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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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großen fleischigen Ohren und die feuerroten Haare, die fast bis auf den Boden reichen.
    Seit die Talani das Ufer des Lyrdas besiedelt haben, pflegen sie eine innige Freundschaft zu den Bewohnern des Molgebirges, den Molbar, die den Talani bei ihrer Arbeit in den tiefen Stollen helfen und Eindringlinge von dem Gebirge fernhalten. Molbar sind große, wilde Kreaturen mit silberbläulich schimmerndem Fell, das sie in den felsigen verschneiten Höhen des Gebirges tarnt. Sie erinnern entfernt an die Gorillas auf der Erde, nur sind die Molbar größer und in der Lage zu sprechen. Wie die Talani, so sprechen auch sie die allgemeine Sprache, auch wenn der Wortschatz der Molbar um ein Vielfaches geringer ausfällt als der der Talani.
    Am östlichen Ende Talints liegt der große Rotschleier Wald, ein mysteriöser und noch wenig erforschter Ort. Wer oder ob überhaupt etwas diesen Wald bewohnt ist nicht bekannt, und weder die Menschen Panjans noch die Talani sind erpicht darauf etwas daran zu ändern, was jedoch nicht an mangelnder Neugier oder Desinteresse liegt, sondern wohl eher an ihrer Furcht vor den Bäumen des Waldes. Denn Gerüchten zufolge sollen die Bäume lebendig und in der Lage sein, sich frei durch den Wald zu bewegen. Geschürt wurde dieser Glaube noch von den unheimlichen Geschichten, die man sich über einen Ort erzählt der sich hinter dem Wald befindet: einer Insel, die zwischen Talint und dem dunklen Kontinent Namagant liegt:

    Asmadar

    Über diesen sagenumwobenen Ort erzählt man sich seit jeher die wildesten und schrecklichsten Geschichten. Die meisten sind jedoch nur Gerüchte, die über die Jahre zu immer übertriebeneren und bunt ausgeschmückten Ammenmärchen anwuchsen. „Wenn du nicht schlafen gehst, werden dich die Kreaturen Asmadars holen!“, konnte man des Öfteren von geplagten Eltern hören, die ihre ungehorsamen Kinder ins Bett bekommen wollten. Meistens erfolgreich. Denn ob nun Mythos oder nicht – die Leute bedienten sich gerne solcher Geschichten, und sei es nur, um ein leichtgläubiges Kind gefügig zu machen.
    Tatsache ist jedoch, dass noch nie jemand Asmadar erforscht und anschließend wahrheitsgetreu darüber berichtet hat, jedenfalls keiner der normalen Menschen. Und selbst die mutigsten Seeleute aus Brahn machen einen großzügigen Bogen um die Insel, wenn sie in den näheren Gewässern segeln.

    Brahn

    Der südlichste Kontinent ist auch das Land des ewigen Winters. Noch nie hat dieser Kontinent einen Frühling, geschweige denn einen Sommer erlebt. Alles dort ist schneebedeckt und kalt.
    Trotz dieser permanenten Witterung ist Brahn einer der wichtigsten Handelsorte Andulars und kaum eine andere Stadt hat einen so großen Hafen wie Antis, die große Hafenstadt, auch Schneestadt genannt. Die Menschen von Antis sind große, raubeinige Seeleute, die ihre Zeit öfters auf dem Deck eines Schiffes verbringen als an Land. Und das nicht ohne Grund, denn die Haupteinnahmequelle von Antis ist das Exportieren von Fisch. Die Fischspezialitäten aus Brahn erfreuten sich schon immer größter Beliebtheit in allen Teilen Andulars. Nicht das die Gewässer um Vaskaan und Talint weniger reich an Fisch sind, aber die Artenvielfalt und die Qualität der Fische aus den Tiefen des Brahnmeeres sind mit keiner anderen vergleichbar. Bereits vor ewigen Zeiten wurde ein Vertrag zwischen Brahn und den anderen Bündnisländern ausgehandelt, der es nur den Fischern und Seeleuten Brahns gestattet, in den Weiten des Brahnmeeres zu fischen. Doch Fisch allein ist nicht das einzige Exportgut des kalten Kontinents. Ebenso stellen sie hervorragende Kleidung her und beliefern das Königreich Vaskania mit einer breiten Palette an Waffen und Rüstungen. Denn aufs Schmieden verstehen sie sich fast genau so gut wie die Talani, nur sind ihre Waffen größer, gröber und ohne die Detailverliebtheit der Talaniklingen, die im Vergleich viel feiner und detaillierter gefertigt sind, meist in fließender, geschwungener Form und geschmückt von vielerlei Verzierungen. Dennoch würde jeder Krieger Brahns eine große stämmige Doppelaxt einer Talaniklinge vorziehen.
    Da die meisten Menschen aus Brahn Seeleute und Fischer sind, dürfte es wohl nicht verwundern, dass sie zudem auch ausgezeichnete Schiffsbauer sind, und auch wenn es nicht stimmt, so behaupten sie noch bis zum heutigen Tage, dass noch nie eines ihrer Schiffe untergegangen sei. Und das was sie an Detailverliebtheit an ihren Waffen missen lassen, stecken sie fast

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