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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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die Atmung?«
    »Ja – jetzt, wo Sie’s erwähnen, fällt mir ein, daß mir danach die Luft ‘n bißchen knapp geworden ist. Aber in meinem Alter braucht man nicht mehr viel Luft.« Jackson gähnte und schloß die Augen. »Sie sind schrecklich neugierig, mein Junge. Nichts wie Fragen. Ich will jetzt schlafen.«
    Hall sah ihn an und sagte sich, daß Jackson recht hatte. Es war am besten, behutsam vorzugehen, zumindest vorläufig. Er zog sich durch die Verbindung zurück in den äußeren Raum. Dann wandte er sich an seine Assistentin. »Unser guter Mr. Jackson leidet seit zwei Jahren unter einem Magengeschwür. Geben wir ihm lieber noch zwei Blutkonserven, dann können wir die Infusion absetzen und abwarten, was geschieht. Geben Sie ihm auch eine Magensonde und fangen Sie mit der Eiswasserspülung an.« Ein melodischer Gong klang durch den Raum. »Was soll das?«
    »Das Zwölfuhrzeichen. Es bedeutet, daß wir die Kleidung wechseln müssen. Und daß jetzt eine Besprechung ist.«
    »Wo denn?«
    »Im Besprechungsraum gleich neben dem Café.«
    Hall nickte und ging.
     
    In der Abteilung delta summten und klapperten gedämpft die Computer, als Hauptmann Arthur Morris am Steuerpult ein neues Programm einfütterte. Hauptmann Morris war Programmierer; der Leiter des Stockwerks I hatte ihn in die Abteilung delta geschickt, weil seit neun Stunden keine dringenden Mitteilungen mehr angekommen waren. Es konnte natürlich sein, daß keine solchen Mitteilungen vorlagen, doch das war unwahrscheinlich. Waren jedoch dienstliche Mitteilungen nicht angekommen, dann konnte das nur heißen, daß die Computer nicht richtig funktionierten.
    Hauptmann Morris beobachtete, wie das normale Kontrollprogramm den Computer durchlief. Nach dem Ergebnis funktionierten sämtliche Schaltkreise einwandfrei. Er gab sich damit nicht zufrieden und gab das checklim- Programm ein, eine noch gründlichere Überprüfung der Schaltungen. Für die Antwort brauchte das Gerät genau 0,03 Sekunden: Am Bedienungspult leuchteten in einer Reihe fünf grüne Lämpchen auf. Morris ging hinüber zum Schreibgerät und las die ausgedruckte Antwort:
     

FUNKTION ALLER SCHALTKREISE
    NORMAL
     
    Morris nickte zufrieden. Er konnte in der Tat nicht wissen, daß doch eine Störung vorlag; allerdings keine elektronische Störung, sondern eine mechanische, die durch die Testprogramme nicht entdeckt werden konnte: Der Fehler lag im Gehäuse des Schreibers selbst verborgen. Ein Streifen Papier hatte sich vom Rand der Rolle gelöst, nach innen aufgerollt und zwischen Klingel und Klöppel geschoben. So konnte das Signal nicht anschlagen. Das war der Grund, warum in den letzten neun Stunden keine dringenden Mitteilungen registriert worden waren.
    Weder das Gerät noch der Mensch waren imstande, diesen Fehler zu erkennen.

Die Mittagsbesprechung
     
    Nach der Vorschrift hatte das Team alle zwölf Stunden zu einer Kurzbesprechung zusammenzukommen, auf der die Ergebnisse zusammengefaßt und neue Maßnahmen geplant wurden. Aus Zeitersparnis wurden diese Besprechungen in einem kleinen Raum neben dem Café abgehalten. So konnte man sich gleich beim Essen unterhalten. Hall betrat als letzter den Raum. Er setzte sich auf seinen Platz, an dem bereits sein Abendessen bereitstand: zwei Gläser Nährtrank und drei verschiedenfarbige Pillen. Stone sagte gerade: »Wir hören uns zuerst an, was Burton zu berichten hat.«
    Burton erhob sich und erläuterte mit langsamen, tastenden Worten seine Versuche und die erzielten Ergebnisse. Zuerst gab er bekannt, daß die Größe des tödlichen Erregers nach seinen Feststellungen ein Mikron betrug. Stone und Leavitt sahen einander an. Die grünen Flecken, die sie beobachtet hatten, waren wesentlich größer; offenbar wurde die Infektion bereits durch einen winzigen Bruchteil des grünen Fleckens übertragen.
    Dann berichtete Burton über die Experimente, bei denen sich zwei Dinge herausgestellt hatten: erstens, daß die Krankheit durch die Luft übertragen wurde, und zweitens, daß das Gerinnen des Blutes in den Lungen begann. Er schloß mit seinen Ansätzen zu einer Behandlung mit gerinnungshemmenden Mitteln.
    »Und wie steht es mit den Autopsien?« fragte Stone. »Was haben sie ergeben?«
    »Nichts, was wir nicht bereits wissen. Das Blut ist durch und durch geronnen. Mit dem Lichtmikroskop sind keinerlei andere Anomalitäten zu erkennen.«
    »Und die Gerinnung beginnt in den Lungen?«
    »Ja. Vermutlich gehen die Organismen von dort aus in den

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