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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Sjöberg
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was euren Erkenntnisdrang zu befriedigen vermag.“
    „Gewiß könnten wir das“, bestätigte er, „doch es wäre eine rein physische Lösung, keine geistige. Vom Prinzipiellen her wissen wir nämlich wirklich alles, sogar wie unsere Krankheit zu heilen wäre. Das heißt, das GROSSE ZENTRUM weiß es. Alles liegt abrufbar bereit. Und was bliebe wirklich für uns? Zweit- und drittklassige Fragen, die vom Grundsätzlichen her längst beantwortet sind. Nein, das wäre kein Leben. Und ein Leben nur um des Lebens willen – wer will das schon? Im übrigen jedoch stünden wir nach zwei oder drei Millionen Jahren, wenn wir vielleicht gerade heimisch geworden sind in der neuen Welt, abermals vor dem Problem der sich erschöpfenden Energiereserven – genauso wie hier auf Piros. Energieträger aber mit Raumfahrzeugen heranzuschaffen, das ist keine Lösung. Der Transport verschlingt neun Zehntel des Gewinns. Und Energie zu schöpfen auf Kosten des Raumes, wie es die LAUTLOSEN GOLDENEN tun, die OMGAREN, das lehnen wir ab. Der Raum ist uns heilig, und wir tun nichts, was sein Schrumpfen noch beschleunigen könnte. Du kennst diesen Grundsatz.“
    So erfuhr ich auch dieses noch. Die OMGAREN deckten ihren Energiebedarf aus dem Raume selbst. Sie tun dies auch heute noch.
    Die Tantaliden aber brachten ihnen die Fähigkeit, den nächsten Schritt zu gehen und aus Energie Materie zu schaffen, ebenso auch die Umkehrung dieses Vorgangs, was die OMGAREN jedoch nicht nutzten, ja, regelrecht verdammten. Für sie war die Materie das, was unantastbar war. Deshalb auch duldeten sie die GROSSE AMÖBE nicht in ihrer Nähe – sie gewann ja Energie aus Metallen. In Vorzeiten mußte es deswegen sogar zu etlichen fast kriegsähnlichen Zwischenfällen gekommen sein. Die Tantaliden hatten die AMÖBE natürlich als Raumgleiter benutzt, und die OMGAREN waren eingeschritten. Dogmen hier und Dogmen dort.
    Würde die Menschheit auch einmal derart verknöchert den Realitäten gegenüberstehen? Ich vermochte es mir nicht vorzustellen. Die OMGAREN jedenfalls waren dann – auf der Grundlage der Erkenntnisse der Tantaliden – einem wahren Schöpfungsrausch verfallen. Sie schufen Sonnen und Planeten, ohne Rücksicht auf den Raum, besiedelten die neugeschaffenen Welten mit den phantastischsten Schöpfungen, die sie danach sich selbst überließen. Wahre Monsterwelten sollten so schon zustande gekommen sein. Alk-Bar vermochte nur mit verhaltener Mißbilligung darüber zu sprechen.
    Dann freilich war ein Tag gekommen, an dem es ein Mißgeschick gegeben und die LAUTLOSEN GOLDENEN beinahe ihren eigenen Planeten Karion in die Abgründe des vernichteten Raumes versenkt hätten. Die Tantaliden hatten ihnen in letzter Minute geholfen, und von da an datierte die engere Beziehung zwischen beiden Geschlechtern. Nun halfen die OMGAREN ihrerseits den Tantaliden mit Energie aus – Energie, die aus dem Raum gewonnen wurde! Doch das nun störte die Tantaliden nicht. Es war schon eine eigenartige Logik.
    So ganz nebenbei erfuhr ich auch, daß die LAUTLOSEN GOLDENEN in ihrem wilden Schaffenstrieb die erstaunlichsten technischen Leistungen vollbracht hatten, Leistungen, die in den Augen der ALKAREN jedoch nur Spielerei waren, da sie auf Prinzipien fußten, die ihnen längst bekannt waren. Eine dieser Spielereien war aber der Raum-Zeit-Tunnel! Er war damals und ist auch heute noch, da ich dieses niederspreche, nicht bis zur letzten Perfektion entwickelt. Wenn ich es genau bedenke, stellt er die konsequente und bis zu interastralen Dimensionen hinaufgesteigerte Fortführung unserer eigenen Null-Raum-Technik dar. Sonnen können auf solche Weise bis auf Schrittentfernung zusammenrücken und Körper geringer Masse heute schon von Milchstraße zu Milchstraße gelangen, als werfe man einen Stein über einen Bach. Der Tag wird kommen, da der Mensch nur die Hand auszustrecken braucht, um fremde Welten direkt zu berühren. Uns jedenfalls, meine irdischen Gefährten und mich, rettete es vor dem unwiderruflichen Untergang, daß die OMGAREN über diese ’Spielerei’ bereits verfügten.
    Wie erwähnt, Tage dauerte es, bis ich all dies erfuhr. Freilich konnte ich es lediglich zur Kenntnis nehmen, begriff manches auch gar nicht, und manches vermochte ich nicht zu akzeptieren. Dennoch wurde mir nicht alles mitgeteilt, und was ich dennoch herausfand, verdanke ich eigentlich nur dem Zufall und einer gewissen odysseushaften Schläue, die ich mir – angesichts der Unausweichlichkeit meiner Lage

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