Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Zauberer zu und der zog ebenfalls seinen Hut und antwortete: „In der Tat, und hoffen wir das es den restlichen Tag auch so bleibt.“
    „Unterwegs nach Panjan?“, fragte ein anderer mit fleckigem Hemd, der die Zügel des ersten Wagens hielt und Pfeife rauchte.
    „Ganz recht“, antwortete Candol. „Was gibt es Neues aus der grünen Stadt zu berichten?“
    „Was die Stadt selbst angeht, so verläuft eigentlich alles in geregelten Bahnen.
    Der Handel läuft mal gut, dann mal wieder weniger gut, aber beklagen können wir uns nicht.“
    „Beunruhigend sind jedoch die Berichte einiger Bauern im Nordwesten des Landes; dort hat es angeblich einige schwache Erdbeben gegeben, nichts das schwerwiegende Folgen gehabt hätte, aber dennoch ungewöhnlich“, sprach der mit dem Bart.
    Candols Stirn zog Falten. „Einige schwache Beben, sagt ihr?“
    „Ja. Und Fischer, die von Pan Hallas aufgebrochen sind, um in den Brahnmeeren zu fischen - “
    „Obwohl sie dort eigentlich nichts zu suchen hatten!“, warf ein Anderer ein.
    „Jedenfalls berichteten sie von ungewöhnlichen Stürmen und riesigen Wellen rund um Fyrilon. Sie sagten, sie hätten großes Glück gehabt, das sie dort wieder lebendig herausgekommen sind!“
    „Wie lange ist das her?“, fragte Candol.
    „Beides ist innerhalb der letzten zwei Tage passiert. Wir Händler kommen weit rum in der Welt, aber noch nie haben uns so viele Berichte über Geschehnisse dieser Art ereilt wie in den letzten Wochen“, antwortete der mit der Pfeife besorgt.
    „Ob nun Brahn, Vaskaan oder hier auf Talint – überall hört man von solchen Dingen, aber ich denke; die meisten wissen gar nicht, dass sie nicht die Einzigen sind, die davon betroffen sind, sondern auch die anderen Länder“, fügte der Bärtige hinzu.
    „Beben, Stürme, Überflutungen - all das hat es schon immer auf Andular gegeben, jedoch nicht in solch kurzen Abständen. Sehr seltsam, wenn ihr mich fragt“, rief einer der jetzt vom zweiten Wagen hinzu kam.
    „Hoffen wir, das Andular sich bald wieder beruhigt“, sagte Candol und versuchte seine Besorgnis zu unterdrücken. „Stürme sind nicht besonders gut fürs Fischen und Beben machen leicht die Ernte zunichte.“
    „Recht habt ihr, alter Mann!“, erwiderte der mit der Pfeife. „Möge euch euer Weg nicht in solche Regionen führen.“
    „Das hoffe ich auch für euch“, sagte Candol, hob die Hand zum Abschied und gab Lago mit den Zügeln das Zeichen, um weiter zu reiten.
    Als sie die Händler ein gutes Stück hinter sich gelassen hatten, wandte sich Jesta dem Zauberer zu. Stillschweigend hatte er den Berichten der Händler gelauscht, doch nun teilte er Candol seine Ansicht über das Erfahrene mit. „Wenn ihr mich fragt, was ihr natürlich nicht tut, dann hat das Erscheinen des Wolkenwals etwas mit alledem zu tun! Irgendwas tut sich auf Andular. Und er will wissen was.“
    „Wenn er es nicht schon längst weiß!“, antwortete der Zauberer besorgt. „Lass uns hoffen, das Jindo uns bei unserem Anliegen hilft. Welch finsterer Schatten sich auch auf Andular legen mag – ich möchte wissen, wer ihn wirft!“

Die Reise geht weiter in Band II:

    Die Erneuerung des Kreises

Rene Fried ,

    geboren 1978 in Leverkusen, schreibt schon seit frühester Kindheit Geschichten, zu denen er auch häufig Zeichnungen anfertigt.
    2007 beendete er erfolgreich einen Fernstudiengang im Bereich Belletristik. Während der Dauer dieses Studiums entstanden mehr als 20 Kurzgeschichten. Derzeit arbeitet er an einem weiteren Roman, der auf einer seiner Kurzgeschichten basiert.

    Mit der ungewöhnlichen Fantasy Trilogie Andular gibt Rene Fried sein Debüt als Autor.

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