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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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hat es dir übergeben, es ist für dich gedacht und nicht für mich.“
    „Du irrst dich, mein Freund. Es war Ybbons Wunsch, dass du Lumeos erhältst. Erst nachdem seine Tochter ihm von dir und unserer Vergangenheit erzählt hatte, holte er es hervor und sagte: Führe du Aureos und übergebe Lumeos an deinen Freund. Mögen sie, wie auch ihr, auf ewig miteinander verbunden sein und euch auf allen Wegen begleiten! Und so erfülle ich lediglich seinen Wunsch und übergebe es dir.“
    „Trotz allem habe ich das nicht verdient, mein Freund!“, erwiderte Crydeol und betrachtete das Schwert in Renyans Händen.
    „Jetzt nehmt es schon!“, rief Leeni ungeduldig. „Seht es einfach als ein Symbol der Freundschaft zu Renyan an. Oder soll ich Lumeos wieder meinem Vater überbringen? Das würde ihn sehr kränken!“
    Da nahm Crydeol es in seine Hände und schwang es ehrfurchtsvoll durch die Luft. „Es ist wirklich eines Königs würdig!“, sprach er und bedankte sich bei Renyan und Leeni.
    „Dankt weder Renyan noch mir. Sollten wir irgendwann einmal ins Dorf zurückkehren, könnt ihr euch persönlich bei meinem Vater bedanken, wenn ihr wollt.“
    „Und das werde ich, bei allem was mir heilig ist!“, antwortete Crydeol.

    Die Sonne neigte sich bereits dem Untergang, als sie weiter westwärts zogen, und so schlugen sie schon bald zwischen einigen Hügelkuppeln ihr Nachtlager auf.
    Der klare Nachthimmel über ihnen war mit Sternen übersät und leuchtete in dieser Nacht wie schon lange nicht mehr. Es war nun Anfang Mai, und allmählich wurden sowohl die Tage als auch die Nächte wärmer. Trotzdem hatte der Zauberer genug warme Kleidung eingepackt, immerhin gab es auf Brahn keinen Sommer, da dort das ganze Jahr über Winter herrschte.
    Jesta konnte dies egal sein, immerhin hatte er ein dickes Fell. Das Talanimädchen hatte nichts an Kleidung eingepackt. Die langen roten Haare würden sie schon genug wärmen, meinte sie und bezog sich dabei auf ihre Erfahrungen in den kalten Höhen des Molgebirges.

    Es war kurz vor Morgengrauen als Crydeol die zweite Wache in dieser Nacht hielt. Im hellen Schein des Mondes betrachtete er Lumeos, das nun in einem silberblauen Licht leuchtete und funkelte, wie von Tausenden kleinen Sternen umhüllt. Nun da er sich unbeobachtet fühlte, stand er auf und schwang das Schwert durch die Luft. Der Ton, den die Klinge dabei erzeugte, war tief und dunkel, ganz anders wie der seines Zwillings, der im Vergleich hell und leicht klang.
    Da es bis zur Morgendämmerung nicht mehr allzu lange dauern würde, weckte er Jesta unter einem Vorwand und führte ihn ein Stück weit vom Lager weg auf einen der Hügel. „Warte hier! Ich bin gleich wieder zurück“, sprach er und lief zurück zum Planwagen.
    Jesta, der noch recht schlaftrunken war, wurde schlagartig hellwach als Crydeol wieder auf dem Hügel erschien und ihm seinen Zweihänder in die Hand drückte. „Ihn brauche ich jetzt nicht mehr“, sagte er lächelnd. „Also möchte ich, dass du ihn ab jetzt dein eigen nennst.“
    „Ich? Ist das euer Ernst?“
    Der General nickte.
    „Und deswegen habt ihr mich geweckt? Versteht mich nicht falsch, Crydeol. Es ist ja nicht so, als ob ich mich nicht freuen würde, aber hätte das nicht auch bis morgen warten können?“
    Crydeol grinste. „Erstens ist es bereits Morgen und zweitens werde ich dich jetzt in einer weiteren Lehrstunde unterrichten! Mit einem Kurzschwert kannst du zwar noch nicht perfekt umgehen, aber wir sollten die letzten Schritte dennoch überspringen und gleich mit den größeren Kalibern fortfahren – dem Umgang mit dem Zweihänder!“
    Eine ganze Weile verbrachten sie schwertschwingend auf dem Hügel, bis der Sonnenaufgang über sie hereinbrach und Jesta sich erschöpft an Crydeols Seite zum Lagerplatz zurückschleppte, wo Candol gerade dabei war, die Löcher in der Wagenplane zu flicken.
    Mit der aufgehenden Sonne im Rücken machten sie sich kurze Zeit später nach Westen auf, bis sie nach einigen Stunden auf die breite Grenzstraße stießen.
    Sie waren noch nicht lange auf der Straße unterwegs, da kam ihnen eine Gruppe panjanischer Händler entgegen. Die sechs Männer hatten drei voll beladene Wagen bei sich, die jeweils von zwei braunen Ponys gezogen wurden. Einige der Händler hoben den Hut zum Gruße und hielten an, als sie sich auf gleicher Höhe mit Candol und Jesta befanden.
    „Ein schöner Tag für fahrendes Volk ist´s heute“, rief ein großer Mann mit schwarzem Vollbart dem

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