Andromeda
bedeutete, daß in diesem Falle der Computer kaum »Arbeit« leistete. Wenn man es so einrichtete, daß eine Anzahl von Leuten dem Computer gleichzeitig Fragen stellte, konnte man das Gerät gleichmäßiger auslasten.
»Wenn beim Computer wirklich starker Andrang herrscht«, sagte die Assistentin, »kann es zu einer Verzögerung von einer oder zwei Sekunden kommen, bis Sie die Antwort erhalten. Aber normalerweise kommt sie sofort. Was wir hier benutzen, ist das sogenannte MEDCOM-Programm. Kennen Sie es?«
Hall schüttelte den Kopf.
»Es ist ein Analysator für medizinische Daten«, erklärte sie. »Man füttert ihm Informationen ein, und er sagt Ihnen dann, wie die Diagnose aussieht und was zur Behandlung getan werden muß oder auf welche Weise die Diagnose noch unterbaut werden sollte.«
»Klingt ganz praktisch.«
»Und ist schnell«, sagte sie. »Alle unsere Laboruntersuchungen werden vollautomatisch durchgeführt. Auf diese Weise können wir auch schwierige Diagnosen innerhalb weniger Minuten bekommen.«
Hall sah sich durch die Glaswand hindurch seine beiden Patienten an. »Wie sind sie bisher behandelt worden?«
»Überhaupt nicht. Im Stockwerk I wurde mit den Infusionen begonnen: Plasma bei Peter Jackson, Dextrose und Wasser bei dem Baby. Der Flüssigkeitshaushalt scheint jetzt bei allen beiden in Ordnung zu sein, und ich glaube auch nicht, daß sie leiden. Jackson ist noch ohnmächtig. Keine Pupillenreaktion, aber er ist nicht ansprechbar und wirkt anämisch.«
Hall nickte. »Die Labors hier können alles machen?«
»Alles. Sogar Tests auf Nebennierenhormone und Thrombokinase-Zeiten. Jede übliche medizinische Untersuchung kann hier durchgeführt werden.«
»Na schön, dann wollen wir anfangen.«
Sie wandte sich dem Computer zu.
»Ich zeige Ihnen jetzt, wie Sie die Labortests anfordern«, sagte sie. »Sie nehmen den Lichtschreiber hier und haken die gewünschten Tests ab. Sie brauchen nur mit dem Stift den Schirm zu berühren.«
Sie gab ihm eine kleine Bleistiftlampe und drückte auf den START-Knopf.
MEDCOM PROGRAMM
LABOR/ANALYS
CX/JGG/1223098
BLUT
EIWEISS
ZAHL ROTE BK
RETIKULOZ ALBUM
BLUTPLAETTCH GLOBUL
WEISSE BK
DIFF BLUTBILD HAEMATOKRIT HAEMOGLOB
ERYTHROZ VOLUM ERYTHROZ HAEMOGL KONZENTR
PROTHROMB ZEIT
PARTIAL THROMBOPLAST TEST
BSG
ANORGAN
BROM
CALZ
CHL
MAGN
PHOSPH
KAL
NATR
CO 2
ENZYME
AMYLASE
CHOLINESTERASE
LIPASE
PHOSPHATASE SAUER
ALKAL
LAKT DEHYDROGEN
SER GLUT OXALAC TRANSAM
SER GLUT PYRUV TRANSAM
FIBRINOG TOTAL
ALBUM
GLOBUL QUOT
DIAGNOST WERTE
CHOLEST
KREAT
GLUKOSE
PROT GEB SERUM
BUT EXTRAH PLASM
GES JOD
REST STICKST
HARNST STICKST BILIRUB
CEPHAL/FLOCK THYMOL/TRUEB TEST BROM SULFAL TEST
LUNGEN VOLUM
VITAL KAPAZ
ATEM VOL
EINATM KAPAZ
EINATM RES VOL AUSATM RES VOL
TOTAL KAP
Hall betrachtete die Liste. Dann berührte er die Tests, die er brauchte, mit dem Lichtstift. Sie verschwanden vom Schirm. Nachdem er fünfzehn oder zwanzig Untersuchungen angefordert hatte, trat er einen Schritt zurück. Für einen Augenblick wurde der Schirm dunkel, dann kam die Anweisung:
ANGEFUEHRTE TESTS ERFORDERN
JE PERSON
20 ML VOLLBLUT
10 ML OXALATBLUT
15 ML ZITRATBLUT
15 ML URIN
Die technische Assistentin sagte: »Ich mache die Blutentnahmen, wenn Sie schon mit den Untersuchungen beginnen wollen. Haben Sie schon einmal in einer solchen Kammer gearbeitet?«
Hall schüttelte den Kopf.
»Es ist eigentlich ganz einfach. Wir kriechen durch die Verbindungen in die Schutzanzüge. Die Verbindung wird dann hinter uns hermetisch abgeschlossen.«
»So? Warum?«
»Für den Fall, daß uns etwas zustößt. Falls beispielsweise der Anzug einreißt – wenn die Unversehrtheit der Oberfläche nicht mehr gewährleistet ist, wie es offiziell heißt. In diesem Falle könnten Bakterien durch die Verbindung nach außen gelangen.«
»Wir werden also eingesperrt.«
»Ja. Wir bekommen unsere Atemluft aus einem gesonderten System. Sie sehen die dünnen Leitungen, die da drüben hineinführen. Sobald man sich also in dem Schutzanzug befindet, ist man eigentlich nach allen Richtungen hin vollkommen isoliert. Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen zu machen. Den Anzug kann man an sich nur beschädigen, wenn man das Plastikmaterial mit einem Skalpell ritzt. Um das zu verhindern, haben die Handschuhe dreifache Dicke.« Sie zeigte ihm, wie man in den Schutzanzug einsteigt. Er machte es ihr nach und
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