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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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zu werden. Er fuhr hoch und spähte in die Umgebung, aber außer Steinen und Felsen sah er nichts.
    Cale war bereits erwacht und saß mit der geschlossenen Laresiusflasche neben ihm, als traue er sich nicht, die Flasche ohne die Zustimmung seines Begleiters zu öffnen. Doch Renyan griff sofort nach der Flasche, als er sie sah und nahm gierig einen großen Schluck. Dann übergab er sie Cale und wenige Augenblicke später war die Flasche nur noch halb voll.
    „So schwer es auch sein mag“, sagte Renyan und verstaute die Flasche wieder im Rucksack, „wir müssen uns den Rest besser einteilen, er ist alles, was wir noch haben.“
    Cale grinste. „Wenn ich mit dir gen Norden davon presche, bleibt ohnehin keine Zeit zum Trinken.“
    „Dein Tatendrang ist bewundernswert, aber übernimm dich bitte nicht“, mahnte Renyan eindringlich. „Wenn wir Namagur erreicht haben, könnten wir sofort in einen Kampf verwickelt werden, sei dir dessen stets bewusst.“
    „Ja, ja“, erwiderte Cale und begann seine Sachen zu packen. „Du hast ja recht.“
    Nachdem sie zum Aufbruch bereit waren, verschwand Cale wieder für einen Moment und kehrte bald darauf als Zardan zurück.
    Renyan musterte ihn nachdenklich und schaute nach Norden. Dann wühlte er zwischen den kleineren Steinen auf dem Boden herum und häufte etwas Dreck in seine Handflächen.
    „Du bist zu auffällig mit deinem schimmernden Fell. Ich werde dich ein wenig mit dem Schmutz einreiben, damit du wenigstens etwas getarnt bist.“
    Doch der Schmutz war zu trocken, als das er auf dem weichen Fell haften blieb und so gab Renyan es schließlich auf und schwang sich samt Gepäck auf Zardans Rücken, der sogleich über den steinigen Boden Richtung Namagur davon wetzte.

    Drei Stunden vergingen, bis sich vor ihnen eine weite Ebene auftat, deren verdorrter Boden geradezu nach Wasser schrie und von unzähligen Rissen durchzogen war. Hier und da klafften tiefe Spalten vor ihnen auf, wie ausgetrocknete Mäuler, doch Zardan setzte seinen Weg unbeirrt fort und sprang mit einer solchen Leichtigkeit über die Risse und Spalten hinweg, dass sein Reiter mühelos sein Gleichgewicht halten konnte. Renyan war überrascht von Zardans enormer Ausdauer und fühlte sich selbst bei den waghalsigsten Sprüngen und Haken so sicher wie auf keinem Pferderücken zuvor. Er war nie gern geritten, aber diesmal gefiel es ihm, vor allem wenn der Wolf im hohen Bogen über mehrere Spalten hinweg sprang und so weich und sicher landete als würde ihn ein Luftpolster auffangen.
    Bald tauchten immer weniger Risse vor ihnen auf und der Boden wurde wieder steiniger. Zu ihrer linken, eingebettet zwischen massiven Felswänden, brauste leuchtendes Wasser einen schmalen Wasserfall hinab, und als Renyans Blick dem weiteren Flussverlauf folgte, sah er weit in der Ferne einen schwarzen Turm stehen.
    Zardan drosselte nun sein Tempo und sprang an der ihnen zugewandten Flussseite die Felsen hinunter, bis sie sich einige Meter neben der Stelle befanden, an der die tosenden Wassermassen in das weitere Flussbett stürzten. Die grauen Felsen unterhalb des Wasserfalls waren über und über mit leuchtenden Spritzern besprenkelt, die im Laufe der Zeit tiefe Löcher in das Gestein gefressen hatten, wie ein von Würmern befallener Baum.
    Sie folgten dem Fluss weiter nach Norden, bis sie nur noch wenige Meilen von dem Turm trennten.
    Renyan rief Zardan zu, er solle anhalten, doch der Lärm des reißenden Flusses übertönte seine Rufe und so presste er seine Beine so fest er konnte um Zardans Flanken, worauf der Wolf abrupt stehen blieb. Renyan stieg von Zardans Rücken, zog sich den Rucksack aus und überprüfte mit raschem Blick ihr Gepäck. Er befürchtete, dass sie unterwegs etwas verloren hatten, atmete aber erleichtert auf als er Cales Schuhe, seinen Bogen und Lumeos immer noch am Rucksack festgebunden fand.
    Die Klinge des Schwertes leuchtete nicht, obwohl außerhalb des Schattenwalls bereits der Abend angebrochen war. Hier, innerhalb der Barriere, schien Lumeos nicht mehr als ein gewöhnliches Schwert zu sein, wenngleich auch ein sehr gutes, aber seine magischen Kräfte wollten sich an diesem Ort nicht entfalten.
    Vielleicht ist das gar nicht mal so verkehrt, dachte Renyan, als er über das verräterische Glühen der Klinge nachdachte. So würde das Schwert wenigstens nicht ihren Aufenthaltsort preisgeben, im Gegensatz zu Zardans Fell, das ihn weiterhin deutlich von der grau-schwarzen Umgebung abhob. Während er über

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