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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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hinunter. „Deswegen bist du also fortgelaufen, na, das hätte ich mir ja denken können.“
    Taykoo drehte sich um und hielt ihm stolz seinen Fund entgegen. Es war ein faustgroßer Kristall, von seiner Form einem Ei ähnelnd, der in den verschiedensten Farben leuchtete. Jesta nahm den Kristall, strich dem Wullom über den Kopf und Taykoo sprang quiekend auf seine Schulter.
    „Das ist ja nur einer“, sagte Cale enttäuscht, als er den Kristall in Jestas Händen sah. „Aber weshalb ist er so groß? Die beiden die ich gesehen habe waren viel kleiner und der dritte war in ein Amulett eingefasst, das Renyans Bruder bei sich getragen hatte.“
    „Dann muss es der Splitter von Salagor selbst sein“, sagte Jesta und hielt ihm dem Vanyanar entgegen.
    „Weder noch“, entgegnete er. „Die drei kleineren Splitter sind zu diesem einen verschmolzen, da sie wieder eins sein wollen mit Andulars Träne.“
    Cale seufzte. „Dann ist das Amulett wohl für immer zerstört worden, was?“
    „Ja“, antwortete Jindo und streckte seine Hand nach Jesta aus, damit er ihm aufhalf. „Sie erfüllen nun nicht mehr den Zweck, für den Salagor sie missbraucht hat.“
    „Schade, das Springen fühlte sich zwar immer etwas unangenehm an, aber es hatte durchaus seinen Nutzen. Nun müssen wir drei wohl zu Fuß zu den anderen zurückkehren, denn selbst als Wolf könnte ich nur einen von euch tragen.“
    Jindo sah ihn eine Weile aufmerksam an. Dann griff er unter sein Gewand und holte das Zeichen der Vlu hervor. „Wenn ihr die Küste erreicht habt, halte es ins Wasser, oder wirf es, wenn es nicht anders geht, vielleicht werden die Vlu uns bei unserem Kampf gegen Salagors Truppen helfen.“
    Cale nickte, doch die Art, in der er den alten Vanyanar ansah, war voller Angst vor dem, was Jindo als Nächstes sagen würde.
    Einige merkwürdige Stimmung lag jetzt in der Luft. Jesta spürte, wie seine Hände unruhig zu zittern begannen und sein Herz schneller schlug. Irgendetwas würde nun geschehen, und weder er noch Cale würden etwas dagegen unternehmen können, denn es hatte bereits begonnen und würde hier und jetzt enden.
    „Wir haben vieles erlebt, seit wir die eisigen Wälder verlassen haben, Cale“, sagte Jindo und legte die rechte Hand des Jungen in seine. „Und wir haben noch mehr erreicht, mehr als ihr beiden euch momentan vielleicht vorstellen könnt. Salagor ist bezwungen, die Splitter gefunden und Inoel wird das Erbe der Schicksalsweber annehmen. Jeder von uns hatte seine Aufgabe in diesem Unterfangen und jeder hat seine erfüllt.“ Er machte eine Pause, lächelte schwach und strich über Cales Hand. „Allein ich habe noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen, bevor ich geh und euch verlasse.“
    „Dann hatte Renyan tatsächlich recht, es war keine Lüge.“
    „Nein, Cale, war es nicht. Ich bin ein Vanyanar, ein Hüter der Natur. Ihr zu helfen, ihre Wunden zu heilen und den Schmerz zu lindern, das ist meine Aufgabe, deswegen bin ich hier.“
    „Aber warum musst du dann gehen?“
    „Weil meine Heilkraft begrenzt ist. Je häufiger ich Gebrauch von ihr mache, desto mehr zerrt sie an meinem Leben, bis ich sie vollends aufgebraucht habe und dahinscheide, als einziger Zweck meines Daseins. Wir Vanyanar sind die Diener Andulars und da ich der letzte bin, ist es meine Pflicht, die wenige Kraft die noch in mir ist zu opfern, um dieses tote Land unter unseren Füßen zu retten.“
    „Aber ich will nicht, dass du gehst…dass du von mir gehst, bitte bleib bei mir und verlasse mich bitte nicht, Großvater!“
    Jesta spürte den Kloß in seinem Hals anschwellen und versuchte ihn hinunterzuschlucken, als er mit einem Mal Tränen in den Augen des Vanyanar zu sehen glaubte.
    „Es ist soweit, mein Junge“, sagte der Vanyanar leise und eine Träne, rein und klar, rann langsam über seine Wange, fiel von dort herab und landete lautlos auf dem trockenen Moos.
    „Großvater, was…“ Cales Lippen bebten, während seine Augen zitternd in das müde Gesicht des Vanyanars starrten.
    „Dein Vater wird sich nun um dich kümmern, so wie es schon immer hätte sein sollen…und doch bereue ich nichts…ich bin so stolz auf dich“, sagte er und drückte den Jungen so fest es ihm noch möglich war an sich. „Du wirst mir fehlen Cale…leb´ wohl.“
    Jindo erstrahlte nun in gleißendem Licht, doch Cale ließ ihn nicht los, immer wieder versuchte er den schwindenden Körper an sich zu reißen, bis seine Arme letztendlich ins Nichts griffen und er allein

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