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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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wenn Summer ertönt. langwellenbestrahlung kann sonst zu erblinden führen!« Er richtete sich genau nach den Anweisungen und spürte eine Art von kalter Hitze am Körper. Dieses Gefühl dauerte etwa fünf Minuten, dann ertönte ein Summen, und er öffnete die Augen. Sein Körper war völlig trocken. Er folgte den anderen einen Korridor entlang, der aus vier hintereinanderliegenden Duschen bestand. Jeder mußte unter allen vier Duschen hindurchgehen. Am anderen Ende fand Hall ein Warmluftgebläse, das ihn abtrocknete, und neue Kleidung. Diesmal war sie weiß.
     
    Sie zogen sich an und fuhren mit dem Lift hinunter zum Stockwerk III.
    Hier wurden sie von vier Krankenschwestern erwartet. Eine führte Hall in einen Untersuchungsraum. Es stellte sich heraus, daß die zweistündige ärztliche Untersuchung diesmal nicht von einer Maschine ausgeführt wurde, sondern von einem sehr gründlichen jungen Mann mit ausdruckslosem Gesicht. Leicht verärgert sagte sich Hall, daß ihm dann doch die Maschine lieber war.
    Der Arzt ließ nichts aus, nicht einmal den Lebenslauf: Geburt, Schulbildung, Reisen, Herkunft der Eltern, frühere Krankenhausaufenthalte und Erkrankungen. Die Untersuchung war ähnlich vollständig. Hall wurde immer zorniger. Das alles war so verdammt sinnlos. Aber der junge Arzt zuckte nur immer wieder die Achseln und erklärte: »Das ist Vorschrift.«
    Nach zwei Stunden fuhr er zusammen mit den anderen zum Stockwerk IV hinunter.
     
    Erst kamen vier Vollbäder mit Untertauchen, dann drei abwechselnde Ultraviolett- und Infrarotbestrahlungen, anschließend zwei Ultraschallbehandlungen; den Abschluß bildete etwas höchst Erstaunliches: ein Kabinett mit Stahlwänden und einem Helm an einem Haken. Ein Hinweisschild erläuterte: »ultrablitzgerät! Helm zum Schutz der Kopf- und Gesichtsbehaarung fest auf den Kopf setzen, dann auf diesen Knopf drücken!«
    Von Ultrablitz hatte Hall noch nie etwas gehört. Er richtete sich nach den Instruktionen und hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Nachdem er den Helm aufgesetzt hatte, drückte er auf den Knopf unter dem Schild. Einmal zuckte ganz kurz ein blendend weißes Licht auf, dann erfüllte eine Hitzewelle die ganze Stahlkammer. Hall spürte einen augenblicklichen Schmerz, der aber so rasch vorüberging, daß er ihn kaum wahrnahm. Vorsichtig nahm er den Helm ab und sah an seinem Körper herab. Seine Haut war mit feiner weißer Asche bedeckt. Dann wurde ihm klar, daß diese Asche die Überreste seiner eigenen Haut darstellte: Dieser Hitzeblitz hatte die oberste Hautschicht weggebrannt.
    Hall ging weiter zu einer Dusche und spülte die weiße Asche fort. Als er endlich den Ankleideraum erreichte, fand er diesmal grüne Uniformen vor.
     
    Eine weitere ärztliche Untersuchung. Diesmal wurden alle möglichen Proben verlangt: Sputum, Mundschleimhaut-Abstrich, Blut, Urin, Stuhl. Hall unterwarf sich widerstandslos den Tests, Untersuchungen und Fragen. Er war müde und zunehmend desorientiert. Die Wiederholungen, die neuen Eindrücke, die Farben an den Wänden, dasselbe grelle künstliche Licht …
    Endlich wurde er zu Stone und den anderen zurückgeführt. Stone sagte: »Wir haben in diesem Stockwerk sechs Stunden Zeit. Das ist Vorschrift; wir müssen das Ergebnis der Labortests abwarten. Wir sollten die Pause zum Schlafen benutzen. Gehen Sie diesen Korridor entlang, dann finden Sie Ruheräume mit Ihren Namen daran. Ein Stück dahinter liegt das Café. Wir treffen uns dort in fünf Stunden zu einer Besprechung. Einverstanden?«
    Hall fand sein Zimmer. Es war durch ein Plastik-Türschild gekennzeichnet. Er trat ein und fand es überraschend groß. Gerechnet hatte er mit einer Kammer von der Größe eines Schlafwagenabteils; doch dieser Raum war weitaus größer und besser eingerichtet: Bett, Sessel, kleiner Tisch und Computer-Pult mit eingebautem Fernsehschirm. Der Computer machte ihn neugierig, aber er war auch sehr müde. Er legte sich aufs Bett und schlief rasch ein.
     
    Burton konnte nicht einschlafen. Er lag auf seinem Bett in Stockwerk IV, starrte zur Decke und dachte nach. Er wurde den Anblick jenes Ortes nicht los, der Leichen, die auf der Straße herumlagen und nicht bluteten …
    Burton war zwar kein Hämatologe, aber im Verlauf seiner Arbeit war er doch mit Blutuntersuchungen in Berührung gekommen. Er wußte, daß eine Reihe von Bakterien sich auf das Blut auswirkt. Bei seinen eigenen Untersuchungen von Staphylokokken war er beispielsweise auf die Tatsache gestoßen,

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