Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
doch dann wurde das Stampfen so laut, dass auch Renyan erwachte und sofort nach seinem Schwert griff.
    „Was ist das?“, flüsterte Cale beunruhigt und hielt den Atem an.
    Renyan schüttelte ahnungslos den Kopf, dann kroch er langsam an den Rand der Mulde und spähte vorsichtig in die lauernde Dunkelheit hinein.
    Und dort, im hellgrünen Schein des leuchtenden Flusses, schälte sich nach und nach ein schier endloser Zug von Gestalten aus der Finsternis, deren Füße im gleichen Rhythmus auf den harten Boden stampften, wie ein schwarzes, marschierendes Soldatenheer. Aus der Ferne erkannte Renyan jedoch nur ihre Umrisse und da sich der Zug weiter nach Südwesten, und somit von ihnen fortbewegte, blieben ihre Gesichter vor ihm verborgen.
    „Wer sind die?“, fragte Cale leise, der plötzlich neben Renyan aufgetaucht war und nun unruhig auf seinen Zehenspitzen hin und her wackelte, um wenigstens etwas von dem Geschehen mitzubekommen.
    „Weiß nicht. Vielleicht einige der Slagramul, die sich Salagor für seine Armee herangezüchtet hat.“
    „Würde sie gern mal aus der Nähe sehen“, sagte Cale, während sein Blick dem Heer nach Süden folgte.
    „Untersteh dich!“, flüsterte Renyan und griff sicherheitshalber nach einem von Cales Ärmeln.
    „Hast du ihre Arme gesehen?“, fragte er und versuchte sich aus Renyans Griff zu lösen. „Sahen irgendwie seltsam aus, oder? Als ob ihre Ellenbogen unnatürlich verlängert wären. Und sie müssen außerordentlich gut im Dunkeln sehen können, jedenfalls tragen sie keine Fackeln bei sich.“
    Renyan sank zurück auf den Boden der Mulde, da der Zug nun fast außer Sichtweite war. „Wo die wohl hinwollen?“, murmelte er und starrte vor sich in die schwarzgrüne Leere.
    „Mir, egal wo die hinwollen“, murrte Cale gleichgültig. „Hauptsache sie marschieren immer weiter in die von uns entgegengesetzte Richtung. Wir wollen nach Norden, die gehen nach Süden, also können sie uns nicht gefährlich werden.“
    „Vorerst nicht. Aber in Namagur werden wir bestimmt noch mehreren von denen begegnen.“
    Cale wandte sich vom Rand der Mulde ab und setzte sich Renyan gegenüber. „Ich habe auch nicht gedacht, dass dein Bruder sich allein in dem Turm aufhält“, sagte er vorlaut. „Wenn er sich überhaupt dort befindet. Wer kann schon sagen, ob er sich nicht gerade mit dem Amulett woanders hingezaubert hat.“
    Renyan sah ihn nachdenklich an. „Wie bist du eigentlich darauf gekommen, dass sich der Schattenwallsplitter im Turm von Kadagur befindet? Das Rätsel um Tenyon und sein Amulett habe ich auch noch lösen können, aber wieso sollte der Schattenwallsplitter in Kadagur und nicht in Dahagur versteckt sein?“
    „Hast du Snirna nicht zugehört?“, fragte Cale verwundert. Er erhob sich und ließ seinen Kopf albern hin und her pendeln. „Doch wo befindet er sich nur?“, zischelte er. „Vielleicht im Turme Kadagur?“
    Renyan grinste, als er sah, wie Cale die Schlange nachahmte.
    „Ihn zu erreichen ist euer Bestreben, doch ist er im Süden von Wasser umgeben!“ Er warf Renyan einen auffordernden Blick zu. „Von Wasser umgeben! Verstehst du´s jetzt?“
    „Ah…ja, natürlich!“, antwortete Renyan verlegen. Es war ihm unangenehm,
    dass er nicht schon früher auf die Lösung des Rätsels gekommen war. Und dabei war sie doch so offensichtlich. „Wie soll man einen Turm sonst betreten, wenn er ringsherum von leuchtend grünem Wasser umgeben ist? Nur, indem man sich in ihn hinein zaubert.“
    „Genau. Deshalb vermute ich auch, dass dein Bruder der, na ja, Wächter des Schattenwallsplitters ist. Erst wenn Salagor ihm den Befehl erteilt, wird Tenyon den Splitter entfernen und somit auch den Schattenwall beseitigen.“
    „Wenn man Kadagur also auf dem normalen Wege nicht betreten kann – wobei wir das natürlich nicht eindeutig wissen – dann glaube ich nicht, dass die Gestalten von vorhin auf dem Weg dorthin sind. Vielleicht ist es tatsächlich bald soweit und Salagor schickt seine Truppen in die Schlacht.“
    „Selbst wenn. Oder willst du etwa warten, bis Tenyon sich den Schattenwallsplitter geholt hat?“
    Renyan schüttelte den Kopf. „Nein. Aber mir ist soeben klar geworden, dass wir uns beeilen müssen. Wenn die beiden Splitter erst einmal in Tenyons Besitz sind, dann kann er überall stecken, ohne dass wir ihn je wieder finden. Aber solange der Schattenwall noch über unseren Köpfen ist, kann er ihn auch noch nicht haben.“
    „Dann willst du also sogleich

Weitere Kostenlose Bücher