkliches Kommunikations-Problem. Aber dieses Problem können Sie lösen. Hören Sie zu, Barry: Offiziell darf ich das nicht sagen, aber ich gebe Ihnen einen Durchschnitt von 65 Prozentpunkten.« Er hielt die Hand hoch, um der Begeisterung zuvorzukommen. »Lassen Sie mich erklären, wie sich die Note zusammensetzt. In den meisten Kategorien sind Sie ziemlich gut - Eindruck, Eingehen auf andere, Differenzierung, Artikulation etc. Aber wo Sie versagen, sind Begriffsvermögen und Originalität. Da müssen Sie was dran tun.«
    »Originalität war immer mein größtes Problem«, gab Barry zu. »Anscheinend kann ich einfach keine eigenen Ideen hervorbringen. Ich hatte zwar eine, gerade heute morgen, als ich auf dem Weg hierher war, und ich wollte versuchen, sie während meiner Prüfung einfließen zu lassen. Aber nie erschien sie mir passend. - Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß man nie junge Tauben sieht? Alle Tauben, die man auf der Straße sieht, haben die gleiche Größe - ausgewachsen. Aber wo kommen sie her? Wo sind die kleinen Täubchen? Sind sie irgendwo versteckt?« Er hielt kurz inne und schämte sich für seine Idee. Jetzt, da

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