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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Paqils allgemein als »Dogstown« bekannt war. In den frühen Tagen war diese Bezeichnung natürlich herabsetzend gemeint, aber die Paqils freundeten sich schnell mit dem Namen an, zumal es kein Zufall war, dass sie zu großen Hundeliebhabern wurden.
    Diese Zuneigung wurde von den Haustieren der Paqils erwidert. Zu den Grunderkenntnissen der Hundepsychologie gehörte, dass Hunde ihre Besitzer lediglich als seltsam aussehende Rudelanführer betrachteten. Wenn sie in den Besitz von Paqils gelangten, fiel der Teil mit dem »seltsamen Aussehen« weg. Hunde waren so gut in die Bevölkerung von Dogstown integriert, dass dies der einzige Stadtteil von Washington D.C. war, wo den Tieren überall Zutritt gewährt wurde und sie ohne Leine herumlaufen durften. Menschen und Vertreter anderer Spezies, die mit ihren Hunden nach Dogstown kamen, waren nicht verpflichtet, ihre Tiere von der Leine zu lassen, aber sie ernteten viele tadelnde Blicke, wenn sie es nicht taten.
    Als Creek die Station Benning Road erreichte, befand sich nur noch ein weiterer Mensch im Waggon, ansonsten standen ausschließlich Paqils, Nidu und andere Aliens auf der Passagierliste. Nachdem Creek ausgestiegen war, blickte er sich zu seinem letzten verbliebenen Artgenossen um. Die Frau saß entspannt in ihre Zeitung vertieft da, während die Aliens um sie herum in ihren einheimischen Sprachen plapperten. Wenn sich ihre Ururgroßmutter in diesem Waggon aufgehalten hätte, wäre sie davon überzeugt gewesen, sich auf dem Weg in den fünften Kreis der Hölle zu befinden. Diese Frau jedoch blickte nicht ein einziges Mal auf. Die menschliche Fähigkeit der Abstumpfung war in der Tat bemerkenswert.
    Das Schild an der Adresse, die Creek bekommen hatte, bewarb »Fixers fixe elektronische Reparaturen« und hing über einem bescheidenen Schaufenster. Durch das Fenster sah Creek einen kleinen Mann, der zum Bild passte, das er auf seinem Kommunikator hatte. Er stand hinter einem Tresen und diskutierte mit einem Paqil. Auf dem Fußboden hatten es sich ein Labrador und ein Akita gemütlich gemacht. Creek trat durch die Tür, worauf der Akita den Kopf hob, Creek musterte und einmal laut bellte.
    »Ich hab ihn gesehen, Chuckie«, sagte Fixer. »Schlaf weiter.«
    Der Akita legte sich unverzüglich wieder auf die Seite und entspannte sich.
    »Nette Türglocke«, bemerkte Creek.
    »Die beste, die es gibt«, sagte Fixer. »Ich bin in einer Minute bei Ihnen.«
    »Nur keine Eile«, sagte Creek. Während der Mann das Gespräch fortsetzte, blickte sich Creek im Laden um, in dem sich vorwiegend reparierte Unterhaltungsmonitore tummelten, die auf ihre Abholung warteten, und ein paar Gebrauchtgeräte, die zu einem günstigen Preis angeboten wurden.
    Der weibliche Paqil beendete das Gespräch, ließ einen reparaturbedürftigen Musikplayer zurück und riet den Hund. Der Labrador sprang auf, und beide traten gemeinsam durch die Tür nach draußen. Fixer wandte sich Creek zu. »Nun zu Ihnen«, sagte er lächelnd. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich besitze ein recht ungewöhnliches Gerät, für das ich ein Ersatzteil benötige«, sagte Creek.
    »Wie ungewöhnlich?«, fragte Fixer.
    »Zumindest so ungewöhnlich, dass man mir im letzten Laden empfohlen hat, mich an jemanden zu wenden, der einen Fabrikator hat.«
    »Dann wüsste ich nicht, wie ich Ihnen helfen könnte«, sagte Fixer. »Das meiste Zeug, das ich repariere, stammt aus industrieller Massenfertigung. Die Ersatzteile bestelle ich bei den Herstellerfirmen.«
    »Schauen Sie es sich trotzdem mal an.« Creek griff in die Tasche, zog Moellers Apparat hervor und legte ihn vor Fixer auf den Tresen.
    Fixer starrte das Ding fast eine Minute lang an und blickte schließlich wieder zu Creek auf. »Ich habe keine Ahnung, was das ist.« Seine Stimme klang ruhig, aber im Augenwinkel bemerkte Creek, dass der Akita den Kopf hob, als er die Stimme seines Herrchens hörte, und sich aufsetzte.
    »Wirklich nicht?«, fragte Creek. »Mir wurde nämlich glaubhaft versichert, dass Sie jemand sein könnten, der mir mit so etwas weiterhelfen könnte.«
    »Ich weiß nicht, woher Sie diese Information haben«, sagte Fixer. »Wer auch immer Ihnen das erzählt hat, muss falsch informiert sein.«
    Creek beugte sich etwas näher heran, was den Akita veranlasste, sich gänzlich vom Boden zu erheben. »Das glaube ich nicht. Für die Konstruktion eines solchen Apparats muss man über großes technisches Geschick verfügen, ganz zu schweigen von einem nicht

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