Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
Renyan schlafen gelegt hatte. Das seltsame Licht, das sie umgab, leuchtete immerzu in schimmernden Grüntönen, ganz so wie der Schattenwall, der irgendwo weit über ihnen zusammenlief, wie eine Kuppel, durch die kein natürliches Licht dringen konnte.
    Seit zwei Tagen waren sie nun schon in dem Schattengebirge unterwegs. Snirna waren sie unversehrt entkommen, doch nun mussten sie gegen etwas ankämpfen, dass noch viel quälender war und von Stunde zu Stunde schlimmer wurde; ihr Hunger. Ihre letzten Proviantreste waren bereits verzehrt und nun hatten sie nichts mehr, weder Wasser noch etwas Essbares.
    „Wach auf, Renyan“, rief Cale kraftlos und ließ sich neben ihm nieder.
    Renyan schlug die Augen auf und ließ seinen Blick über die schroffe Höhlendecke wandern. „Guten Morgen“, gähnte er und begab sich stöhnend in eine aufrechte Sitzposition. „Oder guten Tag, was auch immer wir gerade für eine Tageszeit haben.“
    „Ich hab Hunger!“, murrte Cale, ohne Renyans Gruß zu erwidern. „Und Durst hab ich auch, gar schrecklichen Durst! Hatte noch nie solch großen Durst.“
    „Wir müssen unbedingt sauberes Wasser finden“, sagte Renyan, „ansonsten werden wir wohl nicht mehr weit kommen.“
    Cale bemühte sich, das Knurren seines Magens zu ignorieren. „Wir sollten auch dringend etwas zum Essen suchen. Vielleicht kann man ja ein Stück weiter nördlich etwas jagen, und wenn’s nur Vögel sind.“
    „Hast du bis jetzt einen Vogel gesehen, geschweige denn auch nur einen gehört? Diese Gegend scheint absolut verlassen, würde mich nicht wundern, wenn wir beiden die einzigen Lebewesen weit und breit wären.“
    „Dann werde ich mich jetzt schon einmal bei dir entschuldigen“, erwiderte Cale mit schwachem Lächeln.
    „Weshalb?“
    „Nun, sollten wir in den nächsten Stunden nichts jagen, fangen oder sonst irgendwie in die Finger bekommen, so sehe ich mich leider gezwungen, mich in einen Wolf zu verwandeln um dich aufzufressen! In dieser Gestalt würde es mir wahrscheinlich leichter fallen und du würdest bestimmt auch besser schmecken.“
    „Es freut mich, dass du bei all unseren Problemen noch nicht deinen Humor verloren hast.“
    „Das war kein Witz, Renyan, ich mach´s wirklich“, erwiderte Cale und beide lachten. Schließlich packten sie mit knurrenden Mägen ihre Sachen und verließen die Höhle.
    „Sarash Firni liegt in dieser Richtung“, rief Renyan und deutete nach Westen. „Also muss der Turm Namagur dort liegen.“ Er zeigte nach Norden, als er bemerkte, dass Cale stehen geblieben war und seine Schuhe auszog.
    „Was machst du da? Willst du etwa barfuß übers Gestein gehen?“
    „Nein, ich werde mich verwandeln!“
    „Was? Dafür bist du viel zu schwach! Die Verwandlung könnte deine letzten Kraftreserven aufzehren, und was dann?“
    „In Wolfsgestalt bin ich viel schneller, Renyan! Und vergiss nicht den Geruchssinn eines Wolfes! Vielleicht kann ich ja irgendein Tier erschnüffeln, es erlegen und zu dir in die Höhle bringen, wo wir es anschließend braten könnten.“
    Doch Renyan war sich unsicher. Auch sein Magen knurrte und nichts wünschte er sich mehr als einen gefüllten Bauch und einen Krug frischen Wassers, aber Cales körperliche Verfassung gab ihm zu bedenken.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob du es wirklich schaffst.“
    „Wenn ich es nicht schaffe, kannst du mich ja kochen, dann hast wenigstens du etwas davon.“
    „Ich meins ernst, Cale. Bist du sicher, dass dein Körper die Strapazen verkraftet? Du weißt, was Ziron dir geraten hat.“
    Doch Cale war bereits hinter einem Felsen verschwunden, um seine restliche Kleidung abzulegen. Nur die Kette behielt er an.
    „Pack meine Sachen bitte ein und nimm sie mit in die Höhle, ja? Meine Kette behalte ich an, sie ist ja weit genug“, rief er Renyan zu, und noch bevor der ihm widersprechen konnte, trat auch schon Zardan hinter dem Felsen hervor.
    „Du törichter, kleiner Bengel!“, schimpfte Renyan, doch der Wolf mit der Größe eines Ponys stieß nur ein kurzes Knurren aus und lief davon.
    So ging Renyan seufzend hinter den Felsen, packte Cales Kleidung und begab sich wieder in die Höhle, um dort auf die Rückkehr seines ungestümen Begleiters zu warten.

    Als Zardan jedoch nach zwei Stunden immer noch nicht zurückgekehrt war, begann er sich Sorgen zu machen. Da er aber nicht wusste, wo er ihn suchen sollte, nahm er seinen Ring mit dem eingefassten Bruchstück zur Hilfe und sah hinein. Und da war er. Zardan hatte

Weitere Kostenlose Bücher