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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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über seinen eigenen Scherz amüsierte. Sral-win-Getag hielt sich selbst für recht witzig, und seine Spezialität bestand darin, Malapropismen zu ersinnen, die auf der menschlichen Umgangssprache basierten. Er hatte einmal gesehen, wie ein Alien in einem Film aus der Ära vor dem Kontakt genau das getan hatte, und fand diese Art von Sinnverdrehung sehr clever. Es war genau die Sorte Witz, die sehr schnell langweilig wurde.
    »Auf jeden Fall«, sagte Moeller und erwiderte die Verbeugung, wobei er einen neuen leichten Krampf in Kauf nahm. »Unsere Daumen sind bereit.«
    »Exzellent.« Sral-win-Getag setzte sich und griff nach der Tagesordnung. »Beschäftigen wir uns immer noch mit landwirtschaftlichen Quoten?«
    Moeller blickte zu Alan, der die Tagesordnung erstellt hatte. »Bis um zehn sprechen wir über Dessert- und Kochbananen, und dann stürzen wir uns bis zur Mittagspause auf Wein- und Tafeltrauben«, sagte Alan. »Am Nachmittag legen wir mit Viehquoten los. Mit Schafen fangen wir an.«
    »Määänen Sie, dass das eine gute Idee ist?«, sagte Sral-win-Getag und zeigte Moeller wieder sein scheußliches Lächeln. Auch an Wortspielen fand der Nidu immer wieder großen Gefallen.
    »Das ist sehr amüsant, Sir«, sagte Alan tapfer.
    Vom unteren Ende des Tisches flötete ein Nidu: »Wir machen uns leichte Sorgen wegen des Prozentsatzes an Bananen, die laut Vertrag aus Ecuador kommen sollen. Wie wir hörten, hat ein Bananenvirus dort im vergangenen Jahr einen großen Teil der Ernte vernichtet.« Von der anderen Tischseite antwortete ein Mitglied der Menschendelegation. Die Verhandlungen plätscherten in der folgenden Stunde an den äußeren Enden des Tisches dahin. Alan und seine Leute würden sich bemühen, ihre Gegenseite im Zaum zu halten. Sral-win-Getag war schon jetzt gelangweilt und rief mit seinem Datenschirm Sportergebnisse ab. Moeller war zufrieden, dass seine aktive Teilnahme über einen längeren Zeitraum nicht nötig war, und tippte dann seinen eigenen Schirm an, um den Apparat hochzufahren.
    Es war Sral-win-Getag persönlich gewesen, der die Anregung zur Konstruktion des Apparats gegeben hatte. Er war, um es vorsichtig auszudrücken, in seinem Metier nicht allzu erfolgreich. Seine Leistungen waren mittelmäßig, während die meisten seiner Geschwister viel höhere Stellungen errungen hatten. Man vermutete, dass der einzige Grund, warum Sral-win-Getag überhaupt ein mittelmäßiger Verhandlungsführer geworden war, darin bestand, dass er für seine Familie viel zu wichtig war, um ihn auf einen anderen Posten zu versetzen. Es wäre eine Beleidigung seiner ganzen Sippe gewesen, wenn er versagt hätte.
    Deshalb wurde Sral-win-Getag von Assistenten überwacht, die merklich intelligenter waren als er, und man betraute ihn niemals mit brisanten Aufgaben. Größtenteils längst festgesetzte landwirtschaftliche Produktionsquoten waren beispielsweise genau seine Kragenweite. Zum Glück war Sral-win-Getag nicht einmal so intelligent, dass er erkannt hätte, wie er von seiner Regierung ins Abseits manövriert wurde. Somit war alles bestens für alle Beteiligten geregelt.
    Wie die meisten intellektuellen Mittelfeldspieler war Sral-win-Getag jedoch sehr empfindlich, wenn es um Angelegenheiten des persönlichen Status ging. Außerdem konnte er ziemlich aufbrausend werden. Ohne die diplomatische Immunität hätte es in seiner Personalakte von Ermahnungen wegen tätlicher Angriffe, schwerer Körperverletzung und zumindest in einem Fall versuchten Mordes gewimmelt. Es waren genau diese Umstände, die die Aufmerksamkeit von Jean Schroeder geweckt hatten, dem Sohn des kürzlich verstorbenen Anton Schroeder und dessen Nachfolger als Leiter des Amerikanischen Instituts für Kolonisation.
    »Hören Sie sich das an«, sagte Jean, der aus einem Bericht vorlas, den sein Assistent zusammengestellt hatte, während Moeller in seinem Garten für sie beide Steaks grillte. »Vor sechs Jahren besuchte Sral ein Spiel der Capitals und musste daran gehindert werden, einen Zuschauer in der Toilette des Stadions zu erwürgen. Mehrere Leute mussten sich buchstäblich auf ihn stürzen und sich auf seinen großen Reptilienarsch setzen, bis die Polizei eintraf.«
    »Warum wollte er den Mann erwürgen?«, fragte Moeller.
    »Der Kerl stand neben Sral am Waschbecken und benutzte ein Atemspray«, erklärte Schroeder. »Sral roch es und drehte durch. Er sagte zu den Polizisten, der Geruch des Atemsprays hätte bedeutet, er würde sich damit vergnügen,

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